Schadstoffbelastung im AKG Kitzingen?

Schadstoffbelastung im AKG Kitzingen?

Beitragvon Palau » Sonntag 6. Februar 2011, 16:05

Aufgrund vieler kritischer Beiträge in diesem und anderen Foren bezüglich der Vorgehensweisen der Verantwortlichen bei einem Verdacht auf Schadstoffbelastungen in Schulgebäuden lässt der folgende aktuelle Beitrag aus der Mainpost nachdenklich werden:

http://www.mainpost.de/regional/kitzingen/AKG-bdquo-Gesundheitlich-unbedenkliche-Raumluft-ldquo-;art773,5963043


AKG: „Gesundheitlich unbedenkliche Raumluft“

Am neuen Kitzinger Armin-Knab-Gymnasium bestätigt sich Verdacht auf Belastungen nicht

Keine gesundheitlichen Bedenken:
Die Raumluft im Kitzinger Armin-Knab-Gymnasium ist nicht schädlich.

Das Schreiben löste hektische Betriebsamkeit aus:

Eine Lehrerin des Armin-Knab-Gymnasiums hatte sich im Sommer vergangenen Jahres beschwert und sich bitter beklagt. In den generalsanierten Räumen des Armin-Knab-Gymnasiums gebe es "unangenehme Gerüche", zudem würden Schüler verstärkt über "Kopfschmerzen und Übelkeit" klagen.

Unmittelbar danach begannen entsprechende Untersuchungen. In Verdacht geraten waren dabei vor allem die neuen Fachräume für Physik, Chemie und Biologie, in denen sich schwarze Verdunklungsrolles befinden. Hier wurde besonders gründlich geprüft – weit über 300 Stunden.
Am Ende bekam das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmitteltechnik in München die Ergebnisse vorgelegt und urteilte so: „Die Messwerte sind aus gesundheitlicher Sicht nicht von Bedeutung.“

Erledigt war das Thema damit aber nicht. Was an Heidemarie Gold lag. Die öpd-Kreisrätin vermutete mehr als nur Gerüche, wie sie in einem Neubau nun einmal vorkommen und regte weitere Messungen an, um ganz sicher zu gehen.

Das passierte dann auch im November 2010. Während der Allerheiligenferien konnte ohne Lüftung und damit noch gezielter gemessen werden.
Ergebnis: Alle Schadstoffkonzentrationen in der Luft lagen deutlich unter den jeweiligen Bestimmungsgrenzen – teilweise sogar tausendfach.

Zudem nahm das Institut Fresenius sogar Materialproben, um auch den letzten Verdacht auszuräumen.

Das Ergebnis lautete erneut: Keine gesundheitsgefährdenden Belastungen der Raumluft.

Eine Einschätzung, die auch Joachim Eich, der Leiter des Kitzinger Gesundheitsamtes, bestätigte.

Als sich am Freitagnachmittag der Schulausschuss abschließend mit den Ergebnissen der Raumluftmessungen beschäftigte, betonte Eich: „Es gibt keine Notwendigkeit für weitere Maßnahmen.“

Grenzwerte-Diskussion
Dass darüber überhaupt nachgedacht wurde, lag an Grünen-Chef Hans Plate, der eine generelle Diskussion über Grenzwerte anfachen wollte. Was die Mehrheit der Räte jedoch auf die Palme brachte:
Es sei alles bis zum Umfallen gemessen und geprüft, so die Mehrheitsmeinung des Gremiums.

Mit Blick auf die permanenten Zweifel von Heidemarie Gold – die sich im Urlaub befand und nicht an der Sitzung teilnahm – platze vor allem SPD-Chef Robert Finster der Kragen.
Er sprach von „difarmierenden Schreiben“ und davon, dass man „die Schule vor solchen Angriffen schützen“ müsse.

Von unserem Redaktionsmitglied Frank Weichhan
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Schadstoffbelastung im AKG Kitzingen?

