Streit ums richtige Lüften beschäftigt Gerichte

Streit ums richtige Lüften beschäftigt Gerichte

Beitragvon Sileah » Freitag 12. Oktober 2012, 09:25

[color=darkred]Streit ums richtige Lüften beschäftigt Gerichte
München (10.10.2012) – Das Thema Schimmelbefall und Wohnungslüften gewinnt an Bedeutung. Immer öfter müssen sich die Gerichte mit dem Lüftverhalten von Mietern auseinandersetzen. Vorsicht ist vor allem bei übereilten Mietminderungen geboten.

Der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen (http://www.vdwbayern.de) hat einige aktuelle Gerichtsurteile zusammengestellt. “Besonders nach energetischen Modernisierungen ist das regelmäßige Stoßlüften wichtig”, erklärt Verbandsdirektor Xaver Kroner. Vermieter können ihren Mietern Tipps zum richtigen Lüften geben.


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Vor dem Münchner Amtsgericht ist ein Wohnungsunternehmen damit gescheitert, einem Mieter neunmal Lüften pro Tag vorzuschreiben (Az.: 415C446/11). Ein Sachverständiger hatte ermittelt, dass nur so die Schimmelbildung in der von sechs Erwachsenen bewohnten Dreizimmer-Wohnung in den Griff zu kriegen wäre. Das Gericht erklärte die Mietminderung der Familie um 20 Prozent für angemessen, wenngleich sechs Personen in der vergleichsweise kleinen Wohnung (53 Quadratmeter) an der Grenze zur Überbelegung lägen.

Anders erging es einer Familie aus Frankfurt. Auch hier wurde nach Schimmelbildung die Miete gemindert und Baumängel als Ursache aufgeführt. Ein Sachverständigengutachten machte jedoch mangelndes Lüften für den Schaden verantwortlich. Das Landgericht Frankfurt am Main urteilte, dass für einen berufstätigen Mieter drei- bis viermaliges Stoßlüften täglich zumutbar sei (Az: 2 – 17 S 89/11).


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Streit ums richtige Lüften beschäftigt Gerichte

Beitragvon Clarissa » Freitag 12. Oktober 2012, 09:43

Urteile die eine x-maliges Lüften einfordern sind einfach eine Verarschung der klagenden Mieter. Wenn der Vermieter die Bausubstanz so verändert, dann müsste er gezwungen werden eine automatische überwachte Lüftung mit Wärmerückgewinnung einzubauen. Für Berufstätige erachte ich ein 4 maliges Lüften als Zumutung und nicht durchführbar. Solche Urteile sind völlig weltfremd und beseitigen nicht die Ursachen sondern nur die Auswirkungen.Ohne eine o.g. Lüftungsanlage hat die Immobilie schwere Baumängel und man sollte weiter dafür kämpfen die Miete zu mindern, bzw.die aufgewendete Zeit und die Energiekosten für das wieder aufheizen, dem Vermieter anlasten, oder in diesen Fällen den Mietzins vermindern.
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Beitragvon Sileah » Freitag 12. Oktober 2012, 10:03

Hmmmm...

Ich sehe hier (große) Wohnsiedlung, genau wie in Lübeck, so gut wie [u]gar keine[/u] korrekte Lüftung. Im Sommer werden vielleicht mal die Fenster geöffnet, sonst mal Kipplüftung.

Im Winter sind die Fenster fast immer zu.

In Lübeck und hier, wurde ich vor der Wohnungsübernahme, auf richtiges Lüften hingewiesen. In einem Haus war das sogar im Mietvertrag (3x Stoßlüftung) verankert.

Sehe kein Problem darin, nach dem aufstehen, nach kochen/duschen, vorm zu Bett gehen, mal 5-10 Min ALLE Fenster aufzumachen. Aber die meisten Fensterbänke sind vollgestellt, so kann gar nicht richtig gelüftet werden.

Vom UBA gibt es eine interessante Broschüre. Darin wird genau beschrieben, wie viel % der Feuchtigkeit, bei welcher Lüftung/Temperatur, entweicht und wie viel Feuchtigkeit wodurch produziert wird (atmen, kochen, duschen, Aquarium etc).

