Histaminintoleranz

Histaminintoleranz

Beitragvon mirijam » Freitag 13. Januar 2012, 00:38

Die verschiedenen Gesichter der Histaminintoleranz: Konsequenzen für die Praxis

Histamine Intolerance in Clinical Practice
Dtsch Arztebl 2006; 103(51-52): A-3477 / B-3027 / C-2903
Maintz, Laura; Bieber, Thomas; Novak, Natalija


Zusammenfassung

Einleitung: Die Histaminintoleranz entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen anfallendem Histamin und Histaminabbau. Das wichtigste Enzym für den Histaminmetabolismus ist die Diaminooxidase (DAO).

Methoden: Die in der Datenbank PubMed und in Buchbeiträgen recherchierte Literatur sowie eigene Erfahrungen aus der Histaminintoleranzsprechstunde wurden aufgearbeitet und zusammengefasst.

Ergebnisse:

Nach der Aufnahme von histaminreicher Nahrung, Alkohol, histaminliberierenden oder DAO-blockierenden Medikamenten können bei insuffizientem Histaminabbau an verschiedenen Organen Symptome auftreten. Diese reichen von Kopfschmerzen, Diarrhö, Dysmenorrhö, Hypotension, Arrhythmien, Urticaria, Juckreiz, Flushsymptomatik bis hin zu Asthmaanfällen. Die allergologische und internistische Diagnostik erweist sich dabei meist als unauffällig.

Häufig kann durch eine histaminarme Diät, gegebenenfalls auch kombiniert mit der Gabe von Antihistaminika, Mastzellstabilisatoren oder der Substitution des Enzyms selbst eine deutliche Verbesserung der Beschwerden erzielt werden.

Diskussion: Beim Auftreten von typischen Symptomen mit Triggerung durch histaminreiche Nahrung oder Alkohol sowie Medikamentenunverträglichkeiten sollte differenzialdiagnostisch eine Histaminintoleranz erwogen werden.


Dtsch Arztebl 2006; 103(51–52): A 3477–83.
Schlüsselwörter: Histaminintoleranz, Histamin, Diaminooxidase, Nahrungsmittelintoleranz, Allergie


http://www.aerzteblatt.de/archiv/53958
mirijam
 

Histaminintoleranz

Beitragvon mirijam » Freitag 13. Januar 2012, 00:54

Histaminintoleranz
Ursache: Gestörter Abbau des Botenstoffs Histamin

Der Botenstoff kommt im Körper hauptsächlich in den Mastzellen vor. Sie bilden und speichern das Histamin und geben es als Abwehrreaktion frei, zum Beispiel im Fall einer Allergie. Es kurbelt das Immunsystem an. Juckreiz, Rötung und andere Symptome sind die Folge. Histamin ist auch im Darm und im Blut an der Immunabwehr beteiligt.

Der Stoff ist in fast allen Lebensmitteln und auch in Medikamenten in unterschiedlich hoher Konzentration enthalten. Entzündungen, Stress, allergische Reaktionen oder Medikamente können außerdem Histamin freisetzen.

Das Enzym Diaminoxidase (DAO) baut den Botenstoff normalerweise ab. Im Fall einer Histamin-Intoleranz ist die Aktivität dieses Enzyms eingeschränkt. Es kann durch die Nahrung aufgenommenes und im Körper gebildetes Histamin nicht oder nur teilweise reduzieren. Isst der Betroffene histaminhaltige oder histaminfreisetzende Nahrungsmittel, zum Beispiel Tomaten, Sauerkraut oder Salami, antwortet der Körper mit einer pseudoallergischen Reaktion.

Histamin ist farb-, geschmacks- und geruchlos. Der Botenstoff entsteht, wenn Nahrungsmittel reifen oder gären. In einer besonders hohen Konzentration ist er in bestimmten Sorten von Fisch, Wurst, alkoholischen Getränken, Gemüse und Hefeprodukten vorhanden.

Alkohol und Medikamente behindern den Abbau

Es gibt auch Intoleranzen gegenüber Tyramin (zum Beispiel in Schokolade) und Serotonin (enthalten in Bananen). Die beiden Stoffe können dafür sorgen, dass Histamin sich schlechter abbaut.

Außerdem begünstigen einige Nahrungsmittelzusatzstoffe die Histamin-Intoleranz. Diese findet man unter anderem in Gewürzmischungen sowie in Fertigprodukten.

Ebenso enthalten alkoholische Getränke nicht nur Histamin, sondern verhindern zusätzlich, dass der Körper den Stoff abbaut.

Eine ähnliche Wirkung können auch Medikamente, wie Schmerzmittel, Antibiotika, Schleimlöser, Asthmamittel, blutdrucksenkende Medikamente und Kontrastmittel haben. Sie lösen Beschwerden aus und verstärken sie. Bekommt ein Patient mit Histamin-Intoleranz diese Medikamente, können sie sogar lebensbedrohliche Zustände auslösen.


http://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/nahrungsunvertraeglichkeit/tid-11636/histamin-intoleranz-ursache-gestoerter-abbau-des-botenstoffs-histamin_aid_328245.html
mirijam
 


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