Citrate, Citronensäure (fast jedes 2. Lebensmittel enthält diese) und vieles andere mehr wird mithilfe von Schimmelpilzen bzw. Schimmelpilzenzymen z.B. aus Aspergillus niger hergestellt. Bei Käse kann beispielsweise der Farbstoff Beta Carotin ein Problem für Schimmelpilzallergiker darstellen. Auf der Seite von Transgen kann man auch nachsehen, bei welchen Enzymen wie Lipasen, Proteasen usw. Schimmelpilze verwendet werden.
Vitamin C wird auch mittels Schimmelpilzenzymen synthetisch hergestellt. Ein Hersteller hat mir mal von der Einnahme abgeraten, da ich Allergien auf 8 Schimmelpilzarten habe.
Ich habe mal ein Merkblatt für Schimmelpilzallergiker zusammengestellt, weiß aber nicht ob die 3 Seiten hier Platz finden (bei Bedarf kann ich das auch an Interessierte per Email senden - dann bitte PN):
ERNÄHRUNG BEI SCHIMMELPILZALLERGIEN/SENSIBILISIERUNGEN
Schimmelpilzallergien werden durch das Einatmen und/oder durch den Verzehr schimmelpilzallergenhaltiger Nahrungsmittel sowie durch die Einnahme von Arzneimitteln, die mit Hilfe nicht kennzeichnungspflichtiger Schimmelpilzkulturen/-enzymen* hergestellt werden, ausgelöst. Die eigentlichen Allergene sind nicht die Schimmel- oder Hefepilze an sich, sondern Bestandteile ihrer Sporen, Enzyme oder andere Substanzen, die die Pilze an ihre Umgebung (Luft, Boden, Lebensmittel u.v.a.m.) abgeben.
Aufgrund ihrer massiven Verbreitung findet man Pilze und Pilzallergene:
naturgemäß im Boden, in der Luft, in Wohnungen etc.
als natürlichen Befall unserer Lebensmittel
als industrielle Hilfsmittel (Pilzenzyme) in der Lebensmittel-, Kosmetik-,
Arzneimittel-, Waschmittel-, Papierherstellung u.a.
Die Möglichkeiten, auf das krankmachende Pilzallergen zu treffen, sind unüberschaubar und oft unvermeidbar. Dennoch können Sie bei Beachtung der folgenden Ernährungsempfehlungen das Allergenrisiko zumindest bei Nahrungsmitteln stark reduzieren.
Folgende Lebensmittel und Produkte werden von den meisten Pilzallergikern erfahrungsgemäß nicht vertragen:
Genussmittel: alkoholische Getränke, Tee**, Kaffee **
Getränke: (industrielle) Frucht- und Gemüsesäfte, -nektar, -saftgetränke
Backwaren: Brot**, Brötchen**, Backmischungen
Käse: Schimmelkäse (z.B. Blauschimmelkäse, Brie, Camembert),
Schmelzkäse, Käse**
Gemüse: Gemüse**, Hülsenfrüchte**, Sauergemüse, Oliven, Sprossen
u. Keimlinge
Obst: v.a. Beerenobst, Trauben, Obsterzeugnisse wie z.B. Konfitüren,
Trockenobst
Fleisch: Schweinefleisch**, Geflügel**
Würzen u. Gewürze: Kräuter und Gewürze**, Gewürzmischungen, Essig, Brüh-
würfel, Hefewürze, alle Produkte, die Zitronensäure, Citrate,
Maisstärke, Emulgatoren, Starterkulturen u.ä. enthalten
Sonstiges: Nüsse, , Nougat, Marzipan, Honig, Speiseeis, fermentierte und
orientalische Lebensmittel, Fertigprodukte, Vitaminpräparate
Konservierungsmethoden wie Hitze- oder Gefrierverfahren, Trocknung, Einsatz von
Konservierungsstoffen u.a., die Pilze und Keime/Bakterien abtöten oder im Wachstum
hemmen, haben keinen Einfluss auf die Wirksamkeit der Schimmelpilzallergene.
Vollkornprodukte (-mehl, -brot, -reis etc.) sind für Schimmelpilzallergiker nicht
unproblematisch und sollten genau ausgetestet werden.
Wenn Sie Müsli selber zubereiten, dürfen Sie es nicht über Nacht einweichen.
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*Enzyme
Die Einsatzmöglichkeiten für Enzyme sind kaum überschaubar, eine Deklaration findet in der Regel nicht statt! Da man Enzyme nicht pur verwendet, werden allerlei Zusatzstoffe in Lebensmittel verschleppt (Carry-over Effekt), z.B. Konservierungsmittel, Äthylenglycol, Propylenglykol oder Sulfit. Zur mikrobiellen Sicherheit werden Enzyme nicht selten bestrahlt! Zudem enthalten die meisten Enzyme sogenannte >Nebenaktivitäten<. Es gibt toxikologische Probleme deshalb, weil sie aus Schimmelpilzen, Bakterien oder den Drüsen von Schlachtvieh gewonnen werden. Dies bedingt ein prinzipielles Risiko der Einschleppung von Mykotoxinen oder pathogenen Keimen.
