von Eva » Sonntag 29. Mai 2005, 15:14
Hallo Alice,
das Problem ist, dass es keine Sensiblisierungstests auf ALLE Mykotoxine gibt, und man vermutet hunderte verschiedener Arten. Da sich Mykotoxine im Gewebe ablagern, ist oftmals auch im Blut nichts zu finden, ähnlich wie bei Schwermetallen. Insofern ist diagnostisch nur sehr schwer ranzukommen. Selbst in der Veterinärmedizin, wo Mykotoxikosen seit langem bekannte und gefürchtete Erkrankungen sind, kann man eigentlich immer erst nach dem Verenden der Tiere, an Gewebeproben feststellen, ob Mykotoxine schuld waren (z.B. durch Nekrosen in den Gedärmen).
Ausserdem muss man Reaktionen auf den eigentlichen Pilz (= Schimmelpilzallergie) von Vergiftungen mit und Sensibilisierung auf Mykotoxine unterscheiden.
Aufgrund der dürftigen Daten- und Forschungslage kann die Humanmedizin hier offensichtlich nicht viel bieten, weder diagnostisch noch therapeutisch. Und falls eine Sensibilisierung bzw. Belastung mit Mykotoxinen vorliegt, folgt oft auch das Risiko bei Medikamenten, die unter Verwendung von Enzymen hergestellt wurden.
In der Tiermedizin wird Mineralerde als Futterzusatz zum Abbinden der Gifte im Darm eingesetzt, beim Menschen scheint auch Medizinalkohle zu helfen (wäre bei Tieren wohl zu teuer). Beim Abbau gespeicherter Toxine wird es da schon schwieriger. Es gibt die homöopathischen Medikamente Oricant, Galivert. Die scheinen zu mobilisieren, dann folgt aber der wichtigste Schritt, das Zeug muss auch raus. Es gibt Stimmen, die Vitamin C die Fähigkeit zusprechen, Mykotoxine zu eliminieren. Allerdings wird künstliches Vitamin C unter Verwendung von Aspergillus niger hergestellt (übrigens m.W. auch Vit. B12). Hier wird's also wiederum kritisch.
Ich kann Heilerde empfehlen, auch medizinische Kohle, ausreichend trinken, Nahrungsmittel meiden, die enzymatische Zusatzstoffe enthalten und bei entsprechender Wetterlage in Deckung gehen :-))) Leber und Nieren sind die Engpässe wg. der Ausscheidung, wie bei jeder anderen chronischen Vergiftung auch.
Interessant scheint die Erkenntnis zu sein, dass sowohl Quecksilber als auch Mykotoxine die Sulfhydrylgruppen in den Zellen blockieren. Insofern scheint Schwermetallbelastung plus mykotoxischer Belastung besonders problematisch zu sein.
Viele Grüsse
Eva