GEN FOOD - NEIN DANKE

GEN FOOD - NEIN DANKE

Beitragvon Kai Uwe » Dienstag 10. Januar 2006, 09:40

Auf der diese Woche in Berlin beginnenden "Grünen Woche" will der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutsch­land (BUND) eine symbolische Volksabstimmung zur Gentechnik durchführen. Nach Schweizer Vorbild können die Besucher der größten europäischen Land­wirt­schaftsmesse dabei über die Alternative "Ja, ich will gentechnikfrei essen" oder "Nein, ich will Gen-Food essen" abstimmen. Die Ergebnisse der Besucherbefragung will der Umweltver­band nutzen, um Bundesagrarminister Horst Seehofer und Bundeskanzlerin Angela Merkel von ihrem Pro-Gentechnik-Kurs abzubringen.

Die Bundesregierung hatte mehrfach angekündigt, der Agrogentechnik in Deutschland zum Durchbruch verhelfen zu wollen. Genveränderte Pflanzen sollen laut Koalitions­vertrag künftig vermehrt auf deutschen Äckern wachsen. Das Gentechnik-Gesetz der früheren Agrar­ministerin Renate Künast soll entsprechend abgeändert werden. Ein besonderer Schutz der gentechnik­freien Landwirtschaft ist dann nicht mehr vorgesehen.

Ende November letzten Jahres hatten die Schweizer der Gentechnik in der Landwirtschaft eine Absage erteilt. In einer Volksabstimmung sprachen sich 55,7 Prozent der Stimmbe­rech­tigten und sämtliche Kantone gegen den Import und den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen aus. In den kommenden fünf Jahren darf in der Schweiz kein Landwirt genverän­der­tes Saatgut ausbringen, genveränderten Samen importieren oder genmanipulierte Tiere halten.

Volksabstimmungen sind in Deutschland derzeit nur auf Landesebene möglich. Der BUND fordert die Zulassung von Volksinitiativen und Volksabstimmungen zu Umwelt - und Verbrau­cherschutzfragen auch auf Bundesebene. Aus Umfragen ist bekannt, dass etwa vier Fünftel der Deutschen den Einsatz der Gentechnik in der Landwirtschaft ablehnen.

BUND-Bundesgeschäftsführer Gerhard Timm: „Auch wenn es in Deutschland auf Bundesebene heute noch keine gesetzliche Grundlage für Volksabstimmungen gibt, hat die Bundes­regierung die politische Verpflichtung, Mehrheitsmeinun­gen bei wichtigen Entscheidungen einzubezie­hen. Deshalb fragen wir die Besucher der Grünen Woche, was sie von der Gentechnik bei Lebens­mitteln halten. Das Ergebnis werden wir Kanzlerin Merkel und Agrarminister Seehofer präsentieren. Wir sind sicher, dass sich bei einer Volksabstimmung in Deutschland wie in der Schweiz eine klare Mehrheit der Verbraucher gegen Gentechnik im Essen aussprechen würde.“

Aktuelle Informationen zur Besucher-Befragung bekommen Sie am Stand 102 a in der Biohalle (Halle 6.2) auf der Grünen Woche.

Autor: BUND Freunde der Erde
Kai Uwe
 

GEN FOOD - NEIN DANKE

Beitragvon Konstantin » Mittwoch 11. Januar 2006, 20:27

Neues von Greenpeace:
Horst Seehofer will der "Anwalt der Verbraucher" sein.
Bisher hat er sich jedoch fuer den Anbau von Gen-Pflanzen ausgesprochen und ein Verbraucher-Informationsgesetz vorgeschlagen, das nichts bewirkt. Zudem will er die Bevorzugung des Bio-Anbaus stoppen.

Ist das in eurem Sinne?!

Greenpeace legt heute auf der Internationalen Gruenen Woche einen 10-Punkte Forderungskatalog an Horst Seehofer vor.
Und von euch wollen wir wissen: Was fordert ihr vom Verbraucherminister? Schreibt uns eure Meinung!
Wir praesentieren Horst Seehofer die wahren Verbraucherinteressen nach seinen ersten 100 Tagen im Amt.
Mitmachen koennt ihr hier:

http://de.einkaufsnetz.org/gentechnik/21055.html
Konstantin
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GEN FOOD - NEIN DANKE

Beitragvon Elloran » Donnerstag 12. Januar 2006, 10:24

Super Konstantin,

auch ich habe sowas ähnliches schon ins Forum gestellt.
Aber das da ist noch einfacher.

