Ständig Übelkeit nach dem Essen

Ständig Übelkeit nach dem Essen

Beitragvon Luney » Samstag 7. Juli 2012, 12:32

Hallo,
Diesmal habe ich eine Frage, die eine Freundin betrifft.

Sie hat keine MCS oder Ähnliches; sie ist ein "normaler, gesunder" Mensch, doch seit schon etwa 2 Jahren leidet sie an ständiger Übelkeit, vor allem nach dem Essen.
Wenn sie etwas isst, fühlt sie sich oft total voll, als hätte sie viel zu viel gegessen, obwohl es nur normal bis wenig war. Und dieser Zustand hält lange an, ehe sie wieder etwas essen kann. Ich könnte Nachmittags zwei Stücke Kuchen verputzen und abends trotzdem noch zu Abend essen - und bei ihr war es früher auch so. Würde sie nun Nachmittags etwas essen, könnte sie abends nichts mehr zu sich nehmen, weil ihr vom Nachmittag immer noch übel wäre. Manchmal hat sie auch Magenschmerzen.
Seit fast zwei Jahren geht das nun schon so. Vor etwa einem Jahr war sie beim Arzt, doch der machte nur ein Blutbild, auf dem nichts auffällig war.

Sie dachte, es läge wahrscheinlich nur am Stress (sie muss sehr viel für die Schule lernen), da sie bei Unternehmungen in der Freizeit mehr Appetit bekommt als zuhause, allerdings zeigte sich dann, dass dies gar nicht immer der Fall war. Wahrscheinlich liegt es meist bloß daran, dass man durch mehr Bewegung mehr Hunger bekommt? Oder, so kam mir neulich der Gedanke, vielleicht auch an der Luft außerhalb ... Ihr Zimmer liegt im Kellergeschoss, wo es schon letztes Jahr, als ich in die Gegend zog, ein bisschen muffig roch. Ich weiß nicht, ob das nur daran liegt, dass ich kränker geworden bin, aber ich finde, der Geruch hat zugenommen. Ich finde, es riecht (was wahrscheinlich nur ich dank meiner MCS rieche), als würde sich langsam Schimmel bilden. Es reizt mich auch manchmal etwas an der Haut, was bei mir eine typische Reaktion auf Schimmel ist. Könnte solch eine Übelkeit auch durch Schimmel ausgelöst werden?

Wir hatten überlegt, durch einen Essensplan zu testen, ob sie auf bestimmte Lebensmittel besonders reagiert, also vielleicht Lebensmittelallergien hat. Die Eltern würden sie wahrscheinlich schon bei dieser Aktion für irre erklären, also gäbe es, wenn es am Geruch im Keller liegen würde, ein Problem ...
Die große Schwester und der Vater halten mich mit meiner MCS für bescheuert. Ich habe dort sogar "Hausverbot" (wegen ihrem Geburtstag war neulich eine Ausnahme, als ich den Geruch bemerkte).

Hat jemand ähnliche Erfahrungen oder einen Tipp, wie man vorgehen kann, um herauszufinden, was bei ihr nicht stimmt?
Der Arzt hat den Eltern gesagt, es sei nichts, doch ich halte es nicht für richtig, das so hinzunehmen, da es ihr mit den Beschwerden auch nicht gut geht und sie selbst ebenfalls gern wissen würde, was sie hat ...
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Beitragvon Flaunt » Samstag 7. Juli 2012, 12:35

Sie sollte einen Gastroenterologen aufsuchen und einen Allergologen.
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Ständig Übelkeit nach dem Essen

Beitragvon Clarissa » Samstag 7. Juli 2012, 12:46

ist das bei jeder speise so? ein tagebuch wäre evtl. nützlich und mal ganz gezielt immer nur ein lebensmittel essen.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Ständig Übelkeit nach dem Essen

Beitragvon Luney » Samstag 7. Juli 2012, 13:30

Ob es bei jeder Speise so ist, wissen wir nicht, da sie da noch nie genau darauf geachtet hat. Es tritt bloß ständig auf.
Das mit dem Tagebuch und nur einem Lebensmittel hatten wir auch im Gespräch. Ich glaube, sie hat vor ein paar Tagen damit angefangen, unauffällig immer eine bestimmte Substanz zu meiden (also z.B. ein paar Wochen keine Lactose, danach ein paar Wochen keine Fructose usw), da das im Gegensatz zu nur noch ein Lebensmittel zu essen und langsam mehr hinzufügen, bis Beschwerden auftreten, den Eltern nicht auffällt.
Wenn ein Arzt ihr so eine Methode empfehlen würde, würden die Eltern das sicher nicht als fremdartig empfinden, also wäre es vllt am besten, sie sagt einfach, in letzter Zeit würden sich Bauchschmerzen häufen, weshalb sie zum Arzt will.
Es gibt einen sehr netten Hausarzt in der Stadtmitte, zu dem sie gehen und der sie an die richtigen Ärzte überweisen könnte.