Beitragvon Stier » Dienstag 8. Februar 2011, 20:00

http://www.bbu-online.de/AG%20Innenraumschadstoffe%20und%20Gesundheit/Schulen/Grundlegendes/Disposition%20Kindergesundheit.htm

Wenn ich die ausführlichen Informationen im Beitrag vom bbu lese,(Link: Steht die Gesundheit unserer Kinder zur Disposition - Vom Umgang mit Schadstoffbelastungen an Schulen) machen mich die Informationen aus dem Zeitungsartikel nachdenklich.

Insbesondere die Zitate:

"Keine gesundheitsgefährdenden Belastungen der Raumluft."
"Die Messwerte sind aus gesundheitlicher Sicht nicht von Bedeutung."
"Es sei alles bis zum Umfallen gemessen und geprüft."

Ich habe den Verdacht, dass auch hier wieder - wie in vielen parallelen Fällen - eine vorliegende Raumluftproblematik und Beschwerdeproblematik bei Raumnutzern nach Sanierung eines Schulgebäudes verharmlost werden soll, aus welchen Gründen auch immer.

Sehr wahrscheinlich spielt auch hier wieder ein Politikum eine Rolle, was zur Folge hat, dass Kritikern - wie in parallelen Fällen - der Vorwurf gemacht wird, sie würden den guten Ruf der Schule schädigen.

Sehr wahrscheinlich wurden auch im vorliegenden Fall Maulkörbe verteilt und Lehrpersonen, die sich kritisch zur Problematik äußern, gemobbt.

Wundern würde mich nicht, wenn auch an dieser Schule wieder ein "Lüftungs-zirkus" angeordnet worden ist.

Dass alles "bis zum Umfallen gemessen und geprüft worden sei" macht besonders stutzig.

Gab es doch bei parallelen Fällen häufig die Erfahrung, dass zum einen auf viel zu wenig Stoffe überprüft worden war und zum anderen bei den Messungen manipuliert worden war (z.B. durch Lüften vor oder sogar während der Messung), durch Messungen in "falschen" Räumen, durch Aufstellen der Messgeräte am "falschen" Platz, durch nicht adäquate Messmethoden...)

Dass die Mehrheit der Räte eine Grenzwertdiskussion abgelehnt hat, lässt auch tief blicken.
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Schadstoffbelastung im AKG Kitzingen?

Beitragvon Stier » Dienstag 8. Februar 2011, 21:15

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Schadstoffbelastung im AKG Kitzingen?

Beitragvon Juliane » Mittwoch 9. Februar 2011, 09:06

So so,

"Am Ende bekam das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmitteltechnik in München die Ergebnisse vorgelegt und urteilte so: „Die Messwerte sind aus gesundheitlicher Sicht nicht von Bedeutung."

Na, dann mus es ja so sein. Denn dort in München arbeitet eine bekannete Expertin. Eine Expertin die wir hier alle kennen. Caroline Herr.

Eine sehr aktive Expertin. Hier kann man sich über die Arbeit der Professorin, die vormals in Giessen aktiv war informieren:


Gerüche im Innenraum

Das KRdL-Expertenforum wird organisiert durch die Kommission Reinhaltung der Luft im VDI und DIN – Normenausschuss KRdL

25. November 2010 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Bonn, Raum

Umweltmedizinische Relevanz von Gerüchen

Prof. Dr. med. Caroline Herr, LGL Bayern, München

Prof. Dr. med. Caroline Herr Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL Bayern), München

http://www.eonerc.rwth-aachen.de/global/show_document.asp?id=aaaaaaaaaacdpfr




Gesundheit und Umwelthygiene
Kommission Innenraumlufthygiene (IRK)


Mitglieder und Gäste der Innenraumlufthygiene-Kommission für den Berufungszeitraum 2/2006 – 1/2009


