Zitat aus
Umweltmed Forsch Prax 14 (5) 2009
Hintergrundbelastung der Innenraumluft
in Schulen und Kindergärten in Schleswig-
Holstein
– Aktualisierung der VOC-Referenzwerte –
*B.G. Heinzow, *G. Ostendorp
Es zeigte sich, dass in den vergangenen 15 Jahren eine Verschiebung
des Substanzspektrums weg von klassischen Lösemitteln
wie aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen hin
zu Estern, Ether und Glykolverbindungen stattgefunden hat.
Die Gesamtbelastung der Raumluft mit VOC ist nicht gesunken.
Allerdings wurden lediglich in vier Räumen von unterschiedlichen
Schulen Überschreitungen von Eingriffswerten (Richtwert
II) festgestellt. Diese betrafen die Verbindungen Naphthalin
und aliphatische Kohlenwasserstoffe. Nur 3% der untersuchten
Räume wiesen unter worst-case-Bedingungen Summenkonzentrationen
(TVOC) auf, die eine Einordnung in die Stufen
3 (hygienisch auffällig) oder 4 (hygienisch bedenklich) des
TVOC-Konzeptes bedeuten würden..........
Die beobachtete Veränderung des VOC-Spektrums
zu neueren Verbindungen mit höheren Siedpunkten sollte
Anlass sein bei der Auswahl von Bau-Produkten zum einen
statt auf lösemittelfreie auf emissionsarme Produkte zu verwenden,
das heißt auf Produkte, die nur sehr geringe Mengen VOC
freisetzen und deren Emissionsverhalten beispielsweise in Prüfkammerversuchen
untersucht und zertifiziert wurde.
Zum anderen ist es notwendig Richtwerte zur gesundheitlichen
Bewertung dieser inzwischen häufiger vorkommenden Substanzen
zu erstellen, insbesondere für Limonen, Phenol, Glykole,
Glykolether und Glykolester, Aldehyde einschließlich Furfural
und Benzaldehyd."
http://www.ecomed-medizin.de/sj/ufp/Pdf/aId/10934