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PAK Belastungen in Schulen in Neukirchen-Vluyn

BeitragVerfasst: Dienstag 30. Oktober 2012, 00:02
von Palau
http://www.rp-online.de/niederrhein-nord/moers/nachrichten/schadstoffsanierung-dauert-an-1.2880566

Neukirchen-Vluyn

Schadstoffsanierung dauert an
VON STEFAN GILSBACH - zuletzt aktualisiert: 22.06.2012

Neukirchen-Vluyn (RP).
Gifthaltiger Kleber und Asbest haben Maßnahmen in Neukirchen-Vluyner Schulen nötig gemacht. Die Arbeiten sollen in den Herbstferien abgeschlossen sein. Ernste Gefahr bestand laut der Stadt nicht.

Ein stechender Geruch war es, der im vergangenen Oktober Handwerker in der Friedrich-Hundertwasser-Schule alarmierte.
Wie sich herausstellte, schlummerte unter dem Parkett ein schadstoffhaltiger Klebstoff, der vor 50 Jahren bei der Verlegung des Bodens verwendet worden war.

Das war der Auftakt zu einer gründlichen Untersuchung der Schul- und Kindergartengebäude in der Stadt. Das Ergebnis:
In der Hundertwasser-Schule, im Julius-Stursberg-Gymnasium und der Theodor-Heuss-Realschule gab es dringenden Sanierungsbedarf.

In seiner Sitzung am kommenden Mittwoch wird sich der Rat der Stadt erneut mit dem Thema beschäftigen. Die Stadt zieht ein Resümee der bisherigen Arbeiten. Beruhigend für viele Eltern wird sein, dass die Kindergartengebäude alle verdachtfrei sind. Das gilt auch für die Antoniusschule, die Haarbeck-Schule, die Pestalozzi- und die Niederrhein-Schule.
In der Gerhard-Tersteegen-Schule 2 wurde zwar kein schädlicher Kleber nachgewiesen, aber dafür in einem Kellergang asbesthaltige Wandverkleidungen und dahinter Dämmstoffe aus künstlichen Mineralfasern.

Diese seien aber nun beseitigt, versichert Rathaus-Sprecher Hans-Willi Pergens. Auch die Arbeiten im Stursberg-Gymnasium seien beendet. Vor der Brust hat die Verwaltung nun noch die Sanierung in der Theodor-Heuss-Realschule, die voraussichtlich in den Herbstferien stattfinden werden.

"Das ist ein sensibles Thema, deshalb haben wir damals sofort die Eltern umfassend informiert", sagt Pergens. Allerdings hätten die Raummessungen ergeben, dass die Konzentration der Schadstoffe in der Luft nur in wenigen Fällen kritisch gewesen seien.
Ein Raum in der Hundertwasserschule habe allerdings geschlossen werden müssen. Ansonsten handle es sich um rein vorbeugende Maßnahmen.

"Vor 50 Jahren galten diese Produkte alle als unbedenklich", sagt Pergens. "Wer weiß, was die Leute in einem halben Jahrhundert über die Mittel sagen, die wir heute verwenden?"
Auch die Rathausmitarbeiter selber hat es getroffen. Die Holzböden im älteren Trakt des Gebäudes wurden ebenfalls überprüft, dort fand man den üblen Kleber ebenfalls. Die Parkettversiegelung soll in drei Bauabschnitten bis 2014 durchgeführt werden, heißt es in der Vorlage der Verwaltung.

All diese Maßnahme belasten natürlich die kommunale Kasse. Die Sanierungen werden, wenn alles so läuft wie erwartet, die Stadt Neukirchen-Vluyn insgesamt rund 340 000 Euro kosten.

Zwei heikle Stoffe

Der fragliche Klebstoff ist als PAK bekannt (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe).
Er enthält die Stoffe Benoapyren und Naphtalin, die als gesundheitsschädigend gelten.