Prof. Dr. med. Caroline Herr
Fachärztin für Hygiene und Umweltmedizin
Bayerisches Landesamt für Gesundheit
und Lebensmittelsicherheit
Pfarrstr. 3
80538 München

http://www.umweltbundesamt.de/gesundheit/innenraumhygiene/irk.htm




Schatzmeisterin der GHUP
Frau Prof. Dr. med. Caroline Herr
Bayerisches Landesamt für Gesundheit
und Lebensmittelsicherheit
Veterinärstrasse 2
85764 Oberschleißheim

http://www.med.uni-giessen.de/ghup/vorstand/kontakt.html




UMWELTMEDIZIN IN FORSCHUNG UND PRAXIS

Organ der Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventivmedizin

Mitherausgeber

Prof. Dr. med. Caroline Herr, Bayerisches Landesamt für Gesundheit

und Lebensmittelsicherheit, München





http://www.ecomed-medizin.de/sj/pdf/ufp/herausgeber.pdf


Leitfaden für die Innenraumhygiene in Schulgebäuden

Erarbeitet durch die Innenraumlufthygiene-Kommission

des Umweltbundesamtes

Mitglieder:



Prof.Dr. Caroline Herr, Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.

Oberschleißheim

http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3689.pdf



Entries for Prof. Dr. med. Caroline Herr

http://www.ecomed-medizin.ch/sj/all/AutorenAnzeigeESS/autorenId/515
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Schadstoffbelastung im AKG Kitzingen?

Beitragvon Tohwanga » Mittwoch 9. Februar 2011, 16:49

Bekanntlich gehört Frau Prof. Herr zur Gruppe der "Klinischen" Umweltmediziner, sie wird sehr oft im Zusammenhang mit Prof. Eikmann und Co. erwähnt.
Aber: Umweltmedizin ist nicht gleich Umweltmedizin

In der UMWELTMEDIZIN gibt es zwei Haupt-Gruppen :

zum einen die "klinischen" Umweltmediziner der universitären Ambulanzen (zu denen auch die Ärzte der GESUNDHEITSÄMTER gehören)-
und zum anderen die "kurativen" bzw. „praktizierenden“ Umweltmediziner (z.B. dbu - deutscher Berufsverband der Umweltmediziner - http://www.dbu-online.de)

Die "kurativen" Umweltmediziner werden häufig von den "klinischen" Umweltmedizinern "diffamiert" und als "Außenseiter " abgestempelt.

Die "klinischen" Umweltmediziner werden als "GUTACHTER" von Behörden, Berufsgenossenschaften, Versicherungen, Gerichten etc.favorisiert.

Ein BEWEIS für eine ZUSAMMENARBEIT zwischen den "KLINISCHEN " Umweltmedizinern und den GESUNDHEITSÄMTERN ist das im Jahr 1999 gegründete NETZWERK.

STATIONEN:

Beginn: Institut für Hygiene und Umweltmedizin - Uniklinik AACHEN (Dr. WIESMÜLLER) - „Arbeitsgemeinschaft Umweltmedizin der Region Aachen“ (AURA)
Fortsetzung: Institut für Hygiene und Umweltmedizin- Uniklinik GIEßEN (Prof. EIKMANN - INITIATOR !)


a) Arbeitsgemeinschaft Umweltmedizinische Einrichtungen an UNIVERSITÄTEN
Auf ANREGUNG von Herrn Univ.-Prof. Dr. med. Th. EIKMANN (Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Justus-Liebig-Universität Giessen)
trafen sich am 11. März 1999 erstmals Vertreter „universitärer“ Umweltmedizinischer Beratungs- und Koordinierungsstellen zur Gründung des Arbeitskreises "Umweltmedizinische Einrichtungen an Universitäten"

b) Arbeitsgemeinschaft der Weiterbildungsinstitutionen in der Umweltmedizin (AWU)
Auf ANREGUNG von Herrn Univ.-Prof. Dr. med. Thomas EIKMANN (Direktor des Institutes für Hygiene und Umweltmedizin der Justus-Liebig-Universität Giessen) haben am 07. Juli 1999 ...


