http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/index.jsp?key=standard_document_40828147&jmpage=1&type=v&rubrik=63837&jm=1&mediakey=fs/alleswissen/20110216_alles%20wissen_energiesparlampen
Die Testkandidaten: Eine Halogensparlampe mit zweiundvierzig Watt. Mit drei Euro ist sie unsere günstigste Lampe. Als nächstes: Eine Energiesparlampe mit zwölf Watt. Zehntausend Stunden leuchtet sie laut Hersteller. Kosten dafür: fünfzehn Euro und schließlich eine Leuchtdiode. Die sogenannte LED soll neunzig Prozent Energie sparen - bei fünfundzwanzig Jahren Lebensdauer. Doch der Preis ist gesalzen: siebenundfünfzig Euro…
Alle Lampen geben angeblich warmweißes Licht ab. Doch leuchten sie wirklich genauso, wie die gute alte Birne für sechzig Cent? Ein so genanntes Spektroradiometer gibt die Antwort. Es zerlegt das für uns sichtbare weiße Licht in seine einzelnen Farbanteile. Warum ist das Licht der Glühlampe eigentlich so angenehm für uns? Unser Lichtexperte sorgt für Erleuchtung: "Wir sehen hier auf der rechten Seite sehr viel rot enthalten ist im Spektrum und relativ wenig blau. Also der Rotanteil wird sehr angenehm empfunden in gemütlichen Situationen."
Und wie steht es um unsere Energiesparer?
Test Nummer 1: Die Halogensparlampe
Sie ist der Glühbirne anatomisch gesehen am nächsten, denn sie leuchtet, genau wie sie, mittels eines Glühdrahtes. Und … Wie ist ihr Licht? …. Auf den ersten Blick, wie das der Glühbirne. Und tatsächlich: Ihr Licht - Spektrum sieht dem der Glühbirne zum Verwechseln ähnlich.
Test Nummer 2 – die Energiesparlampe
Bei der Energiesparlampe sorgen Gasentladungen dafür, dass sie leuchtet. Energiesparlampen gelten als träge beim Start. Unsere moderne kommt recht schnell in Fahrt. Ihr Spektrum: Kaum rot und Lücken im gelbgrünen und blauen Bereich, der Grund, warum ihr Licht Farben oft verfälscht.
Test Nummer 3, die LED
Bei der LED-Lampe bringt Strom einen sogenannten Halbleiter zum Strahlen. Die Leuchtdioden werden durch die Weiterentwicklung zwar immer besser, aber ihrem Licht fehlt rot, im Vergleich zur Glühlampe ist es deshalb weniger warm. Statt rot, relativ viel grün, gelb und blau. Und angeblich liegt hier ein Problem. Licht mit einem hohen Blauanteil soll zu Schlafproblemen führen, bei Schichtarbeitern, die viel unter kaltem Kunstlicht arbeiten sogar das Krebs - Risiko erhöhen...
Der Grund: In unseren Augen haben wir Zellen, die lichtempfindlich sind. Sie leiten Lichtimpulse ans Gehirn weiter, das so registriert, ob es Morgen, Mittag oder Abend ist. Wird es dunkel, schüttet das Gehirn Melatonin aus, wir werden müde. Künstliches Licht stört diesen Prozess, besonders kalt - weißes. Denn es hat einen hohen Blauanteil. Unsere Augen sind für blaues Licht besonders empfindlich. Die Folge: Es wird weniger Melatonin ausgeschüttet, wir bleiben wacher.
Krebs durch Kunstlicht?
Doch kann dieser Mechanismus tatsächlich zu Krebs führen? Wir fragen den Mediziner Dieter Kunz vom St. - Hedwig - Krankenhaus Berlin: "Das ist sicherlich zum heutigen Zeitpunkt viel zu früh, darüber eine Auskunft zu geben. Was wir wissen ist, dass Licht, was hell und blauhaltig ist also kalt weiß am Abend Melatonin unterdrückt. Wir wissen als zweites, dass Melatonin in irgendeiner Weise etwas mit Tumorerkrankungen zu tun hat. Wir wissen als drittes, dass Schichtarbeit mit einem erhöhten Risiko einhergeht, dass Tumoren auftreten. Ob diese drei Fakten aber kausal zusammen hängen oder ob das ein reiner Zufall ist, das das können wir heute so noch nicht sagen." Abgesehen davon ist für einen gesunden Schlaf jede Form von künstlichem Licht ungünstig. Deshalb abends rechtzeitig Licht aus. Egal welche Lichtquelle.
Unser Favorit
Zurück zu unserem Test, welche Lampe war nun am besten? Die Halogenlampe erzeugt schönes Licht, daher ist sie unser Favorit. Aber auch ihre Tage sind gezählt. Wegen ihres Energieverbrauchs wird auch sie vermutlich ab 2016 nicht mehr verkauft.
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