BfR gibt Empfehlungen für Zimtprodukte

BfR gibt Empfehlungen für Zimtprodukte

Beitragvon Kai Uwe » Mittwoch 15. November 2006, 11:15

Das Bundesamt für Risikobewertung BfR, hat eine Empfehlung für das Essen von Zimtgebäck herausgegeben.
Ich frage mich allerdings, ob es denn nun wirklich Zimtgebäck für Kinder sein muß und warum man
ein Restrisiko, besonders auch bei allergischen Kindern, in Kauf nimmt.

Kai Uwe
--------------------

Zehn Zimtsterne pro Woche für Kleinkinder BfR gibt Empfehlungen für Zimtprodukte

(aid) - Zum Schutz der Verbraucher vor möglichen Gesundheitsschäden durch Cumarin, einem Inhaltsstoff von Zimt, haben verschiedene Länderministerien kürzlich Verzehrsempfehlungen veröffentlicht. Demnach sollten Kinder mit einem Körpergewicht bis 15 Kilogramm pro Tag maximal vier Zimtsterne â 5,6 Gramm oder ein Stück Lebkuchen â 30 Gramm oder eine Portion â 200 Gramm Milchreis mit Zimt und Zucker verzehren. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stellt diese Empfehlungen allerdings in Frage, denn mit diesen Mengen würde die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (TDI-Wert) der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bereits voll ausgeschöpft, wenn die noch auf dem Markt befindlichen Produkte mit hohen Cumaringehalten verzehrt werden. Das BfR rät dazu, dass Kleinkinder vorsichtshalber wöchentlich maximal zehn Zimtsterne oder 100 Gramm zimthaltige Cerealien oder eine Portion Milchreis mit Zimt essen. Für Erwachsene sind die Werte entsprechend des Körpergewichts hochzurechnen: Bei 60 Kilogramm sind also 40 Zimtsterne pro Woche möglich. Diese Verzehrsempfehlungen gelten solange bis die Cumaringehalte in Lebensmitteln deutlich gesenkt wurden. Bund und Länder haben inzwischen Kontakt zu Zimt verarbeitenden Lebensmittelherstellern aufgenommen, um möglichst bald eine Minimierung der Cumaringehalte in Lebensmitteln zu erreichen. Lebensmittelkontrolleure entnehmen derzeit verstärkt Proben von zimthaltigen Lebensmitteln. Werden dabei Cumarinwerte festgestellt, die zu einer Gesundheitsgefährdung führen könnten, sollen die betroffenen Lebensmittel vom Markt genommen werden.
aid, Dr. Maike Groeneveld
Kai Uwe
 

BfR gibt Empfehlungen für Zimtprodukte

Beitragvon Kai Uwe » Freitag 8. Dezember 2006, 09:03

Niemand muss Angst vor Zimt haben, entwarnt heute Sven-David Müller-Nothmann vom Zentrum für Ernährungskommunikation und Gesundheitspublizistik in Aachen. Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) schoss bei der Warnung vor Zimtsternen über das Ziel hinaus und verwechselte offenbar Cumarin und Zimt, protestiert Arzneipflanzenforscher mit dem Schwerpunkt Toxikologie Dr. rer. nat. Mathias Schmidt aus Mattsies.


