BASF beantragt Zulassung der Gen-Kartoffel Fortuna

BASF beantragt Zulassung der Gen-Kartoffel Fortuna

Beitragvon Kira » Dienstag 1. November 2011, 06:09

Der deutsche Chemiekonzern BASF hat heute bei der EU die Zulassung einer gentechnisch veränderten Speisekartoffelsorte beantragt. Die Fortuna ist laut BASF gegen Kraut- und Knollenfäule geschützt.


Details zu diesem Bild anzeigenDemonstration der Umweltverbände gegen industrielle Landwirtschaft und Gentechnik 2010 in Berlin: "Wir haben es satt!"Bildergalerie starten„"Obwohl die meisten Verbraucher Gentechnik im Essen ablehnen, will die BASF weiterhin riskante Gen-Pflanzen durchsetzen"“, sagt Stephanie Töwe, Gentechnikexpertin bei Greenpeace.

Nach der gefloppten Stärkekartoffel Amflora soll nun eine genmanipulierte Speisekartoffel auf den Markt gebracht werden.

Eine Greenpeace-Umfrage von 2010 zeigt, dass die großen Pommes- und Chipshersteller nicht planen, Fortuna zu verarbeiten. Die genmanipulierte Speisekartoffel würde allein durch Kontrollen und Trennung enorme Kosten verursachen und dem Image schaden.

Verunreinigungen sind zudem vorprogrammiert: Schon beim kleinflächigen Anbau der Amflora ist es der BASF 2010 nicht gelungen, diese von einer anderen, nicht zugelassenen Gen-Knolle zu trennen.

„"Damit unser Grundnahrungsmittel Kartoffel auch zukünftig gentechnikfrei bleibt, darf es keinen kommerziellen Anbau von Amflora oder Fortuna geben. Die Kraut- und Knollenfäule ist auch durch gute fachliche Praxis mit Fruchtfolge und entsprechender Sortenauswahl gut in den Griff zu bekommen"“, sagt Töwe.

http://www.greenpeace.de/themen/gentechnik/nachrichten/artikel/basf_beantragt_zulassung_der_gen_kartoffel_fortuna/
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(Jupp Müller, deutscher Schriftsteller)

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BASF beantragt Zulassung der Gen-Kartoffel Fortuna

Beitragvon Kira » Dienstag 1. November 2011, 06:11

Genkartoffel
BASF beantragt Zulassung in der EU
Montag, 31.10.2011, 16:43
BASF hat in der Europäischen Union (EU) die Zulassung einer gentechnisch veränderten Kartoffel beantragt. Die Genkartoffel solle für die Herstellung für Pommes Frites und Chips dienen. Dabei sprechen sich die Mehrheit der Verbraucher und auch der Hersteller derzeit noch gegen Genkartoffeln aus.

BASF hat die Zulassung einer gentechnisch veränderten Kartoffel für die Herstellung von Pommes Frites und Chips in der Europäischen Union beantragt. Der Konzern rechne mit einer Markteinführung der Sorte Fortuna im Zeitraum 2014/2015, teilte BASF am Montag mit. Ein Sprecher von Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) dagegen sagte, das Zulassungsverfahren könne Jahre dauern.

BASF forscht nach eigenen Angaben seit 2003 an einer Speisekartoffel, die resistent gegen die berüchtigten Kartoffelkrankheiten Kraut- und Knollenfäule ist. Die Fortuna sei sechs Jahre in Feldversuchen getestet worden und besitze „den natürlichen Schutz einer Wildkartoffel“ gegen die Krankheiten, teilte BASF mit. Der Konzern hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, er werde die Zulassung für die Nutzung als Lebens- und Futtermittel beantragen.

In Deutschland sei dieser Antrag nicht bekannt, sagte Aigners Sprecher. Er könne aber in jedem Mitgliedsland der EU gestellt werden. Danach geht der Antrag an die EU-Kommission, von da an die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und von da wieder an die Mitgliedsstaaten und die Kommission. Dies könne Jahre dauern.

Die Gentechnik-Expertin von Greenpeace, Stephanie Töwe, sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Mehrheit der europäischen Verbraucher lehne Gentechnik im Essen nach wie vor ab. Und wie eine Umfrage im vergangenen Jahr gezeigt habe, täten dies auch die meisten Unternehmen. BASF solle daher „die Finger davon lassen, Grundnahrungsmittel gentechnisch verändert herzustellen“, forderte sie.

Große Pommes- und Chipshersteller sowie Fastfoodketten hatten 2010 auf Anfrage von Greenpeace mehrheitlich erklärt, sie lehnten gentechnisch veränderte Kartoffeln ab. Funny-frisch, Chio, Chipsletten und Lay´s erklärten, sie würden aktuell und künftig keine Chips aus Gen-Kartoffeln herstellen oder verkaufen. Auch Burger King, Tank&Rast, Nordsee und Agrarfrost lehnten Gen-Kartoffeln ab. Pringles-Hersteller Procter&Gamble und McDonald´s wollten sich für die Zukunft nicht festlegen.

Fortuna ist die dritte Gen-Kartoffel, für die BASF eine Zulassung beantragt. Da nach Angaben von Greenpeace-Expertin Töwe eine Verunreinigung niemals ausgeschlossen werden kann, stellen die Firmen eine Zulassung für gentechnisch veränderte Pflanzen stets für die Nutzung als Futter- und als Lebensmittel. Die BASF-Sorte Amflora war im vergangenen Jahr nach einem 13-jährigen Verfahren für die Produktion von Industrie-Stärke zugelassen worden. In diesem Jahr wurde die Sorte – auch wegen starker Proteste – in Deutschland und Schweden auf ganzen zwei Hektar angebaut. 2010 reichte BASF auch die Zulassung für die Kartoffelsorte Amadea ein. Auch sie soll vor allem Stärke liefern.
Den Kartoffelkrankheiten Kraut- und Knollenfäule könnten Landwirte auch mit neuen Züchtungen und modernen Anbaumethoden Paroli bieten, sagte Greenpeace-Expertin Töwe. „Aus unserer Sicht sollte BASF lieber hier Forschungsgelder investieren.“ Der gezielte Eingriff ins Erbgut einer Pflanze dagegen mache letztlich den Verbraucher zum Versuchskaninchen.
http://www.focus.de/gesundheit/gesundheits-news/genkartoffel-basf-beantragt-zulassung-in-der-eu_aid_680024.html
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