Viele Grüsse

Ich werde die Adresse weiterleiten
Elloran
 

GEN FOOD - NEIN DANKE .BITTE MACHT ALLE MIT!!!

Beitragvon Angel » Donnerstag 12. Januar 2006, 13:08

Hallo Konstantin,

Danke Dir für den Link. So ist es prima für Alle.
Haben wir schon einen eigen Thread dafür?Sollten wir einrichten, oder?
Ich leite den Link heute an alle in meinen Verteiler.
@Elloran:Hast Du nach dem Chat schon Infos erhalten?
Bitte mail mich n.e.an mit allen Deinen Kontaktdaten.

Grüße Euch lieb. Im Anhang mein Text an Herrn Seehofer.
Angel

Hallo Herr Seehofer,

die Bevorzugung von Genmanipulation, die von Ihnen gefordert wird, halte ich für absolut kriminell. Unsere Kinder entarten immer mehr. Dies ist ja aufgrund der ganzen industriellen Nahrungsmittel mit künstlichen Aromen, Koservierungstoffen und Pestiziden kein Wunder. Wieviel "Kunst" soll es denn noch sein? MCS,CFS,Allergien,ADS, ADHS,Diabetes,Krebs, Adipositas, Kryptopyrrolurgie u. v.andere Erkrankungen sind im Vormarsch. Chemiekalien und künstliche Nahrungsmittel gehören zu den Hauptursachen. Für wie doof will man uns Verbraucher denn noch verkaufen? Welches Motto haben Sie? Nach mir die Sinnflut, Herr Seehofer? KEINE GENMANIPULIERTEN NAHRUNGSMITTEL, BITTE! Bleiben Sie gesund! Eine (von rund 12 Mio./in BRD) bereits Geschädigte.
Angel
 

GEN FOOD - NEIN DANKE

Beitragvon Emma » Samstag 14. Januar 2006, 16:55

Hallo
Ich habe ein paar links zu Kampagnen und homepages rausgesucht.
http://www.gentechnikfreie-regionen.de/service/service_16/service_24.htm/
http://www.hiltrud-breyer.de eine Politikerin die sich einsetzt
http://www.gen-ethisches-netzwerk.de/
Emma
 

GEN FOOD - NEIN DANKE

Beitragvon Emma » Samstag 14. Januar 2006, 16:58

Der erste link ging nicht, mein Fehler war die Kontaktaufnahme seite ;-)
http://www.gentechnikfreie-regionen.de/
Emma
 

GEN FOOD - NEIN DANKE

Beitragvon Kai Uwe » Sonntag 15. Januar 2006, 10:55

Vertreter der Land- und Lebensmittelwirtschaft, des Verbraucherschutzes, der Umweltverbände und Umweltmediziner üben scharfe Kritik an den Absichten von Horst Seehofer zur Gentechnik. "Bio raus, Gentechnik rein - mit dieser Rolle rückwärts wird Seehofer all denen schaden, für die er mit seinem Amt Verantwortung übernommen hat" befürchtete Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW).

Die Konsequenzen einer solchen Politik macht Prof. Dr. Claus Hipp deutlich: "Bei Babynahrung gibt es keine Kompromisse! Wenn das Gentechnikgesetz nicht mehr sicherstellt, dass die deutschen Bauern uns weiterhin gentechnikfreie Rohstoffe zu angemessenen Preisen anbieten können, müssen wir verstärkt im Ausland einkaufen um Risiken und Kosten gering zu halten. Auf Dauer stellt sich dann die Frage nach dem Standort unserer Produktion". Löwenstein ergänzt: "Ähnliche Überlegungen werden auch von anderen großen Lebensmittelverarbeitern - wie zum Beispiel der Kampffmeyermühle Hameln (Wesermühle) - angestellt. Sie befürchteten drastische Kostenerhöhungen für die Absicherung der gentechnikfreien Produktion". Würden, wie geplant, die Kosten nicht mehr den Verursachern zugeordnet, könne dies Betrieben, die ohne Gentechnik produzieren wollen, ihre Existenz kosten.