c) ZIEL: eine Koordination der "klinischen" Umweltmedizin in ALLEN BUNDESLÄNDERN :

Zitat:
"ZIEL der AG Weiterbildung Umweltmedizin ist die Erarbeitung von Empfehlungen zur und die Koordination der Weiterbildung Umweltmedizin mit „einheitlichen“ Kriterien in Deutschland.
Tohwanga
 

Schadstoffbelastung im AKG Kitzingen?

Beitragvon Stier » Donnerstag 10. Februar 2011, 13:29

Bezüglich der Arbeitsweise von Frau Prof. Herr, Prof. Eikmann und Co. war folgendes in der Zeitschrift "Umwelt-Medizin-Gesellschaft"(umg) zu lesen:

http://www.umwelterkrankte.de/aktuelles/44/229-die-umweltmedizin-ist-tot-lang-lebe-die-umweltmedizin.html



DIE UMWELTMEDIZIN ist tot – es lebe die UMWELTMEDIZIN (Sonderbeitrag in der „umg“ 4/08)

HUMANÖKOLOGIE • SOZIALE VERANTWORTUNG • GLOBALES ÜBERLEBEN

"Praktizierende" Umweltmediziner zeigen kein Verständnis für wenig differenzierten Artikel im Deutschen Ärzteblatt.

An dieser Stelle sind verschiedene Stellungnahmen langjährig praktizierender Ärzte aus dem Fachbereich Kurative und Präventive Umweltmedizin dokumentiert, darunter Vorstandsmitglieder des Deutschen Berufsverbandes der Umweltmediziner (dbu),
die Stellung beziehen zur Publikation einer umfangreichen Arbeit zum Thema Umweltmedizin in Deutschland im „Deutschen Ärzteblatt“ (HERR et al. 2008).

Es wurde dabei der Eindruck erweckt, dass diese Arbeit die allgemeingültige Position zur Umweltmedizin in Deutschland sei.
Parallele Publikation im Internet in englisch und eine laienverständliche Version in der „Apothekenumschau“ sollten diesen Eindruck verstärken.

Es ist anzumerken, dass die Ärzte, deren kritische Stellungnahmen zum DÄB - Artikel hier veröffentlicht werden, zusammen in den letzten 15 Jahren über 40.000 Patienten mit umweltassoziierten Erkrankungen behandelt haben.

Die meisten dieser Ärzte waren auch als Dozenten im Auftrag des Gesundheitsministeriums des Staates Luxemburg bei der Ausbildung luxemburger Ärzte für die Zusatzbezeichnung Umweltmedizin nach dem 200 - Stunden Curriculum der Bundesärztekammer incl. tutorialer Begleitung beteiligt.

Weiterhin haben diese Ärzte zahlreiche wissenschaftliche Publikationen (mit)verfasst.

Sehr bedauerlich ist die Tatsache, dass die Präsentation der Arbeit von "HERR et al." im Deutschen Ärzteblatt in einer Form veröffentlicht wurde, die den Eindruck hinterlassen sollte, dass der Standpunkt der Verfasser die "einzige" Position der deutschen Ärzteschaft zur Umweltmedizin darstellt.

Aufgrund der zu erwartenden Folgewirkungen dieser Arbeit beschloss der Vorstand des dbu bezüglich der wichtigsten Abschnitte inhaltliche Gegenpositionen aus dem Arbeitsbereich Kurative und Präventive Umweltmedizin in Form von Leserbriefen beim Deutschen Ärzteblatt einzureichen.

