In Futtermittelproben von Landliebe-Milchlieferanten wurde gentechnisch manipulierte Soja nachgewiesen. Greenpeace veroeffentlicht heute Analyseergebnisse eines international renommierten Labors. In zwei von fuenf Proben wurde Gen-Soja ueber dem Kennzeichnungsgrenzwert von 0,9 Prozent festgestellt. In einem Fall bestand der Sojaanteil des Futters sogar zu 100 Prozent aus Gen-Soja. Dabei vermittelt das Image der Marke Landliebe eine besonders naturnahe und traditonelle Art der Milchproduktion.
Greenpeace protestierte aus diesem Anlass in 41 Staedten in ueber 130 Supermaerkten gegen den Einsatz von Gen-Futter bei Landliebe. Mit Lautsprecherdurchsagen in den Laeden informierten Greenpeace-Aktivisten die Verbraucher, dass Gentechnik mit dem Landliebe-Idyll nicht zusammen passt. Verbraucher koennen sich mit Protestpostkarten direkt bei Landliebe fuer eine Fuetterung ohne Gen-Pflanzen stark machen.
Greenpeace beteiligte sich damit am bundesweiten Aktionstag gegen Gentechnik, den die Arbeitsgemeinschaft Baeuerliche Landwirtschaft ausgerufen hat.
"Jetzt kann sich Landliebe nicht mehr hinter blumigen Werbeversprechen verstecken", mahnt Alexander Hissting, Gentechnikexperte von Greenpeace, "das Vertrauen der Verbraucher ist nur durch die Vermeidung von Gen-Futter zurueckzugewinnen. Landliebe muss endlich den Verzicht auf Gen-Pflanzen bei der Milcherzeugung garantieren."
Mit Anbau und Fuetterung von Gen-Pflanzen sind gravierende Risiken fuer Mensch, Tier und Umwelt verbunden. Bei Fuetterungsversuchen an Ratten mit dem Gen-Mais MON 863 der Firma Monsanto zeigten die Tiere Veraenderungen an Organen und Blutbild. Gesundheitliche Risiken bei Menschen sind weitgehend unerforscht. Der Anbau von Gen-Soja in Suedamerika ist mit verantwortlich fuer die rasante Urwaldzerstoerung und den erhoehten Einsatz von giftigen Spritzmitteln.
Gerade in der Milchproduktion ist ein kompletter Verzicht auf Gen-Pflanzen im Tierfutter leicht moeglich: In Deutschland machen es die hessische Uplaender Bauernmolkerei und die bayerische Andechser Molkerei vor. In Oesterreich und der Schweiz haben bereits Grossmolkereien wie die NOeM, Kaerntnermilch und Emmi den Einsatz von Gen-Pflanzen im Milchviehfutter ausgeschlossen. Molkerei-Riesen wie der Konzern Campina, der die Landliebe-Produkte herstellt, oder Mueller Milch beharren dennoch auf der Luege, dass ein Verzicht auf Gen-Pflanzen nicht moeglich sei.
"Mit mangelnder Machbarkeit hat das nichts zu tun. Was fehlt, ist allein der Wille. Landliebe koennte leicht dem Verbraucherwunsch nach einer Milcherzeugung ohne Gen-Pflanzen nachkommen", so Hissting. Nach Greenpeace Recherchen erreicht der Landliebe-Joghurt die groesste Gewinnspanne auf dem deutschen Markt.
Nach wie vor aktuell ist auch die Auseinandersetzung um Gen-Futter zwischen Mueller Milch und Greenpeace. Auch bei der bekanntesten Milchmarke Deutschlands konnten die Umweltschuetzer bereits die Verwendung von Gen-Futter bei den Milchlieferanten nachweisen.
http://www.greenpeace.de/themen/gentechnik/lebensmittel/artikel/landliebe_lieblos_zur_natur/
http://www.greenpeace.de/themen/gentechnik/nachrichten/artikel/was_hat_landliebe_mit_gentechnik_zu_tun/