Löhne: Giftige Dämpfe in Musikschule

Löhne: Giftige Dämpfe in Musikschule

Beitragvon mirijam » Mittwoch 4. Mai 2011, 16:24

Auf Anregung von Palau hin:

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Löhne: Giftige Dämpfe in Musikschule

Beitragvon Palau » Mittwoch 4. Mai 2011, 20:33

Dank an Mirijam.
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Löhne: Giftige Dämpfe in Musikschule

Beitragvon Stier » Mittwoch 4. Mai 2011, 21:35

Der Architekt der Musikschule - die vorübergehend geschlossen werden musste - wollte sich ein Denkmal setzen.

http://www.zeitungnews.de/2010/07/neue-musikschule-fur-lohne-3/

"Die neue Musikschule von Löhne ist baulich etwas ausgefallen.

Hier wollte sich der Architekt ein bauliches Denkmal setzen.

Da er den Rohbau, der Musikschule, der Stadt als Geschenk macht, kann er auch über die Gestaltung bestimmen.

Wir haben dieses als Anlass genommen mal einen Blick auf die Baustelle zuwerfen im besonderer Art."
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Löhne: Giftige Dämpfe in Musikschule

Beitragvon Kira » Mittwoch 4. Mai 2011, 23:37

Auch mein Dankeschön an Mirijam fürs verlinken :0)
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Löhne: Giftige Dämpfe in Musikschule

Beitragvon Tohwanga » Dienstag 10. Mai 2011, 16:22

http://www.nw-news.de/lokale_news/loehne/loehne/4454186_Der_Boden_muss_doch_raus.html

Der Boden muss doch raus, Rückschlag für Musikschule 07.05.2011
Mit dem Austausch der Fensterdichtungen in der neuen Musikschule ist es nicht getan. Wie Kurator Markus Schmale gestern erklärte, muss nun doch der gesamte Boden im Gebäude raus und ersetzt werden. Der Grund: Das Benzaldehyd, das aus den Fensterdichtungen drang, hat sich inzwischen im Kautschukboden festgesetzt.

Am 6. April hatten Messungen ergeben, dass der Benzaldehydwert in einigen Räumen des Neubaus bei einem Vielfachen des Richtwerts lag. Die Konzentration betrug in manchen Räumen bis zu 450 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Erwünscht sind nur 20.



http://www.nw-news.de/lokale_news/loehne/loehne/4465225_Falscher_Reiniger_spielte_nur_Nebenrolle.html

Falscher Reiniger spielte nur Nebenrolle, Hersteller rudert zurück: Versiegelung der Fenster bleibt Hauptquelle für Benzaldehyd / Bodenaustausch kostet bis zu 70.000 Euro 10.05.2011

Der Boden muss raus, darum kommt die neue Musikschule nicht herum. Offen blieb, wie das Benzaldehyd in den Belag gelangte.

Der Hersteller Nora Systems dagegen erwähnte einen falschen Reiniger, der benutzt wurde. Friedhelm Beiteke, Vertriebsleiter von Nora Systems, bestätigte gestern auf Anfrage, dass man einen Reiniger im Putzmittelraum entdeckt habe, der Benzylalkohol enthält. "Aber das ist nicht die Hauptursache für die Belastung des Bodens mit Benzaldehyd", räumte Beiteke ein.

"Denn als Hauptquelle für die Chemikalie sehen auch wir die Versiegelung der Fenster an."

Bleibt die Frage, warum der selbst ernannte Weltmarktführer für Kautschukböden den Austausch bezahlt, obwohl der Verursacher im Bereich der Fenster zu liegen scheint. "Das ist bei uns Firmenpolitik in solchen Fällen", sagt Beiteke. Gebe es in einem Neubau Probleme mit Schadstoffen, biete man immer sofort an, den Boden auszuwechseln. "Dort setzt sich alles ab."


Wenn ich da an die Schule in Nideggen denke, wo man seit Jahren den Austausch des verseuchten Bodens verhindert, kann ich das nicht verstehen. Zumal da wohl der Hersteller sich für einen Austausch bereit erklären würde. Vielleicht sollten in Nideggen Schulleitung und Bürgermeisterin mal umdenken?
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Löhne: Giftige Dämpfe in Musikschule

Beitragvon Mia » Mittwoch 11. Mai 2011, 14:48

Ein kluger Entschluß der Musikschule. Besser wäre gewesen, vor der Renovierung schon den Rat von Baubiologen einzuholen und alle Materialien zu überprüfen.