Der Abdruck all dieser Leserbriefe wurde mit zum Teil fadenscheinigen Begründungen von den verantwortlichen Redakteuren/innen des DÄB abgelehnt.
Daher werden diese inhaltlichen Positionen in einer Sonderbeilage der Zeitschrift „Umwelt-Medizin-Gesellschaft“ publiziert und stellen die Positionen des Vorstands des dbu dar.

Die Beiträge erbringen den Nachweis, dass "zahlreiche Positionen der Autorengruppe um HERR/EIKMANN wissenschaftlich falsch" und "Ausdruck von Einzelmeinungen dieser Gruppe" sind und keineswegs die einzige Position der deutschen Ärzteschaft darstellt.

Es muss auch darauf hingewiesen werden, dass einige Äußerungen im Artikel des DÄB "unethisch" in Bezug auf den Umgang mit Patienten sind, die an "umweltassoziierten" Erkrankungen leiden.

Wir weisen darauf hin, dass auf Initiative des dbu ein Arbeitskreis aus Umweltmedizinern und Zahnmedizinern gegründet wurde, der nach 2 Jahren Arbeit umfangreiche, detaillierte Empfehlungen für ein „Standardisiertes Vorgehen bei Verdacht auf Erkrankungen durch Dentalersatzstoffe“ veröffentlicht hat (BARTRAM et al. 2007).

Derzeit ist eine ähnliche Arbeitsgruppe vom dbu damit beauftragt, umfangreiche und detaillierte Empfehlungen für ein „Standardisiertes Vorgehen bei Verdacht auf Erkrankungen durch SUBSTANZEN aus INNENRÄUMEN“ zu erarbeiten und zu publizieren.

In dieses Projekt sind auch u. a. die Fachbereiche Architektur, Bauphysik, Mikrobiologie und Chemie an verschiedenen Hochschulen involviert.

Dr. med. Frank Bartram
Facharzt für Allgemeinmedizin, Umweltmedizin

1. Vorsitzender im dbu - Vorstand
BARTRAM, F., HÖHNE, L., VON BAEHR, V., THILL, R., MEISCH, J.-P. (2007):
Umweltmedizinischer Anamnesepfad in der Zahnmedizin/Umwelt-ZahnMedizin, Empfehlungen des Arbeitskreise Zahnmedizin des Deutschen Berufsverbandes der Umweltmediziner e.V. umw-med-ges 20(2): 89-98.

HERR, C, OTTERBACH, I, NOWAK, D., HORNBERG, C., EIKMANN, T., WIESMÜLLER, G.
A. (2008): Klinische Umweltmedizin, Deutsches Ärztebvlatt 105(30): 523-531.

Kurt E. Müller
Stier
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Schadstoffbelastung im AKG Kitzingen?

Beitragvon mirijam » Donnerstag 10. Februar 2011, 13:39

Zitat
"Der Abdruck all dieser Leserbriefe wurde mit zum Teil fadenscheinigen Begründungen von den verantwortlichen Redakteuren/innen des DÄB abgelehnt.
Daher werden diese inhaltlichen Positionen in einer Sonderbeilage der Zeitschrift „Umwelt-Medizin-Gesellschaft“ publiziert und stellen die Positionen des Vorstands des dbu dar."
(s.o. Beitrag von Stier)

Es werden keine anderen Meinungen geduldet, wie in einer Diktatur. Wovor hat man wohl Angst?
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Schadstoffbelastung im AKG Kitzingen?

Beitragvon Palau » Freitag 18. Februar 2011, 17:35

Es wäre einmal interessant, in Erfahrung zu bringen, ob im AKG in Kitzingen Schüler/innen oder Lehrpersonen nach der Sanierung über Geruchsbelästungen und gesundheitliche Beeinträchtigungen klagen.
Sehr wahrscheinlich sind schon die Abwehrmechanismen in Gang gesetzt worden, die wir von mehreren Fällen kennen, in denen in Schulen auf eventuelle Schadstoffbelastungen hingewiesen worden ist.
Bekanntlich wird immer sehr schnell ein "Lüftungszirkus" angeordnet, zudem gibt es die "Maulkorberlasse" für die Lehrpersonen. Bei Messungen geht es auch nicht immer mit rechten Dingen zu, so wird z.B. wird vor oder sogar während einer Messung gelüftet, die Raumlufttemperaturen werden zu niedrig gehalten, die Messgeräte werden bewusst an den "falschen" Stellen aufgestellt, es werden Adsorber eingesetzt, die nicht adäquat für die zu messenden Stoffe sind, es wird in den falschen Räumen gemessen ...

