Konjunkturpaket für Schulen nicht nachhaltig?

Konjunkturpaket für Schulen nicht nachhaltig?

Beitragvon Harry Voss » Donnerstag 16. Juli 2009, 18:00

Konjunkturpaket für Schulen nicht nachhaltig?
Die bisherige Umsetzung der Konjunkturpakete der Bundesregierung im Bereich der Sanierung von Schulen (Stichwort "Zukunftsinvestitionsgesetz") lässt befürchten, dass langfristige Schäden und hohe Folgekosten produziert werden. Mit der energetischen Sanierung kann es zu erheblichen Schadstoff- und Geruchsbelastungen in den besser gedämmten und abgedichteten Schulen kommen. Der kürzlich in einer Neuauflage erschienene "Leitfaden für die Innenraumhygiene in Schulgebäuden" des Umweltbundesamtes (UBA) zeigt die wesentlichen Gefahren auf. Bisher fehlt aber die Umsetzung in den Planungsalltag der Kommunen.

Anlässlich der Jahreshauptversammlung der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Forschungsinstitute e.V. (AGÖF) machen deren Mitglieder darauf aufmerksam, dass bei schlecht geplanten Sanierungsmaßnahmen ohne vorherige Bestandsaufnahme der Gebäude und bei fehlender Qualitätskontrolle der Arbeiten eine Zunahme von Schadstoff- und Geruchsbelastungen und als Konsequenz gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Nutzer zu befürchten sind. "Nicht warten, bis wir zum Schaden geholt werden, sondern jetzt mithelfen, zukünftige Belastungen zu vermeiden. Das sehen wir als eine wichtige Aufgabe der AGÖF an" sagt Peter Braun vom Vorstand.

Hintergrund dieser Warnung sind zahlreiche Fälle, bei denen nach Abschluss von schlecht vorbereiteten und mangelhaft durchgeführten energetischen Sanierungen hohe und lang anhaltende Schadstoff- und Geruchsbelastungen in den sanierten Räumen zu finden waren. Nach dem Austausch alter undichter Fenster gegen dicht schließende Isolierglasfenster können z.B. Schadstoffe aus Bodenbelägen gesundheitsgefährdende Konzentrationen erreichen und unzumutbare Gerüche verursachen. Mangelnde Bauüberwachung ist oft der Grund für spätere Schadstoff- und Geruchsbelastungen, wenn zum Beispiel ungeeignete Bodenbelagsklebstoffe oder Grundierungen auf noch feuchte Untergründe aufgetragen werden. Sind solche Schäden erst einmal eingetreten, wird es in der Regel teuer.

Die AGÖF fordert Politik und Verwaltung auf, bei der Umsetzung der Konjunkturpakete die absehbaren Risiken besser zu berücksichtigen. In den nächsten Jahren wird kein Geld vorhanden sein, die durch schlechte Planung und Bauausführung vorprogrammierten Schadstoffbelastungen in den Schulen zu sanieren. Schüler und Lehrer werden dann die Folgen ausbaden müssen.

Dipl.-Ing. Martin Hoffmann, Vorstand der AGÖF


Pressekontakt:
Dipl. Ing. Marlies Ante-Traupe
Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute e.V. (AGÖF)
Tel.: 05044 - 9 7575
Fax: 05044 - 9 7577
Email: agoef@t-online.de
Internet: http://www.agoef.de

Eldagsen, 14.07.2009
Harry Voss
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