Im Montessori-Raum der Hundertwasserschule konnte beispielsweise der Anteil von Naphtalin in der Luft durch Entfernen des Bodens, intensive Lüftung und Reinigung von Wänden und Fenstern rasch reduziert werden.

PAK Belastungen in Schulen in Neukirchen-Vluyn

BeitragVerfasst: Mittwoch 28. November 2012, 19:55
von Palau
http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-moers-kamp-lintfort-neukirchen-vluyn-rheurdt-und-issum/pak-sanierungen-gehen-weiter-id7336588.html

PAK-Sanierungen gehen weiter
27.11.2012 |

Neukirchen-Vluyn. Keine gute Botschaft:

Die PAK-Sanierung an der Hundertwasserschule ist doch noch nicht abgeschlossen. Im Montessori- und im Computerraum müssen jetzt Heizkörpernischen und verschiedene Rohrleitungen auf ihre Schadstoffbelastung hin untersucht werden.


Dabei hieß es bisher, dass sich die Sanierungsarbeiten im Abschluss befinden. Aber offenbar haben sich aktuell ernst zu nehmende Verdachtsmomente ergeben, die darauf hindeuten, dass der gesundheitsgefährdende PAK-haltige Kleber auch an diesen Stellen verwendet worden sein könnte.

Ungeachtet der Tatsache, dass die Stadt sich nicht mit einer einfachen Oberflächenversiegelung zufrieden gegeben, sondern sich löblicherweise für einen teureren kompletten Austausch des Bodens und weiterer Raumelemente entschieden hat, bleiben gleichwohl Irritationen bezüglich der Informationen über die Sanierungsnotwendigkeiten.

Den Stein ins Rollen brachte jetzt die Fraktion NV Auf Geht’s. Deren Vorsitzender Klaus Wallenstein hat sich nicht mit der Auskunft aus der Verwaltung zufrieden geben wollen und verlangte Akteneinsicht. Die bekam er am 20. November und stieß bei Durchsicht der fünf dicken Ordner auf Unstimmigkeiten.

Wallenstein führt unter anderem ein Schreiben der mit der Sanierung vertrauten Gutachterin Heidi Bunger-Küppers vom 15. Oktober 2012 an. Darin habe sie deutlich gemacht, dass womöglich nicht alle Primärquellen ausgeräumt wurden. Außerdem sei auf diesen Umstand bereits zu einem rüheren Zeitpunkt hingewiesen worden. Oha! Sollte das stimmen, impliziert es, dass Politik und Öffentlichkeit früher über den notwendigen neuen Schritt hätten informiert werden können respektive müssen.

Der Technische Beigeordnete Ralf Eccarius hat allerdings erst im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung des Bauausschusses am vergangenen Montag mitgeteilt, dass man jetzt zusätzliche Erkenntnisse gewonnen habe, die dazu führten, in den zwei bereits sanierten Räumen weitere Untersuchungen zu veranlassen. Von der NRZ auf das besagte Schreiben vom 15. Oktober angesprochen, hieß es aus Eccarius’ Fachbereich letztlich, dass die Ausführungen aus dem Gutachter-Schreiben wohl in die Liste mit allen notwendigen Maßnahmen eingegangen seien.

Klaus Wallenstein hält mit seiner Kritik und seiner Sorge, dass im Rathaus womöglich etwas vertuscht werden soll, nicht hinterm Berg und spricht gar vom Verdacht auf fahrlässige Körperverletzung. Eccarius wiederum bestreitet, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Termin der Akteneinsicht und dem seiner Auskunft an die Politik gibt.

Dazwischen habe es schließlich keine Sitzung gegeben, sagt er. Und dass er zunächst die Schulleitung hatte informieren wollen. Offenbar hat sich das als extrem zeitaufwändig erwiesen. Wie Bauamtsleiter Guido Bannasch sagte, sollen die Untersuchungen in den beiden Räumen so bald wie möglich umgesetzt werden, als Termin sind die ersten Tage der Weihnachtsferien anvisiert. Ralf Eccarius sagt klar: „Das Zeug muss weg.“

Sonja Volkmann