Alternativen zum MW-Funk 2

Alternativen zum MW-Funk 2

Beitragvon kf-forum » Donnerstag 25. November 2010, 16:19

Forschung für eine Zukunft ohne Elektrosmog und Kabelgewirr

15.11.2010 - Christine Mandel - Abt. Kommunikation und Internationales
- Universität Kassel <http://idw-online.de/pages/de/institution45>

In einer immer stärker technisierten Welt finden sich in jedem Haushalt
unzählige elektrische Geräte. Unansehnliches Kabelgewirr und Elektrosmog
gehören heute beinahe zum Alltag. So surfen die meisten Nutzer des
Hochgeschwindigkeits-Internets über ein Drahtlosnetzwerk, elektromagnetische
Strahlung breitet sich dabei in der ganzen Wohnung aus, obwohl die
Funkverbindung in der Regel nur den Computer erreichen sollte. Die
überflüssige Strahlung könnte bald der Vergangenheit angehören, denn am
Institut für Nanostrukturtechnologie und Analytik (INA) der Universität
Kassel arbeiten Wissenschaftler derzeit daran, elektromagnetische Strahlen
zu bündeln und punktgenau zum Bestimmungsort zu lenken.
Entwickelt wird das Verfahren am INA unter anderem von Yasuaki Monnai. Der
26-jährige Doktorand der University of Tokyo forscht in seiner Heimat an
vernetzten Sensorsystemen. Er arbeitet beispielsweise in Tischplatten
versteckte Leiterstrukturen ein, über die durch bloßes Ablegen auf dem Tisch
ein Handy aufgeladen werden kann. Finanziert durch ein japanisches
Stipendium arbeitet Monnai für ein Jahr bei Prof. Dr. Hartmut Hillmer,
Leiter der Technischen Elektronik am INA. Hillmer selbst hat ein in
Fensterscheiben verborgenes Mikrospiegelsystem entwickelt, das Licht bündeln
und in unterschiedliche Richtungen in den Raum lenken kann. Die Forscher
arbeiten für ihr neuestes Projekt nun daran, die beiden Verfahren
miteinander zu kombinieren. Die Zukunft könnte dann so aussehen: In der
Tapete einer Wand wird eine Metallplatte mit beweglichen Mikroantennen
angebracht. Durch Ein- und Ausschalten einzelner Antennenplättchen kann die
benötigte elektromagnetische Strahlung gebündelt und in eine gewünschte
Richtung gelenkt werden kann. "Die Mikroantennen arbeiten im Prinzip wie ein
Orchester, je nachdem welche Instrumente gebraucht werden, spielt auch eine
bestimmte Anzahl von Antennen zusammen", erklärt Hillmer. "Dadurch lässt
sich ein elektromagnetischer Informationsstrahl aussenden, der jeden Punkt
in jedem Winkel eines Raumes fokussieren und ansteuern kann." Die Strahlen
des Drahtlosnetzwerks würden dann nicht mehr einen ganzen Raum ausfüllen,
sondern sich gezielt auf den Computer ausrichten, ohne Kabelgewirr und
Elektrosmog. Gleichzeitig könnten mit einem Informationsstrahl Geräte
aktiviert werden oder auch untereinander kommunizieren.

Die Einsatzmöglichkeiten des neuen Verfahrens sind für Hillmer nahezu
unbegrenzt: "Die dabei zum Einsatz kommende Infrarotstrahlung ist nicht
gesundheitsschädlich und kann in verschiedensten Bereichen, etwa in der
Krebsvorsorge, eingesetzt werden."


Prof. Dr. Hartmut Hillmer
Universität Kassel
Institut für Nanostrukturtechnologie und Analytik
tel (0561) 804 4485
fax (0561) 804 4488
e-mail hillmer@ina.uni-kassel.de
http://www.ina-kassel.de

Dr. Guido Rijkhoek
Universität Kassel
Leiter Kommunikation,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
tel (0561) 804 2217
fax (0561) 804 7216
e-mail rijkhoek@uni-kassel.de
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