Hohe Belastungen Schimmel am Arbeitsplatz

Hohe Belastungen Schimmel am Arbeitsplatz

Beitragvon Juliane » Mittwoch 24. Juni 2009, 07:00

"Krank durch Milben und Schimmelpilze am Arbeitsplatz?

Bei Aufräum-, Abbruch- und Sanierungsarbeiten werden Staub
und Sporen aufgewirbelt, so dass hohe Schimmelpilzkonzentrationen
in der Atemluft bei Sanierungsmaßnahmen auftreten
können....

Unter bestimmten Vorraussetzungen
können sich bei entsprechend veranlagten Personen Krankheitssymptome
einstellen.....


Inwieweit hohe Belastungen mit Gesundheitsbeschwerden
bei den Gebäudesanierern verbunden sind, ist bisher nicht systematisch
erforscht worden....


Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) initiierte
ein Projekt, an dem neben dem BGFA das BGIA – Institut für
Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, das
Labor für Milbenforschung Allergo-Protect, das Hygieneinstitut
der Universität Bonn und das Institut für Innenraumdiagnostik,
Dr. Lorenz, beteiligt sind. Ziel des Projektes, das im BGFA unter
dem Kürzel All 15 (Innenraumallergene) gelistet ist und dem
eine Machbarkeitsstudie vorausging, ist unter anderem eine
Risikoabschätzung für den mit Gebäudesanierung nach Feuch-
tigkeitsschäden befassten Personenkreis. Die Ergebnisse sollen
in die Handlungsanleitung „Gesundheitsgefährdungen durch
biologische Arbeitsstoffe bei der Gebäudesanierung“ (BGI 858)
einfließen. Weiterhin sollen Verfahren zur Expositionsmessung
von Schimmelpilz- und Milbenallergenen entwickelt werden.

Im Rahmen des laufenden Projektes hat das Institut für Innenraumdiagnostik
Gebäude beprobt, in denen Umweltmediziner
einen Zusammenhang der Beschwerden der Bewohner mit einer
häuslichen mikrobiellen Belastung vermutet hatten. Dafür sind
Materialproben entnommen und Staubproben von befallenen
Wandflächen abgesaugt worden....


Extrem hohe Belastungen gemessen
Die Materialproben weisen zum Teil extrem hohe Schimmelpilzbelastungen
bis zu 109 KBE/g auf. Der KBE-Wert (koloniebildende
Einheiten) stellt dabei ein Maß für die Gesamtkoloniezahl dar. Als
Hintergrundbelastung werden in der Literatur für Tapetenproben
Werte <1000 KBE/g angegeben. Die dominierenden Arten gehören
zu den Gattungen Penicillium, Aspergillus und Cladosporium.

Bei dem Nachweis von Dermatophagoides farinae auf der Basis
von polyklonalen Antikörpern handelt es sich um einen neuen
Assay, der im Rahmen der vorgeschalteten Machbarbeitsstudie
für das BGFA-Projekt All 15 entwickelt wurde. Er zeichnet sich
durch eine hohe Sensitivität aus. Mit diesem Test können alle
Domestic-Mites erfasst werden. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie
zeigten zum einen, dass die Milbenantigene mit den am
BGFA entwickelten Verfahren in den Proben detektiert werden
können. Zum anderen, konnte festgestellt werden, dass zum
Teil sehr hohe Konzentrationen relevanter Schimmelpilzarten in
den Materialproben enthalten sind. Für eine neue, vereinfachte
Schimmelpilz-Expositionsmessung ist geplant, antikörperbasierte
Assays zu entwickeln, um die Antigene der Leitkeime zu detektieren....


Da insbesondere die Milbenproblematik im beruflichen Umfeld
sich nicht nur auf Gebäudesanierer beschränkt, sondern es auch
im Bereich der Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmechanik
zu derartigen Milbenexpositionen kommen kann, ist das BGFAProjekt
All 15 erweitert worden."

BGFA-Info 02/08

http://www.bgfa.rub.de/pdf/BGFA_Info0208_Schimmel.pdf">http://www.bgfa.rub.de/pdf/BGFA_Info0208_Schimmel.pdf
http://www.bgfa.rub.de/
Juliane
Alleswisser
 
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