Löwenstein verwies auch auf die Ergebnisse einer neuen australischen Studie über eine Erbse mit einem gentechnisch eingebautem Bohnen-Gen : "Noch nie ist so deutlich geworden, dass die Technologie als solche enorme Gesundheitsrisiken birgt. In diesem Fall wären sie bei dem europäischen Zulassungsverfahren möglicherweise nicht einmal aufgedeckt worden."

Prof. Dr. Edda Müller, Vorstand Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) warnte die Bundesregierung vor einer Opferung der Wahlfreiheit der Verbraucher zu Gunsten multinationaler Saatgutkonzerne. "Die Einrichtung eines allgemeinen Haftungsfonds würde dazu führen, dass sich Gentechnik anbauende Landwirte nicht mehr verantwortlich fühlen für das, was auf ihren Feldern geschieht." Nur eine gesamtschuldnerische Haftung könne gewährleisten, dass weiterhin gentechnikfrei produziert werden kann und Verbraucher und Landwirte die Wahl haben zwischen gentechnikfreien und GVO-Produkten.

Dies müsse auch das Interesse des Bundesverbraucherschutzministers sein. Bei einer Neuregelung sei zudem zu befürchten, dass der Mittelstand unter Druck und die Bauern zunehmend in Abhängigkeiten geraten werden. Derzeit wären weder Versicherungen noch die Gentechnikindustrie bereit, mögliche Risiken abzudecken. Edda Müller erinnerte die SPD an ihren Parteitagsbeschluss zur Gentechnik in der Landwirtschaft vom Dezember 2005. Darin wird betont, dass der Einsatz der Grünen Gentechnik nicht zu Lasten des gentechnikfreien Anbaus gehen dürfe.

Die Gentechnikfreie Region im Wahlkreis Seehofers - die Stadt Ingoldstadt und der Landkreis Ingoldstadt Eichstädt in Bayern - macht es vor: "Hier haben 2.100 Landwirte auf über 61.600 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche erklärt, dass sie keine Gentechnik einsetzen wollen", so Gerhard Edler, konventioneller Landwirt und Mitinitiator der Gentechnikfreien Region. Ingoldstadt reiht sich ein in die 84 Gentechnikfreien Regionen in Deutschland in denen über 23.000 Landwirte die keine Gentechnik auf ihren Äckern zulassen. "Wir wollen uns den Zukunftsmarkt für Qualitätsprodukte ohne Gentechnik nicht nehmen lassen sondern den Wünschen der Gesellschaft nach gentechnikfreien Lebensmitteln nachkommen", stellt Edler klar. "Wir fordern Herrn Seehofer auf unsere Anliegen mit kritischem Geist und gesundem Menschenverstand zu unterstützen!"

Benedikt Haerlin, Gentechnik-Experte der Zukunftsstiftung Landwirtschaft beschreibt den Widerstand europäischer Landwirte, Regionalregierungen und Gemeinden, die sich am Wochenende zur 2. Konferenz gentechnikfreier Regionen in Berlin treffen. "164 Regional- und Provinzvertretungen in der EU haben ihr Territorium schon vorsorglich zur gentechnikfreien Zone erklärt." Hinzu kämen tausende von Gemeinden und Städten sowie zig-tausende Bauern, die den Einsatz von Gentechnik ausschließen. Es zeichne sich ein massiver politischer und rechtlicher Konflikt zwischen der EU-Kommission in Brüssel und den Regionen Europas ab. "Viele, auch konservative Nationalregierungen wie Österreich, Italien, Griechenland, Polen und Bulgarien schlagen sich dabei auf die Seite ihrer Bauern und Verbraucher. Hier - und nicht bei der Lobby von Monsanto, Bayer und BASF - sollte sich Herr Seehofer Anregung für das Gentechnikgesetz holen" riet Haerlin dem Minister, "mit etwas mehr Demokratie wäre das Thema ohnehin längst vom Tisch: In der Schweiz wurde der Gentechnik-Anbau im November mit großer Mehrheit per Volksentscheid verboten. Ähnliche Mehrheiten wären auch in Deutschland und fast allen Ländern der EU zu erwarten.

