Actinomyceten und Schimmelpilzbefall

Actinomyceten und Schimmelpilzbefall

Beitragvon Juliane » Mittwoch 5. August 2009, 08:37

Schimmelpilze sind nicht die einzigen Übeltäter

Schimmelpilzbefall als Folge von Feuchteschäden in Wohnungen ist ein weit verbreitetes Problem. Ein Drittel des Wohnungsbestands in Deutschland weist Feuchteschäden auf, 14 Prozent der Wohnungen sind von Schimmelpilzbefall betroffen – so lautet ein Ergebnis des bundesweiten Kinder-Umweltsurveys 2003/2006. Neuere Untersuchungen des UBA haben nun ergeben, dass bei Schimmelpilzbefall auch bestimmte Bakterien (sogenannte Actinomyceten) in hohen Konzentrationen auftreten.

Die Forscher untersuchten, wie sich diese Bakterien und die feuchten Baumaterialien auf Zellkulturen auswirken und stellten dabei toxische Effekte und Wirkungen auf das Immunsystem fest. Das UBA rät daher, künftig Actinomyceten bei der Beurteilung gesundheitlicher Effekte durch feuchte Baumaterialien und Schimmelpilzbefall zu berücksichtigen. Betroffene sollten sich – unabhängig der gemessenen Konzentration an Schimmelpilzen in der Innenraumluft – für eine fachgerechte Schimmelpilzsanierung entscheiden. Damit wird man sowohl die Schimmelpilze als auch die Actinomyceten los.
Der Abschlussbericht zum Download:

http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/mysql_medien.php?anfrage=Kennummer&Suchwort=3702

http://www.umweltbundesamt.de/gesundheit/innenraumhygiene/schimmel.htm




Actinomyceten
Actinomyceten sind Bakterien, die im Gegensatz zu allen anderen Bakterien nicht nur als Einzelzellen vorkommen, sondern ein fadenförmiges Geflecht, ein Myzel, bilden können. Dieses kann als Luft- und Substratmyzel ausgebildet sein.
Bei den Prozessen der Kompostierung sorgen die thermophilen (wärmeliebenden) und thermotoleranten Actinomyceten für entscheidene Stoffumsetzungen bei steigenden Temperaturen. Durch eine Massenvermehrung der Bakterien in der Anfangsphase der Kompostierung kommt es zur Selbsterhitzung des organischen Materials. Hierbei findet eine thermische Hygienisierung des Kompostmaterials statt. Actinomyceten leben überwiegend aerob, das heißt sie benötigen für ihre Umsetzungsprozesse Sauerstoff. Das Kompostmaterial sollte daher gut durchlüftet sein. Generell besiedeln sie frische Substrate langsamer als andere Bakterien und Pilze. Während der Kompostierung bauen die Aktionmyceten schwer abbaubare Naturstoffe wie Chitin ab.
Häufige Lebensräume thermophiler Actinomyceten sind Silos, Getreidemühlen, Klimaanlagen und geschlossene Stallungen.

Einige thermophile und thermotolerante Actinomyceten können Verursacher einer allergischen Lungenkrankheit sein ("exogen allergische Alveolitis" EAA).


http://www.uni-giessen.de/~gh1484/actinos.html
Juliane
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