Schwarzschimmel verschlimmert Alzheimer

Schwarzschimmel verschlimmert Alzheimer

Beitragvon Amazone » Mittwoch 3. September 2008, 15:21

Stachybotrys

Stachybotrys chartarum (atra) im Lichtmikroskop bei 630-facher VergrößerungDer zelluloseabbauende Schimmelpilz Stachybotrys chartarum ist in Innenräumen meist nach Wasserschäden auf Gipskartonplatten, Tapeten u. a. zellulosehaltigen Materialien zu finden. Er ist ein Mykotoxinbildner und als Erreger der Stachybotrymykose gefürchtet. Die gebildeten Toxine (Satratoxin, T2-Toxin, Trichothecene) können auch durch Hautkontakt aufgenommen werden.
Stachybotrys chartarum Schimmelpilz nach Wasserschaden

Stachybotrys Befall nach einem Wasserschaden in einem Schlafzimmer

Zu den beobachteten Symptomen gehören unter anderem:

* Kopfschmerzen
* Schwindelgefühle
* Übelkeit
* Konzentrationsschwächen
* Müdigkeit
* Haarausfall
* grippeähnliche Symptome
* Störung der unteren Atemwege (Bronchitis, Asthma, chronischer Reizhusten), Atembeschwerden
* Hautreizungen, nässende Hautentzündungen
* gerötete und geschwollene Gesichthaut
* Augenbeschwerden
* konstitutionellen Beschwerden (Grippegefühl, Muskelschmerzen, allgemeines Unwohlsein)
* Veränderung des weißen Blutbildes
* Nasenbluten und sogar Lungenbluten
* Störung der Immunabwehr
* entzündliche und blutende Lungenerkrankungen bei Säuglingen
* Herzrhythmusstörungen
* Stachybotryose

Bei Stachybotrys chartarum können schon bei geringer Sporenkonzentration in der Raumluft Toxinwirkungen auftreten(!). Auch tote Sporen können toxisch und allergen wirken. Bemerkenswert ist es, das Stachybotrys chartarum in der Lunge die Synthese eines Enzyms verhindern kann, das die Lungenbläschen unter Spannung hält, damit diese nicht zusammenfallen.

Stachybotrys chartarum verursacht Vergiftungen durch vom Pilz gebildete Schimmelpilzgifte (Mykotoxine). Bei diesen können vier verschiedene Stadien unterschieden werden:

* Im ersten Stadium treten Geschwüre in der Mundschleimhaut auf, verbunden mit vermehrter Speichelbildung (bis zu 12 Liter pro Tag), Nasenschleimhautentzündung und Entzündungen der Bindehaut des Auges.
* Das zweite Stadium ist gekennzeichnet durch Verminderung der weißen Blutkörperchen.
* Im dritten Stadium ist die Blutgerinnung blockiert. Erhöhte Temperatur und Durchfall sind weitere Kennzeichen diese Stadiums.
* Im vierten Stadium ist keine Nahrungsaufnahme mehr möglich. Es kommt zum Tod.

Stachybotrys und Alzheimer
Die Auswirkungen einer Intoxikation durch Stachybotrys können in frappierender Weise den Symptomen der Alzheimerschen Krankheit ähneln. Der Verlust von logischem Denkvermögen und von Gedächtnisinhalten bei durch Schimmelpilze geschädigten Personen kann dazu führen, dass dieses in Zusammenhang gebracht wird mit fortschreitendem Alter oder mit dem Beginn der Alzheimerschen Krankheit. Auch sind medizinische Forscher davon überzeugt, dass ungünstige Umweltbedingungen eine genetisch fixierte Krankheit zum Ausbruch bringen können. Solche ungünstigen Umweltbedingungen können durch Schimmelpilze verursacht werden.

Bei Menschen, die bereits an Alzheimer erkrankt sind, sollte ganz besonders darauf geachtet werden, dass sie in einer schimmelpilzfreien Umgebung leben können. Nicht nur Stachybotrys, auch andere gesundheitsgefährdende Schimmelpilze sind befähigt, den Krankheitsverlauf drastisch zu verschlimmern.
Stachybotrys wächst durch eine Farbschicht auf einer Tapete nach der Renovierung
Stachybotrys Sporen im REM Stachybotrys wächst durch eine Farbschicht (REM Aufnahme)

Einen optimalen Nährboden für diesen Schimmelpilz bilden zellulosehaltige Baustoffe, speziell Gipskartonplatten und Tapeten. In den häufigsten Fällen zeigt sich der Stachybotrys schleimig und mit schwarzer bzw. dunkelgrauer Färbung. Speziell auf Gipsbauplatten erscheint er in Form einer schwarzen Rußschicht. Ein Nachweis von Stachybotrys in Wohn- und Arbeitsräumen kann durch eine erste Probeentnahme mit einem Direktpräparat (z.B. mit Tesafilm) erfolgen. Diese Methode ist zu Anfang sehr sinnvoll, weil die recht charakteristischen Konidien und manchmal sogar konidiogenen Zellen von Stachybotrys darauf bereits mikroskopisch sichtbar sind und dadurch zumindest eine Verdachtsdiagnose möglich ist. Selbstverständlich müssen nach einer positiven Erstdiagnose weitere Untersuchungsmethoden angewandt werden. Diese sind auf den jeweiligen speziellen Einzelfall abzustimmen.