Haerlin präsentiert außerdem die gemeinsame Aktion "Bantam Mais", mit der sich Bauern wie Gärtner auf höchst wohlschmeckende Weise gegen den drohenden Anbau von Gentechnik-Mais wehren.


Autor: Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.
Kai Uwe
 

GEN FOOD - NEIN DANKE

Beitragvon Kai Uwe » Donnerstag 19. Januar 2006, 16:13

Der NRW-Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND ) lehnt den für das Frühjahr 2006 geplanten Anbau von genmanipuliertem Mais im Kreis Borken und in Greven / Kreis Steinfurt ab. Bislang unbemerkt von der Öffentlichkeit ist vorgesehen, in Borken in der Gemarkung Borkenwirthe auf einer Fläche von 12.000 m 2 Maispflanzen der Linie MON 810-6 anzubauen. In Greven soll die Anbaufäche 27.600 m2 betragen.

Diese patentgeschützte Pflanze der Firma Monsanto wurde nach BUND -Kenntnissen derart verändert, dass Erbinformationen aus dem Bodenbakterium ‚Bacillus thuringiensis‘ entnommen und mittels gentechnischem Verfahren in das Erbgut der Maispflanze eingeschleust wurden. In der Folge produziert sie ein giftiges Protein, das insbesondere die Larven des Maiszünslers (Schmetterling) abtöten und die Pflanze so vor Fraß schützen soll.

"Der Anbau von Gen -Mais birgt jedoch erhebliche ökologische Risiken", so Ralf Bilke, Agrarreferent des BUND NRW. "Die von der Pflanze MON 810 in ihren Zellen fortlaufend produzierten Bt-Toxine töten nicht allein den Maiszünsler, sondern auch zahlreiche nützliche Insekten. Auch ein Auskreuzen der Erbinformationen auf andere Pflanzen ist nicht auszuschließen. Die Wirkungen der genveränderten Pflanze gehen damit viel weiter, als ihre Entwickler wahr haben wollen". Auch bezüglich der gesundheitlichen Wirkungen sind nach wie vor viele Fragen ungeklärt.

Der geplante Anbau in Borken und Greven sei zudem auch faktisch unsinnig: "Viele Bauern haben uns bestätigt, dass der Maiszünsler in dieser Region kaum nennenswerte Schäden anrichtet", so Bilke. In Regionen, denen der Maiszünsler verstärkt auftrete, sei das Problem vielfach hausgemacht und in der üblichen Form des Maisanbaus selbst begründet: Wer jahrelang auf der immer gleichen Fläche in Monokultur Mais anbaue, schaffe für den bei Maisanbauern ungeliebten Schmetterling erst die idealen Voraussetzungen für dessen Ausbreitung . Diese lässt sich aus Sicht des BUND jedoch leicht vermeiden: durch Häckseln der Erntereste und tiefes Pflügen; die schlüpfenden Falter könnten den Boden dann nicht verlassen und im Folgejahr keine weiteren Pflanzen befallen. Auch eine verbesserte Fruchtfolge helfe weiter. Wird Silomais für die Tiermast angebaut, so wird dieser bereits zu einem Zeitpunkt geerntet, zu dem sich die Raupen noch gar nicht richtig entwickelt haben.

Der BUND NRW ruft den bislang noch anonym gebliebenen Landwirt daher dazu auf, die geplante Aussaat zu unterlassen. "Der Großteil der Bevölkerung lehnt Gentech-Anbau ab. Jetzt auf Biegen und Brechen Gen -Mais anzubauen, den niemand haben möchte und hierfür auch noch riskante Eingriffe in die heimische Flora in Kauf zu nehmen, führt in die Irre!"

Für Rückfragen:
Ralf Bilke, Agrarreferent des BUND NRW, Tel. 0211 / 302005-20

Hinweis:
Die Lage der Fläche ist dem Standortregister auf der Homepage des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zu entnehmen http://www.bvl.bund.de.

Autor: Ralf Bilke BUND
Kai Uwe
 

GEN FOOD - BUND Protest

Beitragvon Kai Uwe » Donnerstag 19. Januar 2006, 17:53

Bei BUND könnt Ihr auch Euren Protest online abgeben.
Macht mit!


http://www.campact.de/gentec/sn1/signer
Kai Uwe
 


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