Psychische Symptome durch Nahrungsmittel

Psychische Symptome durch Nahrungsmittel

Beitragvon Sandy » Montag 17. Januar 2005, 20:24

Hallo,

kennt sich einer damit aus:
Nahrungsmittel die psychische Symptome auslösen?

Liebe Grüße

Sandy
Sandy
 

Psychische Symptome durch Nahrungsmittel

Beitragvon Karen » Dienstag 18. Januar 2005, 00:38

Hallo Sandy,
Ich kenne mich höchstens in so fern damit aus, als dass ich genau darunter sehr leide. Es kann mir trotz schwerer Krankheit oft tage oder Wochenlang psychisch "gut" gehen, das heisst, ich kann damit umgehen und habe die Kontrolle über meine Gedanken und Emotionen.Also ich fühle mich dann der Situation angemessen normal.
Nehme ich jedoch ein unverträgliches Nahrungsmittel zu mir kann das Gleichgewicht innerhalb von einigen Stunden, spätestens aber am nächsten Morgen völlig umkippen.
Gedankenrasen,Unruhe, Panik etc. kommen dann auf. Eine Erklärung habe ich dafür nicht, wüsste aber auch sehr gerne was da genau passiert.
Herzliche Grüsse,
von Karen
Karen
 

Psychische Symptome durch Nahrungsmittel

Beitragvon Betty Zett » Dienstag 18. Januar 2005, 19:12

Hallo Karen, hallo Sandy,

es sind Vorgänge in unserem Körper, die biochemische Vorgänge in Gang setzen und Neurotransmitter hemmen oder ankitzeln. Es gibt Menschen die innerhalb von Minuten oder sogar direkt nach Nahrungsaufnahme reagieren.
Dr. Runow kennt sich damit gut aus. Er hat schon so manchem Kind geholfen, daß es sich nach Diagnostik und Behandlung normal entwickeln konnte. Lest "Ist das Ihr Kind" von Prof. Rapp, sie ist top auf diesem Gebiet.

Wie viele Kinder oder Erwachsene mögen in Heimen und Psychiatrien versackt sein, ohne daß je einer rausbekommt was sie wirklich haben?

Führt ein Symptomtagebuch und notiert was Ihr gegessen habt und wie und wann Ihr reagiert habt.

Liebe Grüße

Betty Zett
Betty Zett
 

Psychische Symptome durch Nahrungsmittel

Beitragvon Nora » Mittwoch 19. Januar 2005, 09:42

Hallo,

eine Rotationsdiät die strikt eingehalten wird kann bei der Erkennung eines solchen Nahrungsmittelallergenes helfen und dafür sorgen, daß sie nicht eintreten.

Grüße

Nora
Nora
 

Psychische Symptome durch Nahrungsmittel

Beitragvon Sierra Madre » Samstag 5. Februar 2005, 19:18

Vier Tage fasten und dann ein verdächtiges Nahrungsmittel nach dem anderen essen, dann sieht man sehr schnell wodurch man depressiv, aggressiv, etc. wird.
Die Nahrungsmittel, die man meint essen zu müssen weil sie einem "guttun" sind oft die größten Allergene.
Sierra Madre
 

Psychische Symptome durch Nahrungsmittel

Beitragvon Roland » Dienstag 8. Februar 2005, 17:34

Hallo zusammen,

bei Menschen in sehr schlechtem Zustand funktioniert das mit dem Fasten leider nicht so gut (obwohl natürlich theoretisch das Optimum um es 100% zu wissen), Nulldiäten bei Chemikalienbelastung ist aber problematisch, sollte man nicht machen. Es heisst oft, man soll dann wenigstens medizinische Kohle einnehmen, um die Gifte zu binden.