Anbei ein Auszug aus einem Beitrag der AG Innenraumschadstoffe bezüglich der Umgangsweise von Behörden und Verantwortlichen beim Vorliegen von Schadstoffbelastungen in Schulgebäuden:

"Der eigentliche Skandal sind weniger die in die Gebäude eingetragenen Schadstoffe an sich, sondern der "behördliche Umgang" mit diesem Problem, zumal die Verantwortlichen durchaus um die gesundheitlichen Risiken wissen, denen sie die Lehrer/ innen, vor allem aber auch die Kinder und Jugendlichen oftmals bewusst und billigend aussetzen.

Es gibt in Bezug auf Schadstoffbelastungen in öffentlichen Schulen (und Kindergärten) ein Höchstmaß an Unverantwortlichkeit, sowie an fachlicher und vor allem sozialer Inkompetenz.

Behördenstrukturen verhindern Aufdeckung und Sanierung von Schadstoffbelastungen an Schulen und damit den Nachweis bereits erlittener gesundheitlicher Schädigungen zur Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen.

Sie verhindern auch öffentliche Kritik am Verwaltungshandeln sowie Aufdeckung und Offenlegung von damit im Zusammenhang stehenden Gesetzesverstößen wie z.B. Gutachten- und Urkundenfälschungen.

Nicht das Bestreben nach Aufklärung und Sanierung, sondern Gesichtswahrung und Schadensabwehr stehen im Mittelpunkt des Geschehens.
Bewerkstelligt wird dieses Geschehen mit einer jeweiligen Auswahl aus u.a. folgenden Mitteln:

• Aufhalten und Verschwindenlassen von Schreiben auf dem Dienstweg
• Mehrfache Aktenführung
• Verzögerung und Verweigerung des Einblicks in die Akten
• Verweigerung der Auskunft nach dem Umweltinformationsgesetz
• Fälschen von Gutachten
• Bagatellisierung von Schadensfällen
• Psychologisierung des Konflikts
• Ausstellen falscher ( amtlicher) Gesundheitszeugnisse mit abenteuerlichen Diagnosen ohne gründliche Anamneseerhebung und
differenzierte Untersuchung
• Ausschaltung fast aller Kontrollinstanzen der Aufsichtsbehörden durch Protektion von oben nach unten
• Zusammenarbeit zwischen Behörden und Strafverfolgungsbehörden kann nicht immer ausgeschlossen werden
• Möglicher Ausschaltung der öffentlichen Medien
• Einschränkung oder Verweigerung der Aussagegenehmigung für Beamte gegenüber den Medien bei
• gleichzeitiger Lancierung beschwichtigender und desinformierender Meldungen an die Presse
• Verletzung der Fürsorgepflicht des Staates gegenüber seinen Beamten bei gleichzeitiger Einforderung nach Loyalität der Beamten
gegenüber ihrem Dienstherrn
• Verweigerung der Dienst- und Fachaufsicht durch die Behörden, die weitgehendst über sich selbst entscheiden und dabei Recht und
Gesetz oft zu ihrem eigenen Vorteil außer Kraft setzen
• Es wimmelt von Nichtzuständigkeiten und Floskeln und
• wo berechtigte Interessen der Betroffenen nicht mehr geleugnet werden können, wird die bereitstehende Hilfsarmee in Gestalt
"käuflicher Experten" eingeschaltet."
Palau
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Schadstoffbelastung im AKG Kitzingen?

