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Bürgerbefragung zu Auswirkungen von Elektrosmog
Mit dem Projekt "Mainzer EMF-Wachhund" will das Umweltministerium herausfinden, ob Elektrosmog gesundheitliche Auswirkungen hat. Menschen, die befürchten, durch elektromagnetische Felder (EMF) beeinträchtigt zu werden, können einen Fragebogen zu dem Thema ausfüllen, der an der Mainzer Johannes-Gutenberg-Universität ausgewertet werden.
Bislang sind erst 150 Fragebögen eingegangen und ausgewertet worden, 93 davon aus Rheinland-Pfalz, wie das Ministerium mitteilte. Die Teilnehmer schilderten ein breites Spektrum von Symptomen. Häufig würden Konzentrationsschwäche, Müdigkeit, Schlafstörungen und Vergesslichkeit erwähnt. Als körperliche Erkrankungen seien Krebs, Migräne, MCS (Multiple Chemical Sensitivity - mehrfache chemische Sensibilität) und Tinnitus genannt worden.
Bis zu vier Prozent der Bürger elektrosensibel
Auffällige Gemeinsamkeiten hätten sich nicht ergeben, hieß es. Über 60 Prozent der Einsender hatten bereits einen Arzt aufgesucht, weil sie Elektrosmog als Ursache von Beschwerden vermuteten. Etwa 17 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass eine Therapie erfolgreich war.
Interessierte können noch an dem Projekt teilnehmen. Fragebögen können online unter http://www.mainzer-emf-wachhund.de ausgefüllt oder beim Umweltministerium angefordert werden. Mitte nächsten Jahres soll es einen Abschlussbericht geben.
Das Bundesamt für Strahlenschutz geht nach Angaben des Umweltministeriums von einem Anteil von einem bis vier Prozent elektrosensibler Menschen in der Gesamtbevölkerung aus. Das wären in Rheinland-Pfalz bis zu 160.000 Personen. (ddp)
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