Quecksilber bei Kindern

Quecksilber bei Kindern

Beitragvon Annamaria » Montag 21. Juli 2008, 11:34

Die Feersche Krankheit (Akrodynie) – eine seltsame Krankheit

Bei der Feerschen Krankheit (M. Selter-Swift-Feer, Akrodynie, Pink Disease), die fast ausschließlich bei Kleinkindern, gelegentlich auch noch bei Jugendlichen auftritt, besteht immer eine erhöhte Quecksilberexposition; die Krankheit scheint jedoch nur bei Kindern mit einer erhöhten Suszeptibilität aufzutreten. Seit etwa 1950 ist der Zusammenhang zwischen Quecksilberbelastung und Feerscher Krankheit bekannt; seitdem ist die Krankheit selten geworden, aber keineswegs ganz verschwunden. Es ist unklar, wie hoch die Quecksilberbelastung sein muss, um bei Kindern die Krankheit hervorzurufen. Eine Auswertung der Publikationen über M. Feer-Fälle aus den letzten 60 Jahren zeigt, dass es in 32 Fällen zu der Krankheit gekommen ist, bei denen die gemessenen Urin- Hg-Konzentrationen unter 50,1 µg/l (oder 50,1 µg/g Kreatinin), oder bei denen die Tagesauscheidung unter 50 µg lagen, bei vier Kindern sogar im einstelligen Bereich. Aus dieser Beobachtung muss die Konsequenz gezogen werden, dass bereits bei Urinkonzentrationen von über 3 µg/l, die sehr deutlich über dem Referenzwert, aber unterhalb des HBM-I-Wertes (des Beobachtungswertes) liegen, im Rahmen von ärztlichen Untersuchungen auf das Vorliegen von Symptomen des M. Feer geachtet werden und dass darüber hinaus nach der Ursache für die erhöhten Konzentrationen gesucht werden muss.

Prof. Dr. med. Karl Ernst v. Mühlendahl, Kinderumwelt gGmbH der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin, Westerbreite 7, 49084 Osnabrück; E-Mail: muehlend@uminfo.de
ecomed, 2008

Schlagwörter:Feersche Krankheit, Akrodynie, M. Selter-Swift- Feer, pink disease, Quecksilberintoxikation

Besteht noch Hoffnung für Mühlendahl?

aus http://www.ecomed-medizin.de/sj/ufp/abstract/ArtikelId/10580
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Quecksilber bei Kindern

Beitragvon Annamaria » Montag 21. Juli 2008, 16:28

Pädiatrie, 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, Springer 2007
Buchkapitel: Umweltmedizin
K.E.v.Mühlendahl

Auszug
Definition.
Krankheiten sind stets ein Resultat der Interaktion von Disposition und Umweltfaktoren. Bei der Phenylketonurie ist der endogene Faktor, bei einer Tibiafraktur meistens mehr die exogene Noxe von Bedeutung; bei dem Entstehen einer Meningitis halten sich beide ungefähr die Waage. Insofern ist die gesamte Pädiatrie Umweltmedizin. In den letzten 20 Jahren ist allerdings ein spezieller Aspekt der Umwelt besonders in den Blickpunkt von Ärzten und Patienten gekommen: die „Umweltkrankheiten“ als Folge der Einwirkung von anthropogenen chemischen und physikalischen Noxen. Ideologische Voreingenommenheit spielt bei der Bewertung eine nicht unerhebliche Rolle. Den von der Öffentlichkeit, von Staat, Kommunen, Industrie zu verantwortenden Risiken wird ein besonders großes, vielfach überschätztes Gewicht beigemessen. Der Vergleich mit anderen Risiken des täglichen Lebens und mit selbst zu verantwortenden, eventuell auch auf eigene Kosten zu beseitigenden Gefährdungen wird häufig vernachlässigt.


aus: http://www.springerlink.com/content/j3831343v4167757/
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Quecksilber bei Kindern

Beitragvon Annamaria » Montag 21. Juli 2008, 16:48

Hallo, ich bin bereit, 10.- € zu zahlen, um Parfum und Weichspüler in meiner Umgebung los zu werden.
Wenn ich auch noch Grill-, Autoabgas- und Kamindüfte weg bekäme, wäre ich auch bereit, 20.- € zahlen.

Warum tut sich hier nichts?
Ich erhöhe mein Angebot auf 30.- €.

Immer noch nichts!
Ärgerlich!
Bei so viel Bereitschaft meinerseits.
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Beitragvon Clarissa » Montag 21. Juli 2008, 17:15

hallo annamaria, bei 30 €uronen steig ich sofort ein :-) da wär ich gerne bereit soviel im Monat aufzubringen, damit ich etwas besser leben dürfte.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Quecksilber bei Kindern

Beitragvon Annamaria » Montag 21. Juli 2008, 18:06

Meine Güte, Clarissa, vielleicht wurde so die Sache mit dem Emissionshandel erfunden (nur anders rum).
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Quecksilber bei Kindern

Beitragvon Annamaria » Montag 21. Juli 2008, 23:35

2 Artikel aus dem Jahr 2001 , z.T. aus "ecomed".

Bitte lesen und sich wundern:

http://www.kinderumweltgesundheit.de/KUG/index2/pdf/dokumente/50186_1.pdf

http://www.ecomed-medizin.de/sj/ufp/Pdf/aId/4335

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