Beitragvon Palau » Freitag 15. April 2011, 19:49

Bezüglich des Armin-Knab-Gymnasiums gehts rund in Kitzingen.

Da ist wohl einem Redakteur das Pferdchen durchgegangen. Von wegen: unabhängige Presse
Kommentare gibts auch schon einige unter dem Zeitungsartikel. Wäre schön, wenn noch einige hinzukämen.

Aktueller Zeitungsartikel

http://www.mainpost.de/regional/kitzingen/-bdquo-Verantwortungsloses-Handeln-ldquo-;art773,6094515

KITZINGEN

„Verantwortungsloses Handeln“
Der Kampf von Ödp-Kreisrätin Heidemarie Gold: Wenn Fakten verdreht werden Sorgt für Unmut im Kreistag: Heidemarie Gold muss sich vorwerfen lassen, verantwortungslos zu handeln.

Archiv-Foto: Meyer vergrößern schließen

Sorgt für Unmut im Kreistag: Heidemarie Gold muss sich vorwerfen lassen, verantwortungslos zu handeln.
Archiv-Foto: Meyer

Haushaltsberatungen sind ein beliebter Zeitpunkt für Abrechnungen. So war es auch am Montag, als Iphofens Bürgermeister Josef Mend in seiner Haushaltsrede für die Kreistagsfraktion der Freien Wähler deutliche Worte in Richtung seiner Kreistagskollegin Heidemarie Gold fand. Diese würde, so zürnte Mend, „verantwortungslos einer vorbildlichen Schule, ihrer Leitung und dem Lehrerkollegium wissentlich Schaden zufügen“.

Bei der angesprochenen Schule handelte es sich um das eben erst für rund 14,4 Millionen Euro generalsanierte Kitzinger Armin-Knab-Gymnasium (AKG). Der Vorwurf der Verantwortungslosigkeit hängt mit einem seit Monaten schwelenden Konflikt zusammen, bei dem die Ödp-Frau eine unrühmliche Hauptrolle spielt.

Die Geschichte nahm Mitte Juni vergangenen Jahres ihren Anfang. Ausgangspunkt war das Beschwerdeschreiben einer Lehrerin an die Schulleitung gewesen, in dem über unangenehmen Geruch geklagt worden war, der von schwarzen Verdunklungsrollos in mehreren Fachräumen stammen soll.

Die Schulleitung ging dem Hinweis nach, das Landratsamt wurde eingeschaltet. Im Juli 2010 fanden Untersuchungen statt. Die Ergebnisse stufte das ins Boot geholte Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmitteltechnik in München als „aus gesundheitlicher Sicht nicht von Bedeutung“ ein. Das Kitzinger Gesundheitsamt mit seinem Leiter Dr. Joachim Eich schloss sich dieser Einschätzung vorbehaltlos an.

Dass das Thema an dieser Stelle nicht beendet war, hatte offenbar einen persönlichen Hintergrund und lag an der Mutter jener Lehrerin, die besagten Beschwerdebrief geschrieben hatte: Kreisrätin Heidemarie Gold wollte sich mit den Messungen nicht zufrieden geben.

Knapp zwei Wochen, nachdem der Brief bei der Schulleitung eingegangen war, hatte sie wegen der Geruchsprobleme im AKG bei einer Sitzung der Fraktionsvorsitzenden Alarm geschlagen. Trotz der Unbedenklichkeitsbescheinigung machte Heidemarie Gold genau dies wieder: Mitte Oktober forderte sie weitere Untersuchungen, die dann im November durchgeführt wurden, um auch den letzten Verdacht auszuschließen.

Wie ernst die Angelegenheit von der Landkreisverwaltung genommen wurde, zeigen einige Messungen, die unter erschwerten Bedingungen gemacht wurden – beispielsweise im November während der Allerheiligenferien in mehrere Tage lang ungelüfteten Räumen.

