Bioboom im Supermarkt

Bioboom im Supermarkt

Beitragvon Lucca » Montag 22. Mai 2006, 10:49

Fast alle Supermärkte haben inzwischen den Bioboom erkannt und bieten selbst ihre Produkte in ihren Regalen an. Zwei Drittel aller Deutschen kaufen - zumindest gelegentlich - Biolebensmittel; 2005 wurde schon jeder fünfte Bio-Euro im Supermarkt umgesetzt; Jedes dritte Bio-Ei wird im klassischen Supermarkt verkauft.

Und so verläuft die Entwicklung der Discounter:

Rewe hat im Rheinland die ersten eigenen Komplett-Biomärkte unter dem Namen "Naturmarkt Vierlinden" eröffnet.
Aldi ist führend beim Verkauf von Bio-Die wichtigsten O.-Arten werden wie Gemüse zur Vermarktung nach Handelsklassen eingeteilt. Obst und Bio-Gemüse.
Norma bietet in allen Märkten Bioprodukte an.
Plus hat neben seiner eigenen "Bio-Bio-Marke" eine eigene Nicht klar definierte Bezeichnung für einen Kosmetikansatz (Kosmetika), in dem v.a. möglichst aus ökologischem Landbau stammende, weitestgehend naturbelassene Inhaltsstoffe sowie keine Konservierungsstoffe oder Rohstoffe von getöteten Tieren eingesetzt werden. Naturkosmetik-Linie eingeführt.
Lidl bietet seit Ende April 2006 seine eigene Marke "Bioness" an. 20 Prozent aller Lidl- Produkte sollen künftig Bio sein. Ab Juni 2006 will Lidl außerdem mit der Marke "Fairglobe" Produkte anbieten, für die Menschen in Drittweltländern faire Löhne bekommen sollen. Diese Produkte sollen "Transfair"- Siegel haben.


2005 haben Bio-Produkte in Deutschland um 15 Prozent zugelegt. Da kommt Bio-Freude auf.

Autor: Franz Alt
Lucca
 

Bioboom im Supermarkt

Beitragvon Victor » Montag 6. November 2006, 09:17

Supermärkte und Discounter werben gerne mit ihrem ökologischen Engagement. Doch bei einer Stichprobe von Verbraucher Aktuell blieb das Wissen der Verkäufer oft hinter dem hehren Anspruch zurück. Traditionelle Bio-Händler schnitten besser ab. Bio? Na, logisch! Bei Aldi gibt es Eier in Bio-Qualität, bei Penny Bananen mit Bio-Siegel. Plus und Rewe drucken zusätzlich noch ein eigenes Bio-Label auf ihre Produkte.


Zehntausende verschiedene Bio-Erzeugnisse stehen derzeit in den Regalen des Handels. Was aber wissen die Verkäufer über diese Artikel? Hat ihr Beratungsservice ebenfalls ein Gütesiegel verdient?

Die Verbraucherzentrale NRW wollte es wissen und besuchte in Köln, Düsseldorf und Bonn 15 Bioläden verschiedener Größenordnung sowie 15 konventionelle Lebensmittelhändler, darunter Supermärkte, Discounter und ein Warenhaus.

Die Test-Käufer sollten erfragen, was ein Ei zum Bio-Ei macht. Richtige Antwort: Bio-Futter und Freilandhaltung. Dass hinter Siegeln von Bioanbauverbänden wie Demeter ist das Markenzeichen für Produkte aus biologisch-dynamischer Wirtschaftsweise. Demeter strengere Kriterien stecken als hinter dem staatlichen Bio-Siegel, galt es bei der zweiten Frage zu offenbaren. Und warum Bio-Bananen beim Discounter billiger sind als im Bioladen, erklären kompetente Verkäufer mit dem einfachen Satz: „Die Menge macht’s” Vier Punkte waren mithin anzusprechen, um als Spitzenberater zu bestehen.

Ein Titel, den sich acht der 15 Läden aus der Bio-Branche verdienten, darunter auch Öko-Supermärkte und Bio-Discounter. Die restlichen sieben erklärten immerhin noch drei Punkte von vieren richtig.

Anders die Verkäufer in den hergebrachten Supermärkten und Discount-Geschäften. Sie hatten ihr Pensum im Bio-Fach nicht oder oberflächlich gepaukt: Nicht ein Mitarbeiter schaffte alle vier Punkte, neun der fünfzehn wussten gerade mal eine Frage zu beantworten oder zeigten sich sogar völlig ahnungslos.

Ein Beispiel von vielen: Eine Verkäuferin in einem herkömmlichen Supermarkt meinte, dass die „3” auf Eiern auf Bio-Eier hinweise. Tatsächlich stammen so gekennzeichnete Eier aus Käfighaltung. Außerhalb der Bioläden war selbst die grobe Bedeutung des Demeter-Signets unbekannt. Dagegen wusste die Bio-Branche unisono um die strengeren Maßstäbe; sechs Verkäufer referierten sogar ausführlich über die biologisch-dynamische Anbauweise und den anthroposophischen Anspruch der Demeter-Bauern.

Allein die Bananen-Frage brachte auch Öko-Verkäufer bisweilen ins Straucheln: sechs Mal ernteten die Tester hier ein Kopfschütteln; neun Mal zuckten die Schultern in hergebrachten Supermärkten und Discount-Geschäften.

Übrigens: Die tendenziell bessere Beratung erfuhren die Test-Käufer in den kleinen Bioläden. Deren Mitarbeiter erzählten geduldig über die Haltung der Tiere und den Anbau von Öko-Gemüse. Schwieriger war es dagegen, bei den Bio-Discountern und in Bio-Supermärkten Verkäufer zu finden, die außer Sachwissen auch Zeit hatten.


Autor: Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V.
Victor
 


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