Bei Käse kann z.B. auch die Rinde mit mikrobiellen Enzymen behandelt worden sein. Da die empfindlichen Enzyme sehr schonend behandelt werden müssen, ist die Gefahr einer Verunreinigung höher als bei anderen Produkten.
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**Diese Lebensmittel/Warengruppen sind nicht generell verboten. Die für Sie verträglichen Sorten müssen Sie selber herausfinden.
Bei Fleisch und Wurstwaren kann es durch schimmelbelastetes Futter und den Einsatz von Anti- biotika erfahrungsgemäß zu einem Übertragungseffekt (Carry-over) auch von Mykotoxinen kommen, der durch Hitze/Kochen nicht verhindert wird. Dies gilt auch für Milch und Milchprodukte.
Mykotoxine können bei Menschen mit Sensibilisierungen gegen Schimmelpilze, auch ohne Nachweis einer IgE-vermittelten Allergie, durch die toxischen Effekte zu massiven gesundheitlichen Beschwerden führen.
Hinweis: Lebensmittel aus Bio-/Naturkostläden sind oftmals schimmelbelastet!
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Natürlich gibt es auch zahlreiche Lebensmittel, die bei Schimmelpilz-sensibilisierungen/-allergien erfahrungsgemäß selten Beschwerden auslösen. Diese sollten Sie bevorzugt essen und trinken:
Getränke: selbstgepresste Obst- und Gemüsesäfte, Mineralwasser
Milchprodukte: Butter, Milch- und Milchprodukte nur bedingt (siehe oben)
Backwaren: ohne Backhilfsmittel (Reformhaus oder selber backen)
Gemüse: Sorten mit Schale, Kürbis, Kohlrabi, Spargel, Spinat, Gurken, Zucchini,
Chicorree, Tomaten
Obst: Bananen, Zitrusfrüchte, Melonen, Mango
Sonstiges: Eier, Rindfleisch, Wildfleisch, Lammfleisch, Fisch, Öle, Tiefkühlobst u.
-gemüse, Kartoffeln, Nudeln, Reis
Bevorzugen Sie selbsthergestellte Produkte. Verwenden Sie frischen
Zitronensaft statt Essig. Schälen Sie Obst und Gemüse vor dem Verzehr. Bewahren Sie frische Lebensmittel nicht länger als nötig auf.
Gedünstetes wird oftmals besser vertragen als Rohes. Lagern Sie Obst und Gemüse gut verpackt im Kühlschrank. Gewürze sollten Sie selber mahlen.
Es sei nochmals betont, dass die Ernährungsempfehlungen hauptsächlich auf Erfahrungswerten beruhen. Jeder Schimmelpilzsensibilisierte/-allergiker hat sein individuelles Spektrum an verträglichen/unverträglichen Lebensmitteln.
Die „Allergenstandardisierte Kost“ hat sich auch hierbei als Basiskost bewährt. Wenn Sie diese vertragen – das wissen Sie nach ca. 8 – 10 Tagen – sollten Sie jeden 2. Tag ein Lebensmittel hinzunehmen und beobachten, ob es bei Ihnen allergische Beschwerden hervorruft. Damit Sie den Überblick nicht verlieren, empfiehlt es sich, ein Beschwerdeprotokoll zu führen.
Internetseiten über die Verwendung mikrobieller Enzyme/Mikroorganismen:
http://microbio1.biologie.uni-greifswald.de:8080/institute/111
http://www.alitec.de/d3430421.htm (mit toxikologischer Bewertung)
http://www.bfa-ernaehrung.de/Bfe-Deutsch/Information/e-docs/janybericht/bfe3a.htm
http://www.transgen.de/gentechnik/enzyme/499.doku.html
http://www.transgen.de/gentechnik/mikroorganismen/592.doku.html
http://www.abenzymes.com/deutsch/produkte/backen.html
http://www.abenzymes.com/deutsch/produkte/textil.html
http://www.abenzymes.com/deutsch/produkte/zellstoff.html
Literaturquellen:
Schimmelpilze und Pilzinfekte von Jutta Altmann-Brewe, Ratgeber Ehrenwirth
Schimmelpilze in Gebäuden – Gesundheitsrisiken von Hankammer & Lorenz 2003, Rudi Müller Verlag
Pilzgifte – Giftpilze von Roth – Frank – Kormann, Nikol Verlag