Ausnahme sind alte, nicht isolierte Häuser, die noch "atmen".
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Beitragvon Clarissa » Freitag 12. Oktober 2012, 10:16

Artikel des UBA zum richtigen Lüften [url=http://www.umweltbundesamt.de/gesundheit/innenraumhygiene/schimmel/lueften.htm]Hier geht es zum Artikel[/url]
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Beitragvon Sileah » Freitag 12. Oktober 2012, 10:47

Allerdings liegt es tatsächlich auch an mieser Bausubstanz, da gebe ich Dir Recht. Zu dünne Wände, Isolierungen etc.pp.

Trotzdem wird das Thema lüften ein wichtiges werden, jetzt, wo alles zugepappt wird.

Der Hammer war ja, dass ausgerechnet bei mir, die wirklich oft und korrekt gelüftet hat, dieses komische Pilzding auftauchte.
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Beitragvon Kira » Freitag 12. Oktober 2012, 11:42

[quote]Allerdings liegt es tatsächlich auch an mieser Bausubstanz, da gebe ich Dir Recht. Zu dünne Wände, Isolierungen etc.pp.

Trotzdem wird das Thema lüften ein wichtiges werden, jetzt, wo alles zugepappt wird.

Der Hammer war ja, dass ausgerechnet bei mir, die wirklich oft und korrekt gelüftet hat, dieses komische Pilzding auftauchte.[/quote]

@Sileah,
du sagst es doch selbst ;0)
einzig und alleine wird hier wieder einmal bewußt von den eigentlichen Ursachen abgelenkt. Wenn der Dämmwahn so ist wie er ist ... kommt auch nichts raus was nicht rein soll ...lol
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(Jupp Müller, deutscher Schriftsteller)

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Beitragvon Sileah » Freitag 12. Oktober 2012, 19:27

Großes Veto! Ehrlich, ganz viele Menschen lüften fast gar nicht, falsch oder zu wenig.

Mit richtig lüften, meine ich wirklich Stoßlüftung (wenn möglich), oder eben alle Fenster 5-10 Min auf, auch bei -20°. Gerade da kann man Wohnungen gut trocken. Heizen, bei -20° lüften und heizen, denn die eiskalte Luft kann bei Erwärmung enorme Feuchtigkeit aufnehmen.

Dämmung ist schwer problematisch, insbesondere dann, wenn 1. nicht richtig gelüftet wird, 2. die Mauern schon feucht/stockig waren. Dann kann die verpilzte Feuchtigkeit ja nur noch in die Wohnung.

Richtig lüften, also RICHTIG *gg*, bläst ja auch die Innenraumbelastung raus.

Ich habe 2012 einige Male bei einer Bekannten verbracht. Im März war's draußen kalt und das (alte) Haus tauschte die Luft gut aus. Im Frühsommer fand ich's im OG stickig, im Sommer noch mehr---> es wurde falsch gelüftet. Kipplüftung, Badezimmer auf, Schlafzimmertüren auf-Fenster zu. Das gute Klima war futsch, auch im Keller wurde es nasser.

Und ernsthaft, hier (viele, viele Wohnungen), sehe ich im Winter allenfalls mal ein gekipptes Fenster. Und das bei isolierten Bauten *knirsch*
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Beitragvon Sileah » Freitag 12. Oktober 2012, 19:52

Puistola beschreibt hier viewtopic.php?t=4884
ganz gut, worauf man achten sollte (bzgl der Filter...ich weiß nicht, ob Puistola sich noch um den Vertrieb kümmert, also lieber googlen).

Bzgl Luftentfeuchter. Bei mir steht seit ca 1 Jahr der Duracraft DD-TEC10E Luftentfeuchter.
Bissi empfindlich bzgl Transport, auch *rumstellen* findet er nicht so pralle, dat Sensibelchen.

[size=20px][color=red]ABER[/size][/color] *kicher*

Er ist echt sein Geld wert. Ich kann nachts das Fenster auflassen, der Kleene saugt viel von der nächtlichen Feuchtigkeit auf. Und auch sonst...er lohnt sich wirklich :-)
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