Sick Building Syndrome durch Toner & Co
Gerade im Bürobereich werden bei Angestellten immer häufiger Beschwerden beobachtet, die Symptomen, wie sie bei Sick Building Syndrome (SBS) auftreten, ähneln. Diese Beschwerden hängen normalerweise mit ausdünstenden Baumaterialien, Innenausstattung der Büros wie z.B. verklebten Teppichböden, schadstoffhaltigen Anstrichen und belasteten Büromöbeln zusammen. Sie können laut neuesten Studienergebnissen aus England aber auch mit Büroausstattung und deren Emissionen verbunden sein. Immer mehr ins schlechte Licht geraten hierbei schon seit einiger Zeit Kopierer und Drucker, mit ihren teils enormen Ausdünstungen bei häufiger Benutzung. Zu Recht, wie die Studie der University of Birmingham zeigt. Zusätzlich stellten die Wissenschaftler fest, dass auch der starke Gebrauch von Büromaterialien wie Kopiererpapier und dadurch entstehendem Papierstaub beim Entstehen gesundheitlicher Beschwerden, die SBS ähneln, verbunden sein kann.
Zusammenhänge aufgedeckt: Büroarbeit, Atemwegsbeschwerden und Sick Building Syndrome –artige Symptome
Das Institut für Arbeits- und Umweltmedizin der Universität Birmingham führte eine Studie durch, um den Zusammenhang zwischen Expositionen in Büros und dem Auftreten von Symptomen bei Angestellten zu beurteilen. Die Wissenschaftler wollten dadurch feststellen, ob Papier für Kopierer, Papierstaub und Ausdünstungen von Kopierern und Druckern mit dem Auftreten von Sick Building Syndrom (SBS) - artigen Symptomen, Atemwegsbeschwerden und Atemwegsinfekten in Zusammenhang stehen.
Für die Studie wurden mittels Zufallsprinzip 1016 Erwachsene im Alter von 21-63 Jahren, aus dem südfinnischen Bezirk Pirkanmaa stammend, als repräsentativer Bevölkerungsquerschnitt ausgewählt. Nach einem Berufsbestimmungsverfahren (International Standard Classification of Occupations-88) beantworteten aus dieser Querschnittsgruppe 342 Büroangestellte aus verschiedenen Tätigkeitsbereichen einen Fragebogen mit persönlichen Informationen über ihre Gesundheit, Rauchen, Arbeitsplatz und Expositionen auf der Arbeit und Zuhause.
Ergebnis
Alle drei analysierten spezifischen Expositionen in Büros standen im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von allgemeinen Symptomen wie Kopfschmerzen und Erschöpfung. Exposition gegenüber Papierstaub und Ausdünstungen aus Druckern und Kopierern waren verbunden mit Beschwerden im Bereich der oberen Atemwege, Hautsymptomen, Kurzatmigkeit, Mandel- und Mittelohrentzündungen.
Die Exposition gegenüber Kopiererpapier verstärkte das Risiko der Büroangestellten für Augenbeschwerden, chronische Bronchitis und Kurzatmigkeit. Es traten hierdurch weiterhin Sinusitis, Mittelohrentzündungen und Durchfall verstärkt auf. Ein Dosis-Wirkungs-Zusammenhang wurde zwischen der Anzahl der Expositionen und dem Auftreten von Kopfschmerzen beobachtet. Das Risiko von Mandelentzündungen und Sinusitis stieg ebenfalls mit der Anzahl der Expositionen an. Alle chronischen Atemwegsymptome, außer Husten, traten in der höchsten Expositionskategorie (bei allen drei Expositionsarten) vermehrt auf.
Schlussfolgerung:
Diese Studie liefert einen neuen Beweis dafür, dass Exposition gegenüber Papierstaub und den Ausdünstungen aus Druckern und Kopieren mit dem Risiko für Sick Building Symptome, Kurzatmigkeit und Infektionen im Bereich der oberen Atemwege verbunden ist. Sie stärkt auch den Beweis, dass die Exposition gegenüber Kopiererpapier das Risiko für Augensymptome, allgemeine Symptome, chronische Atemwegssymptome und einige Atemwegsinfektionen verstärkt. Reduzierung dieser Expositionen könnte die Gesundheit von Büroangestellten verbessern.
Zusammenfassung und Übersetzung:
Silvia K. Müller
Quelle:
Jaakkola MS, Yang L, Ieromnimon A, Jaakkola JJ. Office work, SBS and respiratory and sick building syndrome symptoms
Institute of Occupational and Environmental Medicine, University of Birmingham, Edgbaston, Birmingham, B15 2TT UK. M.Jaakkola@bham.ac.uk, Occup Environ Med. 2007 Mar;64(3):178-84