Bezüglich des Armin-Knab-Gymnasiums gehts rund in Kitzingen.
Da ist wohl einem Redakteur das Pferdchen durchgegangen. Von wegen: unabhängige Presse
Kommentare gibts auch schon einige unter dem Zeitungsartikel. Wäre schön, wenn noch einige hinzukämen.
Aktueller Zeitungsartikel
http://www.mainpost.de/regional/kitzingen/-bdquo-Verantwortungsloses-Handeln-ldquo-;art773,6094515
KITZINGEN
„Verantwortungsloses Handeln“
Der Kampf von Ödp-Kreisrätin Heidemarie Gold: Wenn Fakten verdreht werden Sorgt für Unmut im Kreistag: Heidemarie Gold muss sich vorwerfen lassen, verantwortungslos zu handeln.
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Sorgt für Unmut im Kreistag: Heidemarie Gold muss sich vorwerfen lassen, verantwortungslos zu handeln.
Archiv-Foto: Meyer
Haushaltsberatungen sind ein beliebter Zeitpunkt für Abrechnungen. So war es auch am Montag, als Iphofens Bürgermeister Josef Mend in seiner Haushaltsrede für die Kreistagsfraktion der Freien Wähler deutliche Worte in Richtung seiner Kreistagskollegin Heidemarie Gold fand. Diese würde, so zürnte Mend, „verantwortungslos einer vorbildlichen Schule, ihrer Leitung und dem Lehrerkollegium wissentlich Schaden zufügen“.
Bei der angesprochenen Schule handelte es sich um das eben erst für rund 14,4 Millionen Euro generalsanierte Kitzinger Armin-Knab-Gymnasium (AKG). Der Vorwurf der Verantwortungslosigkeit hängt mit einem seit Monaten schwelenden Konflikt zusammen, bei dem die Ödp-Frau eine unrühmliche Hauptrolle spielt.
Die Geschichte nahm Mitte Juni vergangenen Jahres ihren Anfang. Ausgangspunkt war das Beschwerdeschreiben einer Lehrerin an die Schulleitung gewesen, in dem über unangenehmen Geruch geklagt worden war, der von schwarzen Verdunklungsrollos in mehreren Fachräumen stammen soll.
Die Schulleitung ging dem Hinweis nach, das Landratsamt wurde eingeschaltet. Im Juli 2010 fanden Untersuchungen statt. Die Ergebnisse stufte das ins Boot geholte Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmitteltechnik in München als „aus gesundheitlicher Sicht nicht von Bedeutung“ ein. Das Kitzinger Gesundheitsamt mit seinem Leiter Dr. Joachim Eich schloss sich dieser Einschätzung vorbehaltlos an.
Dass das Thema an dieser Stelle nicht beendet war, hatte offenbar einen persönlichen Hintergrund und lag an der Mutter jener Lehrerin, die besagten Beschwerdebrief geschrieben hatte: Kreisrätin Heidemarie Gold wollte sich mit den Messungen nicht zufrieden geben.
Knapp zwei Wochen, nachdem der Brief bei der Schulleitung eingegangen war, hatte sie wegen der Geruchsprobleme im AKG bei einer Sitzung der Fraktionsvorsitzenden Alarm geschlagen. Trotz der Unbedenklichkeitsbescheinigung machte Heidemarie Gold genau dies wieder: Mitte Oktober forderte sie weitere Untersuchungen, die dann im November durchgeführt wurden, um auch den letzten Verdacht auszuschließen.
Wie ernst die Angelegenheit von der Landkreisverwaltung genommen wurde, zeigen einige Messungen, die unter erschwerten Bedingungen gemacht wurden – beispielsweise im November während der Allerheiligenferien in mehrere Tage lang ungelüfteten Räumen.
Wieder gab es Entwarnung: „Es sind keine gesundheitsgefährdenden Belastungen der Raumluft zu erwarten“, so die Bewertung des Kitzinger Gesundheitsamtes. Die Schadstoffkonzentrationen in der Luft lagen deutlich unter den jeweiligen Bestimmungsgrenzen – teilweise sogar tausendfach.
„Es gibt keine Notwendigkeit für weitere Maßnahmen.“
Dr. Joachim Eich Chef des Gesundheitsamtes
Um ganz sicher zu gehen und dem Drängen der Ödp-Frau nachzugeben, wurde schließlich durch das unabhängige Institut Fresenius noch eine Materialprobe der Verdunklungsanlagen untersucht – auch hier gaben die Ämter Entwarnung.
Der entscheidende Satz lautet: „Insgesamt sind derzeit keine gesundheitlich bedenklichen Raumluft- und Materialbelastungen in den Schulräumen zu erkennen.“ Er stammt von dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und stand am Ende einer langen und peniblen Untersuchung und Auswertung der Raumluft im generalsanierten Armin-Knab-Gymnasium.
Die Sach- und Personalkosten für die Untersuchungen lagen inzwischen laut Landratsamt „im fünfstelligen Bereich.“ Zufrieden gab sich Heidemarie Gold damit allerdings nicht.
Nachdem zunächst mit Rücksicht auf die Schule und eine mögliche Unruhe aufgrund von Vermutungen einer einzigen Politikerin vieles hinter den Kulissen passierte, befasste sich der Schulausschuss am 4. Februar öffentlich mit dem Vorgang. Hier stellte der Gesundheitsamt-Chef abschließend klar: „Es gibt keine Notwendigkeit für weitere Maßnahmen.“
Für die Mehrheit der Räte stand fest: Es wurde alles gemessen, geprüft und bewertet. Mit Blick auf die permanenten Zweifel von Heidemarie Gold – die sich im Urlaub befand und nicht an der Sitzung teilnahm – platzte damals vor allem SPD-Chef Robert Finster der Kragen. Er sprach von „diffamierenden Schreiben“ und davon, dass man „die Schule vor solchen Angriffen schützen“ müsse. Eine Aussage, die von dem anwesenden Lehrerkollegium auf den Zuhörerstühlen mit Applaus bedacht wurde.
Bei der Haushaltsverabschiedung des Kreises am Montag kochte das Thema erneut hoch. Auch nach dem Rüffel von Josef Mend blieb die Ödp-Kreisrätin bei ihrer Marschrichtung: Aus ihrer Sicht könne man weiterhin „gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht ausschließen“. Und: „Nicht ich füge der Schule Schaden zu, der Schaden besteht bereits.“
Eine Meinung, die Heidemarie Gold exklusiv hatte. Landrätin Tamara Bischof hielt ihr in der Sitzung vor, sie würde „die gleichen Fakten immer wieder verdrehen“. Das Landratsamt habe zudem schon immer „dem Gesundheitsgedanken oberste Priorität“ eingeräumt. Bauamts-Chef Matthias Will verwies darauf, dass das Landratsamt „unverzüglich tätig geworden“ sei und man mit den seit Monaten geäußerten „Pauschalaussagen nichts anfangen“ könne.
Am Armin-Knab-Gymnasium, an dem gut 1000 Schüler von rund 84 Lehrern unterrichtet werden, reibt man sich verwundert die Augen über das, was die Kreisrätin seit Monaten veranstaltet. Direktorin Margit Hofmann spricht von „Störfeuer“. Für Unterstützung von außen sei man generell dankbar, „aber nur, wenn sie zielgerichtet ist“. Heidemarie Gold habe sich übrigens bis zum heutigen Tag nicht bei ihr gemeldet.