SCHADSTOFFE im AACHENER Super C

SCHADSTOFFE im AACHENER Super C

Beitragvon Stier » Mittwoch 6. Mai 2009, 12:23

http://www.an-online.de/sixcms/detail.php?template=an_detail&id=890420&_wo=Nachrichten:Topnachrichten

Großer Murks im SuperC?
Von Axel Borrenkott 05.05.2009, 20:44

Aachen. Das meistdiskutierte Gebäude Aachens, das SuperC der RWTH, sorgt für neuen und unerquicklichen Gesprächsstoff. Von den rund 80 Beschäftigten leiden 16 unter BESCHWERDEN: Augenbrennen, Reizungen der Haut und der Atemwege.
Als URSACHE werden AUSDÜNSTUNGEN von BAUSTOFFEN und/oder MÖBELN vermutet.

Bisher gebe es aber, teilt die Hochschule mit, «keinerlei Hinweise darauf, dass die durch die Ausdünstungen ernsthaftere Gesundheitsschäden verursacht werden können».


Experten halten die Häufung der Beschwerden allerdings für «ungewöhnlich».Die ersten betroffenen Mitarbeiter hatten sich «vor einigen Wochen» beim Hochschularzt vorgestellt, der die sich häufenden Fälle dem Hygiene-Institut der TH meldete, das daraufhin die Belastung der Raumluft untersucht habe.

Bei diesen Messungen hätten sich «grenzwertige» Befunde für Formaldehyd und «erhöhte Werte» für Iso-Butanol ergeben.

Man gehe aber bisher davon aus, dass die SUMME verschiedener Alkohole und Aldehyde zu den Beschwerden geführt habe.

Möglicherweise sei auch zu wenig gelüftet worden, so dass die nicht unübliche Konzentration von Ausdünstungen nicht gesenkt wurde, so die Mitteilung der Hochschule.

Dass «Lüftung das A und O im Neubau sei, bestätigt ein Hygieneexperte des Umwelt-Bundesamtes in Berlin unserer Zeitung. Eine solche HÄUFUNG von Beschwerden sei allerdings «ungewöhnlich».

Das SuperC, wegen seiner außergewöhnlichen Architektur gerühmt, war auch bisher "nicht gerade pannenfrei". So gibt es, vor allem, bis heute keine vernünftige Erklärung dafür, dass der eigentliche Clou nicht funktioniert.

Das Gebäude ist über einer zweieinhalb Kilometer tiefen Erdbohrung errichtet, aus der Erdwärme zur Energieversorgung bezogen werden sollte.

Auf dem Rohr ist bislang ein Deckel, sonst nichts. Mit großem Pomp eingeweiht wurde der Bau Ende Juli 2008 eigens Wochen vor seiner Bezugsfertigkeit, damit der damalige Rektor Burkhard Rauhut, bevor er tags drauf in den Oman zog, sein Denkmal noch «enthüllen» konnte.

Die Mitarbeiter des SuperC sollen am Freitag informiert werden.

Ein Anlass, Räume zu schließen, bestehe nicht, teilt der Bauherr, der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, mit.

Möglicherweise werde man aber den Bauunternehmer in die Pflicht nehmen, der laut Vertrag ein «schadstofffreies Gebäude» übergeben musste.


FORUM: SuperC: Meisterwerk oder Bauruine?




• von Westzipfler vor 2 Stunden
Fragen sie doch mal nach, ob das Gebäude nicht auch noch "STATISCHE" Probleme hat.
Denn soweit mir bekannt ist dürfen die Konferenzräume, die nach Vorne hin liegen (mithin also die mit dem spektakulären Blick in die Stadt) nicht vollständig gefüllt werden - und schon gar nicht alle gleichzeitig genutzt werden, weil es eben besagte statische Probleme gibt...

zumindest wurde die Vergabe schon verweigert, weil zu viele Personen an einem Seminar teilnehmen sollten, obwohl der Raum mehr Platz bieten würde.
Stier
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SCHADSTOFFE im AACHENER Super C

Beitragvon Stier » Donnerstag 7. Mai 2009, 10:51

Schon wieder "LÜFTUNGSZIRKUS" in öffentlichen Gebäuden

SuperC: Im Sommer wird GELÜFTET

Von Axel Borrenkott 06.05.2009, 19:41

Aachen. Die Leitung der RWTH nimmt das Problem, das ihr das SuperC bereitet, offensichtlich sehr ernst. Mit der erstaunlichen Anzahl von sieben Personen erschien sie am Mittwoch zu einem von dieser Zeitung erbetenen Gespräch zur Luftbelastung des spektakulären Neubaus.

Fazit: «In drei Monaten hat sich das Problem erledigt.» Dann könne man wieder ausreichend für Durchzug sorgen, weil der Baulärm nebenan dann aufhöre. Ob man dieses architektonische Schmuckstück überhaupt ausreichend lüften kann, ist allerdings offen. Die Fenster kann man nämlich "nur kippen".

Mitarbeiter, die sich - anonym - in der Redaktion melden, haben daran jedenfalls ihre Zweifel. «Es gibt viel zu wenig Lüftungsmöglichkeiten», schreibt einer. «Wir können doch gar nicht richtig lüften, weil man die Fenster nur kippen kann», sagt eine andere am Telefon. Sie beklagt sich darüber, «jeden Tag mit einem Brummschädel» von der Arbeit zu kommen, und dass es «überall so einen merkwürdigen Geruch» gebe. Der ganze Bau sei - so toll das ja von außen mit der Glasfassade aussehe - innendrin «so was wie ein Bunker».