Es gibt versch. Mechanismen die psychische Symptome infolge Nahrungsmitteln verursachen können, zum einen wären da immunologische, die die Freisetzung von Interferon gamma (Inflammationscytokin der TH1, als Spätreaktion) auslösen oder die bei der Typ I Sofort-Reaktion (IgE, Basophilendegranulation) aus Mastzellen Botenstoffe wie Histamin in den Kreislauf freisetzen (große interne Gefäße werden kontrahiert, periphere Gefäße werden erweitert, die Gefäße werden durchlässiger, da es zu einer Entzündung kommt, im schlechtesten Fall also auch u.a. zu kleineren Hirnödemen) und weitere sog. Mediatoren wie Serotonin und Tryptase, und andere Neuropeptide wie Substanz P usw., die an der der Pathogenese affektiver Störungen und Angsterkrankungen beteiligt sind (s.a.
http://www.uniklinik-freiburg.de/k/psy/appt/de/auw/schwerpunkte/ag_lieb1.htm).

Nichtimmunologische gibt es dennoch, die als sog. Pseudoallergien bezeichnet werden. Weitere wären Nahrungsmittelintoleranzen (z.B. Laktose, Galaktose, Fruktose, Sorbit...), die zu starken Blähungen, Schmerzen, Durchfällen, Metabolisierungsstörungen und Entzündungen führen können, und dadurch wieder den selben Kreislauf in Gang setzen, da die Darmwand dadurch durchlässiger wird und weitere Unverträglichkeiten/Allergien entstehen können.

Die Erhöhung des Cytokins IFN gamma tritt eher bei Sopätreaktionen auf. Cytokine, die bei der Sofortreaktion in der Literatur angeführt werden sind IL-4, IL-5, IL-13.

Die Nebenwirkungen des Interferon gamma, das als Medikament gegen manchen Tumor eingesetzt wird, sind unter anderem Depression und Panikattacken.

Als Mittelweg wäre ein Versuch zu nennen, nach dem Buch
Die Rotationsdiät, Diagnose und Hilfe bei Nahrungsmittelallergien
von Anne Calatin
Broschiert - Heyne
Erscheinungsdatum: Januar 1987
ISBN: 3453002156
7,95EUR
Die Rotation aus dem Buch ist auch in abgewandelter Form möglich (einfach ein bisschen Probieren), aber so kannst Du evtl. vorsichtig mit Anleitung herausfinden, wo die Probleme am heftigsten auftreten.

Es ist sehr gut beschrieben, Du wirst Dich schnell zurechtfinden. Nicht alles schafft man gleich, einfach nach und nach versuchen, wenn Du kannst.

Viele Grüße
Roland
Roland
 

Psychische Symptome durch Nahrungsmittel

Beitragvon angi » Donnerstag 10. Februar 2005, 20:27

Ich bin auch mit der Rotation und genauem Tagebuch führen am besten zurecht gekommen. Es dauert allerdings, weil zumindest oft nicht klar zu unterscheiden war, ob es jetzt Nahrungsmittel waren, die Beschwerden auslösen, oder Chemikalien oder sonst etwas. Mit der Zeit wurde bei mir auch deutlich, dass gewisse psychische Symptome (Niedergeschlagenheit, Traurigkeit, Nervosität) meistens erst am dritten Tag nach dem Genuss des Nahrungsmittels auftreten. Wenn's mir am vierten Tag wieder besser geht, weiß ich, dass es von dem jeweiligen Lebensmittel kommt.
Viele Grüße, angi
angi
 

Psychische Symptome durch Nahrungsmittel

Beitragvon Herbstwind » Dienstag 22. Februar 2005, 10:34

Hallo Angi,

akribisch ein Symptomtagebuch führen, das ist wirklich ein Schritt nach vorne. Ich habe damit manches Wespennest aufgedeckt und Besonderheiten bemerkt. Bei mir werden die Beschwerden z.B. in der premenstruellen Phase ausgeprägter.

Viele Grüße

Herbstwind
Herbstwind
 

Psychische Symptome durch Nahrungsmittel

Beitragvon Ringelblume » Freitag 13. Mai 2005, 14:19

Hallo,

Durch Essen von Truthahn wurde ich einmal so depressiv, daß ich mich in eine Ecke auf dem Boden setzte und einfach losheulte.
Glücklicherweise kam das nur dieses einzige Mal vor. Ich kann dadurch nachvollziehen, wie es anderen geht. Eine Erfahrung, auf die man getrost verzichten kann.

Liebe Grüße
Ringelblume
Ringelblume
 


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