Gen-Milch

Gen-Milch

Beitragvon Kai Uwe » Montag 14. November 2005, 09:12

Greenpeace protestierte am Samstag gleichzeitig in 22 Städten in über 60 Supermärkten gegen das ungelöste Problem von Landliebe-Molkereiprodukten, deren Milch mit Hilfe von genmanipuliertem Soja und Mais im Kuhfutter hergestellt wird. Die Greenpeace Aktivisten informierten die Verbraucher über Lautsprecherdurchsagen in den Läden und am Kühlregal, dass der Einsatz von Gen-Futter mit dem Landliebe-Idyll nicht zusammen passt.

"Landliebe-Produkte sind eine Mogelpackung! Mit Liebe zum Land hat das nichts zu tun" mahnt Alexander Hissting, Gentechnikexperte von
Greenpeace, "Wer Landliebe kauft, entscheidet sich für Gentechnik im Tierfutter". Der Anbau von Gen-Soja in Südamerika ist mit verantwortlich für die rasante Urwaldzerstörung und den erhöhten
Einsatz von giftigen Spritzmitteln. Gesundheitliche Risiken sind noch weitgehend unerforscht. Bei Fütterungsversuchen mit Gen-Mais an Ratten zeigten die Tiere Veränderungen an Organen und Blutbild.

Die Molkerei Landliebe gehört zu 100 Prozent zu Campina, einem der führenden Molkereikonzerne in Europa. Bereits im Frühjahr 2005, vor der Maisaussaat, hat Greenpeace Campina schriftlich darüber informiert, dass Campina-Milchlieferanten in Deutschland den umstrittenen Gen-Mais MON810 kommerziell anbauen wollen. Campina hat keine Konsequenzen daraus gezogen. Bis heute weigert sich der Konzern, seine Verträge mit den Landwirten zu ändern, um sowohl den Anbau, als auch die Verfütterung des Gen-Mais zu verhindern. Auch für die Anbausaison 2006 plant Campina keine Änderung seiner Position.

Dass ein kompletter Verzicht auf Gen -Pflanzen im Tierfutter möglich ist, beweisen mehrere Molkereien im In- und Ausland. In Deutschland machen die hessische Upländer Bauernmolkerei und die
bayerische Andechser Molkerei vor, wie es geht. In Österreich und der Schweiz haben in Kooperation mit den Großmolkereien NÖM, Kärntnermilch und Emmi bereits über 6000 Landwirte auf den Einsatz von Gen-Pflanzen im Milchviehfutter verzichtet. Große Molkereien in Deutschland, wie Campina/Landliebe oder Müller Milch beharren dennoch auf der Lüge, dass ein Verzicht auf Gen-Pflanzen nicht möglich sei.

Auch ökonomisch betrachtet ist eine Umstellung unproblematisch. Ein Liter Milch würde sich für den Verbraucher maximal um wenige Cent verteuern. Das sollte Landliebe sein naturnahes Image wert sein. Nach Greenpeace Recherchen ist der Landliebe-Joghurt der Joghurt mit der größten Gewinnspanne auf dem deutschen Markt. Die Landliebe-Milch ist zum Teil sogar teurer als Bio-Milch. "Die Verbraucher sollten mit ihrem Geld nicht die Land-Idylle in der Fernsehwerbung finanzieren, sondern echte Qualität bekommen", fordert Hissting.

Laut einer Umfrage des Meinungsforschungs-Instituts GfK vom Februar 2005 lehnen 68 Prozent der deutschen Verbraucher Milch von Kühen ab, die mit gentechnisch veränderten Pflanzen gefüttert wurden. 80 Prozent wären bereit, mehr für Milch zu bezahlen, wenn diese ohne Gen-Pflanzen im Futter produziert wurde. 45 Prozent würden sogar einen Aufpreis von zehn Cent je Liter Milch zahlen.

Autor: Greenpeace e.V
Kai Uwe
 

Gen-Milch

Beitragvon Betty Zett » Donnerstag 17. November 2005, 15:02

Hallo Kai Uwe,

für Landliebepreise bekommt man schon Ökoprodukte,
das muß der Hausfrau begrifflich gemacht werden.
Mit zunehmender Sensibilität der Verbraucher wird
sich der Markt umstellen.

Liebe Grüße
Betty Zett
Betty Zett
 

Gen-Milch

Beitragvon eriche » Freitag 25. November 2005, 14:20

Ich habs grad eben erst gelesen mit Landliebe. Bin total schockiert. Hatte mir in letzter Zeit immer mal wieder die 1,5% Milch von Landliebe geholt, weil sie gut schmeckt. Und jetzt das. Manno, wem kann man denn da noch vertrauen?
Dann werd ich doch wieder Berchtesgadener oder Weihenstephaner Milchprodukte holen oder Bioland. Nur Bioland bekommt man nicht überall Milch. Und Andechser Milch hab ich noch nirgends bei uns im Laden gesehen. Joghurt, Quark und Käse schon, aber keine Milch. Die Sachen schmecken übrigens spitzenmäßig, echt wahr.
Hoffe nur, das Berchtesgadener oder Weihenstephaner nicht auch irgendwo zu einem großen "miesen" Konzern gehören, oder weiß einer von Euch da was näheres?

Bin total frustriert, kein Wunder, daß wir immer kränker werden. Das ist alles Kalkül, bin ich davon überzeugt.

Liebe frustrierte Grüße Michi
eriche
 

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Beitragvon eriche » Freitag 25. November 2005, 15:22

Weihenstephaner gehört zum Müller-Konzern, ich schrei gleich. Aber Berchtesgadener ist ein eigener Konzern und die Milch schmeckt wirklich gut und ist durch ein spezielles Verfahren länger haltbar.

Also bleib ich jetzt bei Berchtesgadener.

LG Michi
eriche
 

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Beitragvon Konstantin » Donnerstag 1. Dezember 2005, 16:53

Hallo,

hier könnt Ihr Euch einem Protest von Greenpeace anschliessen:
http://de.greenpeace.bimp-asp.de/kampagnen/15330.html
Konstantin
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