Erdbeeren wieder vergiftet

Erdbeeren wieder vergiftet

Beitragvon Alex » Dienstag 2. Mai 2006, 08:46

Das NRW-Verbraucherschutzministerium hat auch in diesem Jahr wieder Früherdbeeren auf ihre Belastung mit Pflanzenschutzmitteln untersucht. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Quote der Beanstandungen verdoppelt, vor allem Erdbeeren aus Marokko überschreiten dabei die zugelassenen Höchstgrenzen für Pestizidrückstände.

Untersucht wurden 99 Proben aus ganz NRW, von denen nur fünf Proben keine Pestizidrückstände aufwiesen. 13 Proben (entspricht 13 Prozent) wurden beanstandet, davon stammten zwölf aus Marokko und eine aus Ägypten. Weitere fünf Proben lagen sehr knapp am Grenzwert, vier dieser Erdbeerproben kamen ebenfalls aus Marokko, eine aus Spanien.

"Die seit einigen Jahren durchgeführte Untersuchung von Früherdbeeren zeigt immer wieder, dass diese Früchte deutliche Pestizidrückstände aufweisen. Die Verbraucherinnen und Verbraucher sollten daher besser auf die heimische Erdbeersaison warten, zu der sie frische Erdbeeren aus der Region bekommen. Diese sind in der Regel deutlich weniger mit Pflanzenschutzmitteln belastet", so Verbraucherschutzminister Eckhard Uhlenberg. Nordrhein-Westfalen will sich bei der EU nun dafür einsetzen, dass diese für marokkanische Erdbeeren Sonderimportmaßnahmen verhängt. Dazu könnte etwa gehören, dass jede eingeführte Lieferung vor dem Verkauf zwingend auf P. sind bioaktive Substanzen, die ubiquitär in der Umwelt verteilt sind. Der Begriff P. steht auch häufig als Synonym für Pflanzenschutzmittel oder Schädlingsbekämpfungsmittel.Pestizide untersucht werden muss.

Neben den Höchstmengenüberschreitungen ist auch in diesem Jahre die so genannte Mehrfachbelastung ein Problem. 77 Proben (78 Prozent) waren mit bis zu acht verschiedenen Pestiziden behandelt. Da es bisher noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber gibt, wie diese Mittel im menschlichen Körper miteinander reagieren, sieht Verbraucherschutzminister Uhlenberg diese Form der Pestizidanwendung kritisch: "Der Einsatz von mehreren Pestiziden ist leider gängige Praxis und von der EU erlaubt. Ich würde es sehr begrüßen, wenn Brüssel hier im Sinne des Verbraucherschutzes die Höchstmengen senken und die Zahl der verwendeten Mittel begrenzen würde."

Im Jahr 2005 haben nur 6,2 Prozent der untersuchten Erdbeeren die zulässigen Höchstmengen für Pestizide überschritten. 27 Prozent erwiesen sich im letzten Jahr als frei von Pestiziden. 45 Prozent zeigten Mehrfachbelastungen mit bis zu sechs verschiedenen Pflanzenschutzmitteln.


Autor:
Ministerium für Umwelt und Naturschutz,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW,
Düsseldorf, 28.04.2006:
Alex
 

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