Zur Gattung Stachybotrys gehören folgende Arten:

* Stachybotrys albipes
* Stachybotrys chartarum
* Stachybotrys cylindrospora
* Stachybotrys dichroa
* Stachybotrys echinata
* Stachybotrys elegans
* Stachybotrys kampalensis
* Stachybotrys longispora
* Stachybotrys mangiferae
* Stachybotrys microspora
* Stachybotrys nilagirica
* Stachybotrys oenanthes
* Stachybotrys parvispora
* Stachybotrys theobromeae
* Stachybotrys zeae
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Schwarzschimmel verschlimmert Alzheimer

Beitragvon Monja » Freitag 5. September 2008, 00:06

oh sehr gut liebe Amazone, eine MCS- Freundin hatte letztens einen
Riesen Wasserschaden, der nun schwarz schimmelt und ich empfahl
ihr heute Herrn Böge aus Lübeck zur Messung und zur Beratung.
Ich werde ihr deinen post sofort weiterleiten, vielen Dank!
Liebe Grüße von Monja
Monja
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Beitragvon Eva v. A. » Freitag 5. September 2008, 13:40

Der Schimmel Stachybotrys chartarum ist einer der gefährlichsten Schimmel die es gibt. Frühere Bezeichung lautete Stachybotrys atra.

Zitat "Für den Schimmelpilz Stachybotris chartarum gibt es ein
Handelsverbot. Er darf nur unter strengen Auflagen zu Forschungszwecken
verschickt werden. Er fällt auch unter das Kriegswaffenkontrollgesetz,
weil er als biologische Waffe einsetzbar ist."

http://www.peridomus.de/bilder/06022004.pdf+stachybotrys+Kriegswaffenkontrollgesetz&hl=de&ct=clnk&cd=1&gl=de">http://209.85.135.104/search?q=cache:-krWZ44U3owJ:http://www.peridomus.de/bilder/06022004.pdf+stachybotrys+Kriegswaffenkontrollgesetz&hl=de&ct=clnk&cd=1&gl=de

http://www.peridomus.de/bilder/06022004.pdf
Eva v. A.
 

Schwarzschimmel verschlimmert Alzheimer

Beitragvon Janik » Montag 8. September 2008, 21:26

Gute Info Amazone.
Ich habe eine MCS Bekannte, die hatte diesen Schimmelpilz im Haus.
Es wurde zwar saniert, aber es geht weiter mit ihr bergab.
Kann man diesen Pilz in einem Haus komplett rauskriegen oder ist das Utopie?
Janik
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Schwarzschimmel verschlimmert Alzheimer

Beitragvon Yol » Montag 8. September 2008, 22:02

@ Janik

Man kann auch auf tote Pilzelemente reagieren.
Wie wurde das Schimmelpilzproblem saniert? Nur das Haus oder auch ALLES was im Haus war?
Abgetötete Pilzsporen sind nur tot, bleiben aber am Ort und leben wieder auf, wenn die Bedingungen zum leben wieder gegeben sind.
Schimmelpilzsanierung verzeiht keinen Fehler, d.h. absolute Konsequenz.
Yol
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Schwarzschimmel verschlimmert Alzheimer

Beitragvon Amazone » Montag 8. September 2008, 22:41

@Janik

ich kann dir nur sagen, dass in meiner ehemaligen Mietwohnung bei einer Wohnraumanalyse diverse Schimmelpilzarten gefunden wurden, der Stachybotrys zum Glück nicht.

Ich bin inzwischen aus dieser Mietwohnung raus, habe aber seither MCS und schwere Reaktionen auf alles, was irgendwie mit Schimmelpilzen zu tun hat. Lediglich die massiven Gefäßkrämpfe in Armen und Beinen habe ich GottseiDank nicht mehr.
Nichtsdestotrotz für immer krank und dank zweier Rechtsverdreher den Kampf gegen den Vermieter verloren.

Zu dem Thema nur noch so viel: Wenn ich heutzutage in meiner neuen Wohnung Metallkisten öffne, in denen ich Ordner aus der alten Wohnung eingelagert habe, dann merke ich jedesmal, dass da immer noch Schimmelsporen drin sind.

Ich kann nur empfehlen, die Wohnung schnellstens zu verlassen, falls möglich.

Vielleicht hilft deiner Bekannten der "Leitfaden zur Ursachensuche und Sanierung bei Schimmelpilzwachstum in Innenräumen" des Umweltbundesamtes weiter.

