Pollmer: Bio-Aromen mit Beigeschmack

[Juliane]

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Udo Pollmer

Bio-Aromen mit Beigeschmack

"Die Biobranche bietet heute ein breites Spektrum an Lebensmitteln an, namentlich auch an verarbeiteten. Sie stehen geschmacklich konventionellen Produkten nicht mehr nach. Dies verdanken sie auch dem Einsatz von Aromen. Doch was sind Bio-Aromen?


Aromazusätze enthalten ja nicht nur Geschmacksstoffe, es sind komplexe Mixturen: Übliche Präparate benötigen Trägerstoffe, Emulgatoren, Antioxidantien und Konservierungsmittel. Im Falle von Bio gibt es bei den Zusatzstoffen jedoch zahlreiche Einschränkungen. So sollten als Trägerstoffe möglichst nur Pflanzenöl und Bioethanol verwendet werden.....

Und die Aromastoffe selbst? Auch die funktionieren nicht so wie gewünscht.......


Zum Glück kommt der Branche eine spezielle Regelung zupass: Da nicht alle Rohstoffe aus Bioanbau verfügbar sind, gibt es die 95-Prozent-Regel, das heißt: fünf Prozent der Rohstoffe können konventionell sein. Bei einer Bio-Fertigsuppe ist das kein Problem, wenn da konventioneller Pfeffer drin ist; er steht ja auch als konventionell auf dem Etikett. Im Falle der Aromastoffe ist das heikler. Denn wer ausreichend viel Bio-Ethanol reinkippt, kann auch konventionelle natürliche Aromen verwenden. Und das Ganze als "Bio-Aroma" deklarieren. Aber das ist nur eine der Lücken. In der Ökoszene werden solche Aromen als Pseudo-Bio-Aroma gehandelt - erst auf dem Etikett werden sie richtiges Bio....


Welche Bio-Lebensmittel brauchen denn überhaupt Aromazusätze? Wer Aromen hat - egal wie sie denn nun gemixt wurden - kann damit bei den Rohstoffen sparen und Qualitätsmängel ausgleichen. Deshalb haben aus meiner Sicht Aromen in vielen Ökoprodukten nichts verloren. Das wäre für die Biobranche eine vorzügliche Möglichkeit zur Profilierung - mit ehrlicheren Produkten.

Doch die Branche schielt auf weitere Ausnahmen. Unsere Anbauverbände wünschen sich, dass statt dem traditionellen Räuchern mit kaltem Buchenholzrauch wieder der Flüssigrauch legalisiert wird, den die EU verboten hat"


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[Hanne]

Es ist nicht alles Gold, was glänzt ...
Ich muss leider immer alle Zutatenlisten durchlesen, bevor ich etwas kaufe. Mir ist schon lange aufgefallen, dass "Bio" nicht gleich "gesund" ist. Z. B. wird in Produkten oft Citronensäure eingesetzt. Gesund ist das nicht. Leider bin ich kein Chemiker, was mein Verständnis der Zutatenliste erschwert. Und dabei darf man nicht vergessen, dass eine Zutatenliste leider nicht alle Zutaten vollständig aufführen muss. Letztendlich, wenn man nicht alles selber erzeugen will/kann, kann man in vielen Lebensbereichen heutzutage leider immer nur "das kleinere Übel" wählen. Traurig, aber wahr...

[mirijam]

ich bin auch keine Chemikerin, aber suche und finde alle Begriffe in der Regel in Lexika oder im Internet. Inzwischen kenne ich mich gut aus. Von Pollmer habe ich auch das kleine Büchlein mit den E-Nummern, wo die Zusatzstoffe erklärt und kritisch bewertet werden. Diese Zusatzstoffe findet man bestimmt auch im Internet.

http://www.google.de/search?q=e-nummern+liste&oq=E-nu&aq=3s&aqi=g3g-s1g6&aql=&gs_sm=1&gs_upl=906l6344l0l10109l8l8l0l0l0l0l500l1406l0.5.5-1l6l0

[mirijam]

Übrigens am besten ist, wenn man so viel wie möglich selbst macht. Aber auch bei Fertigprodukten gilt: je weniger Zutaten, desto besser. Oder keine unbekannten Zutaten, sondern das, was man als natürlich kennt.

Und auf klare unmissverständliche Volldeklaration achten. Wenn ich eine Zutat nicht kenne (z. B. Gewürz- welche Gewürze gemeint sind, kann man nicht erkennen; oder Backmittel- welches?; oder Malz-ist es Gerstenmalz, Weizenmalz, Dinkelmalz, Reismalz, wichtig bei Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten, u.s.w.), kaufe ich das Produkt nicht.

Die Aromen kaufe ich allein schon aus Prinzip nicht (ob bio oder nicht bio, natürlich oder nicht), die Natur schmeckt am besten pur.