Ulf-Sauerbrey: ADHS durch Umweltgifte

Ulf-Sauerbrey: ADHS durch Umweltgifte

Beitragvon Juliane » Montag 27. Juni 2011, 09:08

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"Aber auch Gifte aus der Umwelt stehen im Verdacht, ADHS auszulösen. „In jedem Buch über ADHS müsste ein dickes Kapitel über Umweltgifte und ADHS stehen. Das gibt es aber nicht“, bemängelt etwa Ulf Sauerbrey. Und so hat der Jenaer Erziehungswissenschaftler selbst ein ganzes Buch dazu geschrieben: „ADHS durch Umweltgifte?“

http://www.fr-online.de/wissenschaft/medizin/suesses-gift-macht-kinder-zappelig/-/5024016/8590886/-/index.html




Kurzbeschreibung Amazon

Im Alltag von Kindern findet sich heute eine Vielzahl verschiedener Umweltgifte, deren Rolle in der Entstehung kindlicher Verhaltensauffälligkeiten bisher wenig beachtet ist. Medizinische Studien verweisen jedoch durchaus auf neurotoxische Schadstoffe, die für die Entstehung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bedeutsam sind.
Da Pädagogik die Bedingungen des Aufwachsens von Kindern ständig prüfen muss, schneidet dieses Thema auch die Erziehungswissenschaft. Das Buch ADHS durch Umweltgifte? Schadstoffe in der Kinderumwelt bietet einen Überblick über Umweltgifte als Risikofaktoren der ADHS.
Einige Schadstoffe aus der menschlichen Umwelt sind als Risikofaktoren der am häufigsten diagnostizierten Auffälligkeit im Kindes- und Jugendalter inzwischen durchaus gründlich untersucht. Möglicherweise tragen diese zur Entwicklung von Verhaltensauffälligkeiten bei. Während die Ursachen von ADHS bisher besonders in genetischen Dispositionen und dem psychosozialen Umfeld gesucht wurden, verweisen neuere wissenschaftliche Studien inzwischen auf die ätiologische Rolle neurotoxischer (das Nervensystem schädigender) Schadstoffe:
Seit den 1980er Jahren wurde verstärkt das Umweltgift Blei als Auslöser der neurobiologischen Dysfunktion von verhaltensauffälligen Kindern untersucht. Die Studien blieben längere Zeit zunächst vereinzelt. Tabakrauch als pränatale (vorgeburtliche) Exposition sowie Blei und Quecksilber erwiesen sich heute jedoch als nachgewiesene Risikofaktoren, die mit einem erhöhten Auftreten von ADHS in Verbindung stehen. Außerdem werden auch polychlorierte Biphenyle (PCBs), Pestizide und Mangan untersucht, da deren Vorkommen mit dem erhöhten Auftreten von ADHS oder zumindest ähnlicher Symptomkomplexe in Verbindung steht. Einige dieser Umweltgifte verursachen den Studien nach die Kernsymptome der ADHS und neurotoxische Schäden am Gehirn. Außerdem bestehen Hinweise auf Effekte bestimmter Farb- und Konservierungsstoffe, welche die Häufigkeit des Auftretens hyperkinetischen Verhaltens bei Kindern erhöhen (BfR 2007).
Das Buch liefert zudem einen Versuch der Einordnung dieser neuen Erkenntnisse in bisherige Entstehungsmodelle der ADHS.
Abschließend werden Hinweise zur Vermeidung von Umweltgiften im Alltag gegeben. Betroffene und Fürsorgepersonen sollten bestmöglich informiert werden. Für Pädagogen und Eltern ist das Wissen über eine gesundheitlich förderliche Umwelt, in der sich ihre Kinder entwickeln, unabdingbar.

Verlag: Iks Garamond; Auflage: 1., Aufl. (11. Juni 2010)


http://www.amazon.de/ADHS-durch-Umweltgifte-Ulf-Sauerbrey/dp/3941854143
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Ulf-Sauerbrey: ADHS durch Umweltgifte

Beitragvon Palau » Montag 27. Juni 2011, 14:49

Nach Bezug von Schul"neu" bauten oder "sanierten" Altbauten gab es in den letzten Jahren auffällig häufig Schadstoffbelastungen mit VOCs, in den meisten Fällen handelte es sich um ein VOC-GEMISCH.

(Juliane bezeichnete diese Problematik bezüglich VOC-Belastungen in Schulen als der "NEUE Kram")

VOCs sind bekanntlich u.a. "neurotoxisch".

Es ist auffällig, dass Raumnutzer/innen in VOC belasteten Schulgebäuden häufig u.a. auch ADHS-ähnliche Symptome aufweisen.
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