Mich würde es interessieren, ob jemand weiß, auf was und mit was der Facharzt dann untersuchen sollte, damit er nichts vergisst und nicht "Es besteht gar kein Problem" herauskommt, denn, wenn das passieren würde, müsste man sich wieder etwas Neues für die Eltern ausdenken ...
Sollte man auch etwas wegen dem Geruch im Zimmer sagen oder ist es gar nicht möglich, solche Beschwerden durch Sporen zu bekommen?
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Ständig Übelkeit nach dem Essen

Beitragvon Zdenka » Samstag 7. Juli 2012, 16:21

Rätselraten aus der Ferne hilt der Frau nicht weiter.
Sie muss konsequent aufschreiben was sie isst und die Vielzahl der Speisen pro Mahlzeit gering halten.
Ein kompetenter Arzt muss nicht gesagt bekommen was er untersuchen soll, er untersucht was in Betracht kommt.
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Ständig Übelkeit nach dem Essen

Beitragvon Twei » Samstag 7. Juli 2012, 23:42

Hi Luney,

es sind viel zu viele Unbekannte in der Rechnung. Die Ursache könnte ja auch eine Medikament sein, Rauchen, Drogenproblem, falsche Essensgewohnheiten, falsche Ruhezeiten und und und.

Wenn sie noch bei den Eltern lebt, dann obliegt denen die Fürsorge und deren Rat ist auch wichtig. Eventuell einen anderen Hausarzt wählen, welchen die Eltern haben.
Meine persönliche Meinung aber ist, dass ein Hausarzt, der einen seit seiner Kindheit kennt, gute Voraussetzungen besitzt, gezielt zu helfen. Ansonsten sollte man seine sämtlichen Hausarztunterlagen dem neuen Hausarzt zuschicken lassen.

Selbstexperimente halte ich für gefährlich, da der Körper so noch mehr Unregelmäßigkeiten unterzogen wird, was eventuell noch andere Erkrankungen hervorrufen könnte.

Einfach "seinen" Hausarzt aufsuchen oder einen neuen Hausarzt für sich feste bestimmen, zu dem man glaubt Vertrauen zu gewinnen und ihm ordentlich die "jetzigen" Beschwerden mitteilen.

Der Arzt stellt dann die Fragen und wenn dann für beide Seiten keine vernünftige Ursache gefunden werden kann, dann wird man für weitere Untersuchungen zu anderen Fachleuten überwiesen.

In der Regel ist ein Hausarzt immer bedacht, am Schluß für den Patienten einen zutreffenden Befund für die Beschwerden zu erlangen.

Alle Selbstexperimente sollten eher mit dem Hausarzt abgesprochen werden, was er davon hält und wie man das am Besten macht.

Im Internet bekommt man viele Tipps, die Rechnung muß aber später unter Umständen der Patient mit seiner besseren Gesundheit bezahlen. Schließlich könnten ja auch die Fragen so gestellt werden, dass man gewünschte Antworten bekommt. Nicht die Ratschläge müssen dann falsch sein, sondern die nicht fachgerecht gestellten Fragen.

Auch Du Luney könntes eventuell aus Versehen Deiner Freundin falsche Tipps geben.
Es ist ebenfalls ein Unterschied, ob man für sich selbst fragt oder ob man für andere fragt.

"Kaufe niemals die Schuhe für einen anderen ein". So ähnlich lautet ein altes Sprichwort.
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Beitragvon Mia » Sonntag 8. Juli 2012, 08:28

Eine Bekannte hat ähnliche Beschwerden in der Ernährung. Sie hat Fibromyalgie und Medikamentenunverträglichkeit bei Schmerzmitteln u.a. Sie arbeitet im Büro, ist also viel in Innenräumen. Ob es hier zu toxischen Belastungen gekommen ist, kann sie nicht ausschließen. Man sollte auch an eine Tonerbelastung aus z.B. Druckern in Büroräumen denken und das Umfeld nach evtl. belastenden Stoffen überdenken und ggf. untersuchen.

Eine andere hatte nach einer Narkose auch solche Beschwerden, war aber zu dem Zeitpunkt noch unwissend über eine chronische Insektizidvergiftung in den eigenen Räumen, die damals schon 1 Jahr andauerte. Die Vollnarkose gab ihrem Körper damals den Rest und es dauerte lange, bis er sich davon erholte.

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Beitragvon Luney » Dienstag 10. Juli 2012, 17:03

Klar weiß ein kompetenter Arzt, was er untersuchen muss. Aber wo ist die Garantie, dass man gleich an einen kompetenten Arzt gerät? Meine Histaminintoleranz haben über viele Jahre hinweg die Ärzte trotz der dafür typischen Symptome, die ich ihnen geschildert hatte, auch nicht bemerkt.
Ich wünschte, mir hätte damals irgendwer gesagt: "Sag dem Arzt mal, er könnte auch auf Histamin etc. testen." Ohne Arzt an mir selbst zu forschen habe ich in keinster Weise begünstigt; es hätte bloß viel geholfen, sich so weit zu informieren, statt blind auf das Können der Ärzte zu bauen. Vielleicht tut es das diesmal wieder. Mehr als das bezwecke ich gar nicht.