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Löhne: Giftige Dämpfe in Musikschule

Beitragvon Stier » Mittwoch 11. Mai 2011, 22:57

Es ist erschreckend, wie häufig in den letzten Jahren schadstoffbelastete Baumaterialien in Schulneubauten und bei Sanierungen von Schulgebäuden verwendet worden sind, die zu Geruchsbelästigungen, Innenraumluftbelastungen (in den meisten Fällen durch VOCs)sowie Gesundheitsbeeinträchtigungen von Kindern und Lehrpersonen geführt haben.
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Löhne: Giftige Dämpfe in Musikschule

Beitragvon Palau » Samstag 28. Mai 2011, 14:48

Diesen Beitrag vom 10.05. entdeckte ich soeben:

http://www.nw-news.de/lokale_news/loehne/loehne/4465225_Falscher_Reiniger_spielte_nur_Nebenrolle.html

10.05.2011 LÖHNE

Falscher Reiniger spielte nur Nebenrolle

Hersteller rudert zurück: Versiegelung der Fenster bleibt Hauptquelle für Benzaldehyd / Bodenaustausch kostet bis zu 70.000 Euro

VON MARTIN FRÖHLICH


Löhne. Der Boden muss raus, darum kommt die neue Musikschule nicht herum (wir berichteten). Offen blieb, wie das Benzaldehyd in den Belag gelangte. Kurator Markus Schmale hatte davon gesprochen, dass es sich aus der Raumluft abgesetzt habe. Der Hersteller Nora Systems dagegen erwähnte einen falschen Reiniger, der benutzt wurde. Die NW ist dem Widerspruch nachgegangen.

Friedhelm Beiteke, Vertriebsleiter von Nora Systems, bestätigte gestern auf Anfrage, dass man einen Reiniger im Putzmittelraum entdeckt habe, der Benzylalkohol enthält. "Aber das ist nicht die Hauptursache für die Belastung des Bodens mit Benzaldehyd", räumte Beiteke ein.
Dies habe man in der Presseerklärung nicht deutlich genug gemacht. "Denn als Hauptquelle für die Chemikalie sehen auch wir die Versiegelung der Fenster an." Die hatte Kurator Markus Schmale ins Feld geführt. "Allein wegen des Reinigers müsste man den Boden wohl nicht austauschen", so Beiteke.

Bleibt die Frage, warum der selbst ernannte Weltmarktführer für Kautschukböden den Austausch bezahlt, obwohl der Verursacher im Bereich der Fenster zu liegen scheint. "Das ist bei uns Firmenpolitik in solchen Fällen", sagt Beiteke. Gebe es in einem Neubau Probleme mit Schadstoffen, biete man immer sofort an, den Boden auszuwechseln. "Dort setzt sich alles ab."

Aber warum holt sich die Firma das Geld nicht beim Verursacher wieder? "So ein Prozess würde Jahre dauern und wir wären mit dem Thema ständig in der Öffentlichkeit", so Beiteke. Dies wolle man vermeiden.

Die Kosten für den Austausch beziffert er auf 50.000 bis 70.000 Euro. Das sei selbst bei rund 200 Schulen in Deutschland, die man im Jahr ausstatte, nicht aus der Portokasse zu zahlen.

Vor zwei Jahren hatte Nora Systems einen ähnlichen Fall mit einer Schule in Hagen erlebt.
Dort ging es unter anderem um die Chemikalie "Styrol", die sich in vielen Baustoffen befindet und im Verdacht steht, bei extrem hohen Konzentrationen krebserregend zu sein.
Ist Styrol auch in Löhne gefunden worden? "Das mag sein, denn es wird bestimmt irgendwo im Gebäude eingesetzt worden sein", sagt Beiteke. Aber man kenne keine Messergebnisse. "Deshalb ist Styrol auch kein Grund für unsere Entscheidung. Die haben wir sehr früh getroffen."

Nun werde ein mit dem Umweltzeichen "Blauer Engel" gekennzeichneter Boden samt Unterbau verlegt. Dies biete man in Ausschreibungen immer an, doch sei es teurer. Bevor der Boden verlegt werde, lasse man gründlich messen. So wolle man ausschließen, dass der Bau weiter "ausgast" und auch der neue Boden belastet wird. Deshalb könne man nicht sagen, wann der neue Belag eingebaut wird.

Auch Beiteke wies auf die Lüftungsproblematik hin. "Heutzutage sind die Gedäude sehr dicht gebaut und werden schnell bezogen. Da bleibt den Stoffe keine Zeit auszugasen." Kurator Schmale kündigte an, die Ergebnisse der Untersuchung öffentlich vorzustellen.
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Löhne: Giftige Dämpfe in Musikschule

Beitragvon Palau » Mittwoch 27. Juli 2011, 22:38

Immer andere Ursachen für die giftigen Dämpfe in der Musikschule:

Erst ein falscher Reiniger, dann Benzaldehyd - jetzt heißt das Problem plötzlich STYROL


http://www.nw-news.de/lokale_news/loehne/loehne/4768944_Das_Problem_heisst_Styrol.html

Aufhorchen lässt folgende Info aus dem Artikel:

....Sprecher Zumbusch sagt dazu, die Erklärung sei von mehreren Beteiligten gegengelesen und geändert worden.
"Dabei ist das Styrol heraus genommen worden."

