Alles andere als "dufte": Duftstoff-Allergien
Welche Beschwerden können auftreten?
Für die gesundheitliche Bewertung von Duftstoffen ist neben der Art und Konzentration der eingesetzten Substanzen vor allem von Bedeutung, auf welche Weise diese auf den menschlichen Körper einwirken. Während kosmetische Mittel in der Regel auf die Haut aufgebracht und Aromen in Lebensmitteln mitgegessen werden, werden Stoffe zur Raumluftaromatisierung vor allem über die Atemluft aufgenommen.
Duftstoffe auf der Haut können beim Menschen zu allergischen Hautausschlägen (Kontaktekzem) führen. Das Ekzem wird begleitet von einem starken Juckreiz und Hautveränderungen wie Rötung, Schwellung, Bläschen, Nässen, Krustenbildung oder Hautschuppung in jeweils unterschiedlich starker Ausprägung. Kontaktallergien auf Duftstoffe haben in der Bevölkerung stark zugenommen. Sie stehen bei Männern an erster Stelle, bei Frauen an zweiter Stelle nach der Nickel-Kontaktallergie. Auch Aromastoffe in Lebensmitteln können die oben beschriebenen Hauterscheinungen auslösen.
Allergiker könnten in vielen Fällen grundsätzlich zwar darauf verzichten, duftstoffhaltige Produkte "aktiv" zu verwenden. Doch ist dies nicht in allen Fällen möglich: Vor allem bei Wasch- und Reinigungsmitteln gibt es nach wie vor Schwierigkeiten. Nach einer Untersuchung des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten kamen in den meisten der 210 untersuchten Produkte Duftstoffe vor, von denen viele allergenes Potenzial besitzen. Bei Allzweckreinigern und Weichspülern gab es in dieser Studie gar kein Produkt ohne Duftstoffe.
Für Menschen, die empfindlich oder allergisch auf bestimmte Duftstoffe reagieren, kann allerdings besonders auch der unkontrollierte Einsatz von Duftstoffen in der Innenraumluft in öffentlichen Räumen zum Problem werden. Bisher ist allerdings unklar, ob Duftstoffe als typische Kontaktallergene – also Substanzen, die bei Kontakt mit der Haut zu einer Entzündung (Kontaktekzem) führen – auch bei Inhalation zu allergischen Symptomen führen können. Klinische Beobachtungen legen einen solchen Zusammenhang in manchen Fällen nahe.---
AOK, 22.05.2009
http://www.aok-business.de/sachsen-anhalt/praxis-aktuell-magazin/ausgabe-2009-2/duftstoffe-beschwerden.php?id=0>=aok07&si=AOK71250115496225522