Hallo ihr Lieben und Mitleidenden,
zuerst einmal möchte ich mich hier vorstellen, eh ich um Hilfe bitte.
Ich bin Ivonne, und 42 Jahre alt. Alles begann bei mir im Alter von 12 Jahren, als ich meinen ersten allergischen Schock auf Penicillin erlitt. Damals noch in der DDR wurde ich, da ich immerzu Bauchschmerzen hatte, meißt nach dem Essen, als Psychosomatiker abgestempelt, und sollte auch nach diesem allergischen Schock dann mit Faustan behandelt werden.
Ich habe mich allerdings geweigert das einzunehmen.
Dann nach der Wiedervereinigung, und der Benutzung meines ersten Deosprays waren am Abend, obwohl ich es Morgens als es juckte wie verrückt, sofort abwusch, die Haut unter meinem Achseln verätzt. Der Hautarzt bestätigte dann, nach so einem Test eine Duftstoffallergie, und meinte, ich soll alle synthetischen Duftstoffe meiden, weil es über 300 verschiedene gibt, und es eine Lebensaufgabe wäre, diese alle durchzutesten.
Als mein Sohn dann geboren wurde, öffnete es mir ersteinmal richtig die Augen, wo überall Duftstoffe enthalten sind, selbst in der Windelpopowundsalbe.
Mit 23 Jahren nach einer Wurzelspitzenoperation erlitt ich meinen 2. allergischen Schock aufgrund von Lyncomycin. Heute weiß ich, daß der Arzt eigentlich bei der Angabe der Penicillinallergie hätte wissen müssen, daß eine Kreuzallergie zu Clindamycin und Lincomycin besteht. Mein Vertrauen zu Ärzten hat diesbezüglich also etwas gelitten.
Nun wurde vor 16 Jahren ein Reizdarmsyndrom festgestellt, und ich sollte auf Kohlgemüse verzichten, was in meinen Augen einmal gar nicht geht, da es erstens natürliche Lebensmittel sind, und zweitens ich Rosenkohl, Blumenkohl und so weiter liebe. Nun dachte ich mir "Was aber wenn das an den Lebensmittelzusatzstoffen liegt?"
Ich habe dann begonnen alles industriell gefertigte wegzulassen, nur noch Biogemüse gekauft und alles selbst gekocht, und bereits nach 3 Wochen keine Magen- und Darmprobleme mehr gehabt.
In der Zwischenzeit nun hatte ich weitere 3 allergische Schocks, auf Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Ibuprofen.
Seit 9 Jahren jetzt nehme ich überhaupt keine Medikamente mehr ein, aus Angst vor einem allergischen Schock. Die Ärzte die ich nun bereits durch habe, haben dafür leider kein Verständnis, weswegen ich mich ihnen auch nicht näher anvertrauen möchte.
Nun ist aber auch in den letzten 10 Jahren meine Duftstoffallergie immer schlimmer geworden. Ich kann kaum noch öffentliche Verkehrsmittel benutzen, größere Einkaufszentren besuchen, geschweige denn ins Theater oder Kino gehen, und wenn, dann bin ich im permanenten Fluchtmodus. Wenn ich mit dem Bus fahre, sitze ich am Fenster zur Einstiegsseite und steige sofort aus, wenn auch nur jemand annähernd so aufgebrezelt aussieht, daß ich vermute, ich bin gleich einer Parfümwolke ausgesetzt. Manchmal schaffe ich es aber nicht rechtzeitig auszusteigen, und dann schwellen mir sofort die Augen an, jucken und brennen, als hätte ich Säure hinein bekommen, dann schwellen mir die Nasenschleimhäute zu, und sollte ich dann durch den Mund atmen, brennt und juckt es im Hals.
Seit einem Jahr nun aber juckt mir zusätzlich noch im Gesicht und an den Händen die Haut sehr doll, wenn ich dem ausgesetzt bin, und es passiert ebenso in Bekleidungsläden sowie in Baumärkten in der Holzabteilung.
Erst gestern wieder war es nach einer Haltestelle UBahnfahrt so schlimm, daß ich den Geruch den ganzen Tag nicht aus der Nase bekam. Ich habe dann das Gefühl, daß diese Duftstoffe von meinen Haaren oder meiner Kleidung aufgesaugt wird, und denke schon selbst, daß ich spinne.
Vor 4 Jahren kam ein weiteres Problem hinzu. Ich konnte Nachts nicht mehr richtig schlafen, ich war immer unruhig, und fühlte mich, als würden mir leichte Stromstöße durch den Oberkörper gejagt, wodurch meine Muskeln innerlich so komisch zucken. Es hat 7 Monate gedauert bis ich dahinter kam, es könnte am WLan oder an den Handys in der Wohung liegen. Ich denke auch, das es daran lag, denn ich schlafe ruhiger seitdem dies alles aus der Wohung verbannt wurde, und wir umgezogen sind, und nicht mehr 20 WLangeräte in der Umgebung haben.
Allerdings kann ich mich auch nicht länger in größeren Bahnhöfen aufhalten. Als ich das letzte mal in Frankfurt am Bahnhof warten mußte, wurde mir plötzlich ganz schwummerig im Kopf, und diese leichte Stromschlaggefühl im Oberkörper war auch wieder da. Es hat dann 3 Tage gedauert, bis dies wieder richtig abgeklungen war.
Nun hat mein Papa, der diesbezüglich für die Zeitschrift Ökotest lange recherchiert hatte, das Thema MCS angesprochen. Da es aber schon lange her ist, ist sein Wissen allerdings nicht aktuell. Leider weiß ich nicht, wie ich mich anderweitig noch darüber informieren kann, ohne ständig auf Unverständnis auch seitens der Ärzte zu stoßen. Soweit ich erfahren konnte, kann ich mit MCS eine Behinderung beantragen, allerdings weiß ich nicht wie das gehen soll, und mein letzter Arzt meinte, das würde auch nur gehen, wenn alle Mittel der Medizin ausgeschöpft wurden. Heißt das nun ich muß mich erst versuchsweise mit Medikamenten behandeln lassen?