Nun ist es die eine Frage, wie man anonyme Informanten wertet, und für wie viele Kollegen sie sprechen.
Andererseits hatte die Hochschule selbst tags zuvor von sich aus mitgeteilt, dass eine Reihe von Mitarbeitern im SuperC offenbar aufgrund von Ausdünstungen aus Baustoffen oder Möbeln unter Beschwerden wie «Augenbrennen, Reizungen der Haut und der Atemwege» leide.

Wie der Hochschularzt Dieter Preim am Mittwoch näher erläuterte, hatte sich bereits im Januar eine Beschäftigte mit solchen Beschwerden bei ihm vorgestellt. Daraufhin habe es eine Begehung der Räume gegeben. Seit Mitte März habe man dann die Schadstoffwerte in der Luft gemessen. Von den 16 betroffenen Mitarbeitern - bei rund 80 Beschäftigten - seien überhaupt nur zwei beim Arzt erschienen.

Die Ergebnisse aller Messungen, erklärte Baudezernentin Gabriele Golubowitsch, werden in etwa zehn Tagen vorliegen. Zurzeit habe man den Verdacht, dass die Ausdünstungen in erster Linie aus Holzverkleidungen, Akustikpaneelen, eventuell von den Türen sowie vom Kleber der Doppelböden herrühren. Was die auch noch nicht beantwortete Frage aufwirft, warum heutzutage Holzelemente noch derart ausdünsten dürfen.

«Die plausibelste Erklärung bis jetzt ist, dass die Effekte sich summiert haben.

In Neubauten gibt es anfangs oft ähnliche Beschwerden. Das erledigt sich in aller Regel mit dem Lüften», so Peter Peters, der den Bau betreut hat. Das Lüften also. «Man könnte ausreichend lüften», bekräftigt Golubowitsch, «wenn dieser Lärm vom Neubau des Hörsaales hinter dem SuperC nicht wäre. Diese Belastung ist schon erheblich für die Mitarbeiter.» Aber auch wegen des Publikumsverkehrs - das Haus ist Anlaufstelle für studentische Angelegenheiten - könne man nur bedingt die Fenster öffnen. Den Mitarbeitern soll am Donnerstag vorgeschlagen werden, häufiger Pausen zu machen, Luftwäscher aufzustellen und außerhalb der Arbeitszeiten lüften.

Dass auch sonst eine Reihe von NACHBESSERUNGEN bei dem etwas vorzeitig bezogenen Bau nötig waren und sind, wird nicht verhohlen. Das sei aber normal.

Peters: Der Bauunternehmer hatte wohl ein Problem, Unterlagen für die Abnahme zeitgerecht zur Verfügung zu stellen. Bei einem solchen Bau sei die «Übergabe schon etwas aufwendiger», so Kanzler Manfred Nettekoven. «Wir sehen uns in unserer Funktion als Mieter», ergänzt Golubowitsch, zu solchen Problemen müsse man den Bauherrn fragen, den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB).

Den haben wir gefragt, dessen Sprecher Bernd Klass sagt: «Der BLB hat den Bau an die TH übergeben. Es gibt kein Problem mit dem Bauunternehmer.» Und warum kann man die Fenster nur kippen? «Das ließ sich konstruktiv nicht anders lösen.» Das SuperC ist eben ein bisschen schräg.
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SCHADSTOFFE im AACHENER Super C

Beitragvon Stier » Donnerstag 7. Mai 2009, 14:24

Aachen, Murks im Super C

Mittlerweile gibt es neben den Kommentaren (einige Kommentare sind komischerweise schon verschwunden!) auch ein FORUM zur Situation beim Schadstoffbau des Super C.

http://www.az-web.de/az/forum/liste_beitraege.php?num_id2=37433&n_start=1&num_id=37428#37433

Anbei ein interessanter Beitrag eines Architekten:


Super C-H2O | 06.05.2009, 10:34 | Autor: Hauschopp

Bei all der Fortschrittsgläubigkeit und dem Willen nach Energieeffizienz, die allerdings im Gebäude noch gar nicht funktioniert,haben die Planer und Erbauer im Rausch der Superlative ganz und gar die anderen Merkmale der Nachhaltigkeit aus dem Auge verloren, wie ökologische Bewertung und Schadstoffbelastung der Materialien,vor allem des Innenausbaus.

Hinzu kommenn Fragen der Raumluftqualität, der Belichtung oder anderer gesundheitlicher Aspekte.

Der Fokus des , wie es mal hieß, " Ökologischen Bauens " hat sich allzusehr auf die energierelevanten Aspekte wie Verbrauchsdaten, Primärenergie oder CO2 Verbrauch verlagert. Wöährend der ökologisch bewußte Bauherr früher mehr auf den Verzicht von Spanplatten, PVC oder Titandioxid in Farben achtete, macht heute der Blower-Door-Test auch dem letzten unkontrollierten Luftaustausch den garaus.
So ist das Gebäude dann am Ende gar nicht so nachhaltig,wie gepriesen?

Klaus Hauschopp
Architekt & Energieberater Aachen

Antworten

Vielleicht hätte der eine oder andere von unseren Chemikaliengeschädigten Zeit und Lust auch in diesem Forum einen Eintrag zu machen. Man darf gespannt sein, wie lange dieses Forum dann bestehen bleibt.
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SCHADSTOFFE im AACHENER Super C

Beitragvon Annamaria » Freitag 8. Mai 2009, 20:37

Wer das Super C sehen möchte: http://www.pape-architektur.de/html/superc.html

In Gießen war man übrigens von Architektenseite auch zu Gange, siehe links Biomed: http://www.pape-architektur.de/html/biomed.html

(Wen wundert´s, wenn auch unsere Jugend immer kranker wird und man in Gießen auch nicht ganz klar sieht.)
Annamaria
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