Viele Grüße
Amazone
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Schwarzschimmel verschlimmert Alzheimer

Beitragvon Monja » Donnerstag 11. September 2008, 13:43

Gestern war im Fernsehen in einer wie Schöner- Wohnen- Sendung
(mal sehen, ob ich den Link noch finde) eine junge Familie, drei
kleine Kinder, das jüngste mit Krebs und die Wände des Hauses voller
schwarzem Schimmel. Die Mutter Physiotherapeutin mit Weiterbildung
als Heilpraktikerin, soweit ich mich erinnere.
Bei solchen Menschen denkt man doch, dass die Zusammenhänge ver-
stehen zwischen Krebs- Baby und Schimmel, aber nichts davon. Ihre
Wohung wurde dann von grundauf neu gestaltet mit massenhaft Farben
und allem, was einen MCS- Betroffenen sofort umhauen würde, auch da
kein Gedanke an Zusammenhänge mit Krebsgefahr. Kein Wort auch darüber,
womit der Schimmel entfernt wurde.
Ich bin immer wieder schockiert über die Sorglosigkeit junger Eltern.
Weiß nicht mehr, auf welchem Sender es war, ich google mal eben.
Liebe Grüße von Monja

schade, ich finde es nicht, ich dachte war auf WDR, aber da war das
mit dem \"Ur- Knall\", naja das ist j auch nicht grade harmloser...


- Editiert von Monja am 11.09.2008, 13:49 -
Monja
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Schwarzschimmel verschlimmert Alzheimer

Beitragvon ronny » Montag 16. Februar 2009, 16:19

Hallo, da bin ich ja in einer "illustren" Runde hier,
ich schreibe hier, weil alle Beiträge in diesem Thread, den Nagel auf den Kopf treffen!
Alles richtig!!! Weiter so!

Die besten schimmelpilzfreien Grüße von Ronny
ronny
 

Schwarzschimmel verschlimmert Alzheimer

Beitragvon Yol » Montag 16. Februar 2009, 17:23

37 Jahre hab ich zusammen mit Schimmel in einem Haus gelebt. Gut ging es mir nie, Migränen schlimmster Art waren mein Alltag. Zum Schimmel kamen aber noch einige viel schlimmere Dinge hinzu: DDT, Flammschutzmittel, PCP, vom Handwerker nicht ordnungsmässig dichter Heizöltank (Entlüftungsstutzen einfach nicht weitergeführt, doch draussen gab es eine ordnungsgemässe Entlüftung - nur beides hatte keine Verbindung). Diesen Raum benutzte ich auch als Hobbyraum, 37 Jahre lang. Wir hatten diese alte Haus gekauft, weil es NICHT restauriert war und wir deshalb glaubten, dass keine Gifte vorhanden seien...
Wegen der Schimmelpilze und dem DDT drängte mich der UWArzt schnellstens umzuziehen in das neu gekaufte Haus, das aber über 4-5 Jahre von Grund auf saniert wurde (PCP, Lindan usw. wurde erst festgestellt, als ich in einigen Zimmern keine Luft bekam). Was nun denn bei der Sanierung alles noch passierte - alles von ausgesuchten Oeko-Fachleuten ausgeführt - das würde einen Krimi in Sachen Giften füllen. Und dann endlich war ich MCS-reif, vorher nur krank.

Jezt leben wir ca 4 Jahre in unserem jetzigen Haus. Mir geht es sehr viel besser, auf Schimmel reagiere ich nicht mehr so heftig (merk ich bei der Gartenarbeit, da kann ich manches tun, was vor 1 Jahr unmöglich war) auf anderes allerdings sehr viel mehr. Allerdings ist das jetzige Haus schimmelpilzfrei, bedingt durch seine Bauweise, seine Lage und last not least in den gefährdeten Zonen (Erdbereich Hanglage) durch Lüftungen.

Hinzufügen sollte ich noch folgendes: Nicht ein einziges Stück (Von Kleidung bis Möbel über Bücher - alles was eigentlich noch zu retten war - Möbel wurden selektionniert nach Schadstoffanalysen) ist mit uns umgezogen, OHNE einem 100 % pingeligen Säuberungsprozess, der den jeweiligen Stoffen angepasst war. Dies war nur möglich, weil ich in vorzüglicher Weise von einem Baubiologen des Umweltamtes beraten wurde, der Schimmelpilzexperte ist.

Das meiste hab ich selber gemacht, über Jahre (ich brauchte die pralle Sonne und 25-30°C). Da sträuben sich wohl den andern mit MCS die Haare. Warum ich?
Ja ganz einfach, weil KEIN Fehler durchgehen durfte und mein weiteres Wohlergehen davon abhing, ich die bestinfromierteste Person im Haus war. Kritisiert wurde ich von allen Seiten, aber heute kann ich jedes Stück das momentan in unserem Hause ist ohne Bedenken gebrauchen. Nur durch diese konsequente Arbeit sind die Schimmelpilze nicht mit umgezogen. Was nicht behandelbar war ist aufgegeben worden. Alles was z.B. in den Betten war, ist zum Sperrmüll gewandert, Tepppiche idem. Manches ist noch in der Garage, zwar gesäubert, aber der Geruch braucht ca 2 Jahre bis er verflogen ist. Und es gibt pro Jahr jeweils nur einen Sommer mit einer kurzen Zeitspanne der Temperaturen die ich dazu brauche.
Yol
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