Wieder gab es Entwarnung: „Es sind keine gesundheitsgefährdenden Belastungen der Raumluft zu erwarten“, so die Bewertung des Kitzinger Gesundheitsamtes. Die Schadstoffkonzentrationen in der Luft lagen deutlich unter den jeweiligen Bestimmungsgrenzen – teilweise sogar tausendfach.

„Es gibt keine Notwendigkeit für weitere Maßnahmen.“
Dr. Joachim Eich Chef des Gesundheitsamtes

Um ganz sicher zu gehen und dem Drängen der Ödp-Frau nachzugeben, wurde schließlich durch das unabhängige Institut Fresenius noch eine Materialprobe der Verdunklungsanlagen untersucht – auch hier gaben die Ämter Entwarnung.

Der entscheidende Satz lautet: „Insgesamt sind derzeit keine gesundheitlich bedenklichen Raumluft- und Materialbelastungen in den Schulräumen zu erkennen.“ Er stammt von dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und stand am Ende einer langen und peniblen Untersuchung und Auswertung der Raumluft im generalsanierten Armin-Knab-Gymnasium.

Die Sach- und Personalkosten für die Untersuchungen lagen inzwischen laut Landratsamt „im fünfstelligen Bereich.“ Zufrieden gab sich Heidemarie Gold damit allerdings nicht.

Nachdem zunächst mit Rücksicht auf die Schule und eine mögliche Unruhe aufgrund von Vermutungen einer einzigen Politikerin vieles hinter den Kulissen passierte, befasste sich der Schulausschuss am 4. Februar öffentlich mit dem Vorgang. Hier stellte der Gesundheitsamt-Chef abschließend klar: „Es gibt keine Notwendigkeit für weitere Maßnahmen.“

Für die Mehrheit der Räte stand fest: Es wurde alles gemessen, geprüft und bewertet. Mit Blick auf die permanenten Zweifel von Heidemarie Gold – die sich im Urlaub befand und nicht an der Sitzung teilnahm – platzte damals vor allem SPD-Chef Robert Finster der Kragen. Er sprach von „diffamierenden Schreiben“ und davon, dass man „die Schule vor solchen Angriffen schützen“ müsse. Eine Aussage, die von dem anwesenden Lehrerkollegium auf den Zuhörerstühlen mit Applaus bedacht wurde.

Bei der Haushaltsverabschiedung des Kreises am Montag kochte das Thema erneut hoch. Auch nach dem Rüffel von Josef Mend blieb die Ödp-Kreisrätin bei ihrer Marschrichtung: Aus ihrer Sicht könne man weiterhin „gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht ausschließen“. Und: „Nicht ich füge der Schule Schaden zu, der Schaden besteht bereits.“

Eine Meinung, die Heidemarie Gold exklusiv hatte. Landrätin Tamara Bischof hielt ihr in der Sitzung vor, sie würde „die gleichen Fakten immer wieder verdrehen“. Das Landratsamt habe zudem schon immer „dem Gesundheitsgedanken oberste Priorität“ eingeräumt. Bauamts-Chef Matthias Will verwies darauf, dass das Landratsamt „unverzüglich tätig geworden“ sei und man mit den seit Monaten geäußerten „Pauschalaussagen nichts anfangen“ könne.

Am Armin-Knab-Gymnasium, an dem gut 1000 Schüler von rund 84 Lehrern unterrichtet werden, reibt man sich verwundert die Augen über das, was die Kreisrätin seit Monaten veranstaltet. Direktorin Margit Hofmann spricht von „Störfeuer“. Für Unterstützung von außen sei man generell dankbar, „aber nur, wenn sie zielgerichtet ist“. Heidemarie Gold habe sich übrigens bis zum heutigen Tag nicht bei ihr gemeldet.
Palau
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