Die Food and Drug Administration (FDA) erkennt Cassia-Zimt den GRAS-Status zu und damit die völlige Unbedenklichkeit. Trotzdem hatte kurz vor Weihnachten das Bundesamt die Bevölkerung mit einer Schreckensmeldung heimgesucht: Zimtsterne, die seit alters her zu Weihnachten gehören, sollen nun auf einmal gefährlich sein. Auch Diabetikern, die Zimt oder wässrigen Zimtextrakt einnehmen, um ihren Blutzucker besser unter Kontrolle zu halten, machten die Verbraucherschützer das natürliche Heilmittel madig, empört sich Diabetesberater Müller-Nothmann. Die Rechtliche zulässige Höchstwerte für Emission und Immission von Schadstoffen, Lärm, Strahlung usw., die oft recht willkürlich festgelegt werden und dem Anspruch nach Bevölkerung und Umwelt vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen schützen sollen. Grenzwerte des BfR für Cumarin, eines in Lebensmitteln wie Erdbeeren oder Zimt natürlich vorkommen-den Aromastoffes, werden bereits mit einem Dutzend Zimtsternen überschritten. Für das BfR bedeutet das eine eindeutige Gefährdung. Wissenschaftler rufen jetzt dazu auf, wieder Vernunft in die Diskussion zu bringen. Wie Doktor Schmidt erläutert, ist es doch verwunderlich, warum in der Zimtdebatte auf der Basis der Effekte der isolierten und hochdosierten Reinsubstanz Cumarin argumentiert werde. Cumarin ist nicht das Gleiche wie Zimt. Für das Gewürz liegen umfangreiche Untersuchungen vor, die ein Fehlen toxischer Effekte bis in einen Be-reich von mindestens zwei bis fünf Gramm pro Körperkilogramm belegen.

Der vom BfR angenommene Grenzwert einer sicheren Cumarin-Zufuhr von 0,1 mg pro Körperkilogramm hat keine wissenschaftliche Grundlage, betonen Dr. Schmidt und Ernährungsexperte Müller-Nothmann gleichermaßen. Das Bundesamt beruft sich in seinen Berechnungen auf eine Untersuchung am Hund, in der eine Dosis von mindestens 10 mg Cumarin pro Kör-perkilogramm aber keinerlei Gifteffekt gezeigt hatte. Um diese Dosis beim Menschen zu erreichen, wären selbst bei Kindern utopisch große Mengen von Zimtsternen erforderlich - im zweistelligen Kilogrammbereich. Dass das BfR dennoch ein Risiko konstruiert, liegt an einem von ihm selbst postulierten, aber toxikologisch nicht zu begründenden, frei wählbaren und somit rein willkürlichen Sicherheitsfaktor, der mögliche Unterschiede zwischen Tier und Mensch berücksichtigen soll. Zeit also sich zurückzulehnen und die Vorweihnachtszeit mit Zimtsternen zu genießen. Für den Diabetesberater Müller-Nothmann und den Lehre von den schädlichen Wirkungen chemischer Substanzen auf lebende Organismen.Toxikologie-Experten Dr. Mathias Schmidt stellen Zimt oder wässrige Zimtextrakte auch weiterhin eine interessante diätetische Maßnahme zur Unterstützung der Blutzuckereinstellung dar. Eine von der Universität Hannover an Diabetikern mit wässrigem Zimtextrakt durchgeführte Studie zeigte keine Nebenwirkungen. Die Cumarindebatte ist insgesamt sinnlos, weil in den disku-tierten Zimtdosen keinerlei Hinweise auf irgendwie geartete Toxizität existieren, widerspricht Dr. Schmidt dem BfR nachdrücklich. Eine Gefahr bedeutet Zimt weder für Kinder noch für Diabetiker, unterstreicht er abschließend.

Quellen: http://www.libertynatural.com/info/eoinfo/FDA_EO_GRAS.htm
http://www.svendavidmueller.de/content/view/41/43/
http://www.herbresearch.de/index.php?text=erfahrung_schmidt&menu=3&sprache=de
http://unics.rrzn.uni-hannover.de/Lebensmittelwissenschaft/

Zentrum für Ernährungskommunikation und Gesundheitspublizistik (ZEK),
Sven-David Müller-Nothmann, Viktoriastraße 8, 52066 Aachen, 0177-2353525

Das Zentrum für Ernährungskommunikation und Gesundheitspublizistik (ZEK) von Sven-David Müller-Nothmann widmet sich insbesondere der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Ernährung, Prävention und Diätetik.


Autor: Sven-David Müller-Nothmann
Kai Uwe
 


Zurück zu Nahrungsmittelsensibilitäten / Nahrungsmittelskandale

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 13 Gäste