Wenn der Rat der Eltern wichtig zu nehmen wäre, dann wären MCS-Kranke laut ihrem Vater psychisch Kranke und sie laut beiden Elternteilen am Spinnen wegen ihren Beschwerden überhaupt einen Arzt aufzusuchen.
Ständig zu einem neuen Arzt rennen, da der vorherige nicht kompetent war, kann sie also nicht. Das ist der Grund, warum wir Ansätze sammlen und sie die typischsten Unverträglichkeiten erst einmal selbst testen möchte.

Sie hat als Erstes auf Lactose verzichtet und momentan wurde es etwas besser. Nun guckt sie als Nächstes, ob es erneut schlechter wird, sobald sie Lactose wieder zu sich nimmt.
Können auch durch diese Art des Testens andere Probleme ausgelöst werden?
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Ständig Übelkeit nach dem Essen

Beitragvon Twei » Dienstag 10. Juli 2012, 17:44

Luney, Du meintest:
[quote]...dann wären MCS-Kranke laut ihrem Vater psychisch Kranke...[/quote]

Diese Meinung kann ich nicht teilen. Selbstverständlich haben Väter auch ihren erzieherischen Moment, aber letztendlich halten sie grundsätzlich zu ihren Kindern, auch wenn sie Erwachsen sind. Und zum Streiten gehören immer zwei.
Es ist besser einen Weg mit, als gegen die Eltern zu gehen.

Wenn man Volljährig ist, kann man die Eltern komplett aus der Problemkette der "Gesundheit" ausschließen. Dann ist es meines Erachtens auch besser, jene bei den Ärzten nicht zu erwähnen - schließlich ist das Privatsache - und gehört nicht zu den gesundheitlichen Beschwerden des Patienten.

Wenn man vermutet, dass man eine Nahrungsintoleranz hat, dann kann man zum Allergologen oder Ernährungsberater gehen.
Wenn einem die ersten Untersuchungen nicht ausreichen, dann kann man sich weiter untersuchen lassen.

Ein Hausarzt unterstützt diese Vorgehensweise und kann aufgrund der gesammelten Befunde die Ursachen des Problems immer mehr einkreisen.
Wenn man aber laufend den Hausarzt wechselt und nicht alle vorherigen Befunde mit zur Verfügung stellt, dann wird die Koordinierung des Problems immer schwieriger als auch die "Glaubwürdigkeit" des Patienten - und die ist mit ein ganz wichtiges Kriterium für eine psychische "Beurteilung".

Das ist nur so ein Tipp. Natürlich kann man viele Wege einschlagen und nicht jeder führt zum Mißerfolg.
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Ständig Übelkeit nach dem Essen

Beitragvon Marina » Dienstag 10. Juli 2012, 19:49

Liebe Luney,

als ich an meinem MCS-Tiefpunkt war und noch nicht wußte, dass ich MCS habe, hatte ich auch jeden Morgen Übelkeit und meist war dann das Frühstück gleich wieder draussen.

Vom Arzt hatte ich pflanzliche Tropfen gegen Übelkeit bekommen. Die haben bei mir aber nichts gebracht.

Eine Magenspiegelung hatte ich dann in der ganzen Ärzteodysse damals auch noch machen lassen. Es wurde unter anderem auch auf Helicobacter Pylory untersucht. War es aber auch nicht.

Diese quälende Übelkeit oft mit Erbrechen hielt viele Monate lang an. Und war im wahrsten Sinne des Wortes echt übel, zumal ich dann nach dem Frühstück schon wieder völlig am Ende war und trotzdem jeden Tag in die Arbeit bin. Diese Übelkeit hielt mehrere Stunden an.

Eine Umstellung der Frühstücksspeisen habe ich, glaub ich, auch mal kurz getestet, hat aber nicht geholfen.
Was es letztendlich war - keine Ahnung???

Ich weiß nur, dass meine Atmung auch bei hohe Luftfeuchtigkeit immer schlecht war und ich dann recht bald angefangen habe, etwas dagegen zu unternehmen.
Und zwar habe ich alle meine geliebten Zimmerpflanzen aus der Wohnung verbannt und die Wäsche nur noch im Kondenstrockner getrocknet, anstatt sie in der Wohnung auf zu hängen. Das hat mir als Erstmaßnahme bei der allgemeinen MCS-Symptomatik sehr geholfen.
Von daher kann ich mir schon gut vorstellen das auch Schimmel Übelkeit auslösen kann.

Viele Grüße

Marina
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