Man habe es nicht für entscheidend gehalten.
"Es ist auch nicht notwendig, jeden der 40 Messwerte zu kommentieren."
Wer genau diese Änderung vorgenommen habe, könne er nicht sagen.
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Löhne: Giftige Dämpfe in Musikschule

Beitragvon Palau » Dienstag 8. November 2011, 17:01

http://www.nw-news.de/lokale_news/loehne/loehne/5245682_Als_schnuerte_mir_jemand_den_Hals_zu.html


Schrift

03.11.2011 LÖHNE

"Als schnürte mir jemand den Hals zu"

Kranke Mitarbeiterin der Musikschule sieht Zusammenhang zu Styrol-Belastung

VON MARTIN FRÖHLICH



Löhne. Woher kommt das Styrol? Das ist seit Monaten die große Frage in der Musikschule. Doch jetzt gesellt sich eine zweite, vielleicht noch bedeutendere Frage hinzu: Wie schädlich ist die Chemikalie? Wie die NW erfuhr, ist eine Mitarbeiterin der Musikschule seit Monaten schwer krank. Und sie sieht einen eindeutigen Zusammenhang zwischen den Schadstoffen in der Raumluft und ihren Beschwerden.

Es ist bislang nur ein Verdacht, der noch nicht bewiesen ist. Doch für die betroffene Mitarbeiterin der Musikschule ist der Zusammenhang zweifelsfrei: "Das Zeug hat mich krank gemacht", sagte sie in einem Gespräch mit der NW. Etwa sechs Wochen lang hat sie in dem Rundbau gearbeitet. Von Ende Februar bis Anfang April. "In der Zeit haben sich meine Symptome ständig verstärkt." Erst waren die Atemwege gereizt, dann folgte Kurzatmigkeit, schließlich Atemnot. "Es war, als schnürte mir jemand den Hals zu", so die Frau. Am Ende konnte sie kaum noch arbeiten, musste sich krank schreiben lassen.


"Und die Beschwerden sind bis heute nicht besser geworden, ich bin richtig krank", so die Mitarbeiterin. Sie vermutet, dass das Styrol bei ihr schlimmere Auswirkungen gehabt habe, als bei Kollegen, die nur Atemswegsreizungen bekamen. "Ich bin Pollenallergikerin und offenbar empfindlicher in dieser Hinsicht."

Auf Anweisung ihres Arbeitgebers, der Stadt, hat sich die Frau toxikologisch untersuchen lassen. "Das Ergebnis des Labors war für mich eindeutig: Die Styrolwerte in meinem Körper sind erhöht." Bis heute leidet die Mitarbeiterin der Musikschule unter schwerem Asthma, kann nur langsam sprechen. "Die einfachsten Dinge wie Treppensteigen muss ich erst wieder lernen."

Die Erkrankung der Frau wurde von der Stadt als Betriebsunfall gemeldet. Das bestätigte gestern die Personalratvorsitzende Christiane Bar gegenüber der NW. Weil die Frau mittelfristig gar nicht und nur eingeschränkt arbeiten kann, hofft sie nun auf Leistungen von der Gemeindeunfallkasse. Die prüft derzeit den Fall. "Ich muss auf den Bescheid warten. Möglicherweise muss ich noch zu einer Untersuchung beim Medizinischen Dienst", so die Mitarbeiterin.

Zum Fall selbst wollte sich die Gemeindeunfallkasse NRW (GUK) nicht äußern. Es sei ein schwebendes Verfahren. Diplom-Chemiker Holger Fisch von der GUK bestätigte aber, dass Styrol als möglicher Verursacher auf der Liste der Berufskrankheiten aufgeführt sei (BK Nr. 1303). "Prinzipiell ist es also möglich, dass man durch Styrol krank wird", so Fisch.

Nach Angaben des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW sind "bei Menschen Fälle von styrol-indiziertem Asthma beschrieben worden", so Sprecher Eberhard Jacobs. Basis dafür sei aber eine hohe Konzentration des Schadstoffs. "Es ist allerdings in solchen Fällen immer individual-medizinisch zu klären, ob es einen Zusammenhang gibt."

Genau das versucht die kranke Löhnerin nun, weiß aber, dass "es nicht einfach ist, das nachzuweisen". Letztlich aber sei das gar nicht einmal das wichtigste Ziel für sie: "Ich will einfach nur meine Gesundheit wieder, aber ich bezweifle, dass es jemals wieder so wird wie früher."


Auch BASF hat Zweifel
Nach den Herstellern der Dämmplatten in der Musikschule äußert auch ein großer Rohstofflieferant Zweifel an der Styrol-Theorie. Christian Böhme, Sprecher der BASF, erklärte: "Es ist sehr schwer vorstellbar, dass die hohen Werte (bis zu 240 Mikrogramm pro Kubikmeter) aus den Dämmplatten im Boden stammen."
Das meiste Styrol gase schon direkt nach der Produktion aus, so Böhme. Der Bauherr der Musikschule, die "Stiftung Kunst und Baukultur Britta und Ulrich Findeisen", hatte die Platten als Hauptquelle des Styrols genannt.
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