Gestank in Flaschen

Gestank in Flaschen

Beitragvon Jens » Samstag 10. Juli 2010, 15:04

Hallo,
diesen Artikel habe ich jetzt in der Zeitung entdeckt. Schlimmer gehts nicht mehr!!
Gruß Jens

Aus Rhein Main Presse am 17. Juni 2010

Parfüm mit Bremsscheiben-Note von Armin Leidinger

Saarbrücken: Stadtteilmanager will mit „Brebacher Brise“ auf insolvente Gießerei aufmerksam machen.

Gießereigerüche würden die meisten Menschen wohl als „Gestank“ bezeichnen. Im Saarbrücker Stadtteil Brebach
aber gibt es genau das jetzt als Parfüm zu kaufen. „Brebacher Brise“ heiß der Duft, der an eine heiß gelaufene
Zugbremse erinnert und für zwei Euro zu haben ist.
Der Hintergrund: Die örtliche Gießerei „ Halberg Guss“, die für den Geruch verantwortlich ist, ist in der Insolvenz.
Weil mehr als 1000 Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen, will Stadtteilmanager Manfred Hahn mit dem Parfüm
darauf aufmerksam machen, dass der Gestank auch eine gute Seite hat.
Sein Fazit: In Brebach „stinkt“ es nichtnur, sondern es „duftet“ auch.
„Natürlich ist der Geruch eine Belastung, er ist aber auch einen Wert“, sagt Hahn und beugt sich über die Parfüm-Flasche.„Das Hat was von geräuchertem Schinken und von Teer“ Über den Geruch von „Halberg Guss“ gibt es
seit jeher Beschwerden. 2007 bildete sich sogar eine Bürgerinitiative. „Ich wollte darauf aufmerksam machen,
dass die Sache zwei Seiten hat“, sagt Hahn.

Als Stadtteilmanager kümmert er sich um die Bürger des industriell geprägten Außenbezirks. Immer wieder macht
der gelernte Psychologe aber auch durch spektakuläre Aktionen auf die Belange „seines“ Stadtteils aufmerksam.
Als eine Baustelle den Brebacher Geschäften zu schaffen machte, ließ er eine Rockband auf dem Dach des Super-
markts auftreten. Vor einem Jahr dann ging die Gießerei, die Motorblöcke und Zylinderköpfe für die Automobilindustrie produziert, in Insolvenz. Hahn hatte da eine Idee.
Und immer wieder sei er auf Menschen gestoßen, die ihm geholfen haben, sagt Hahn. So wie der Düsseldorfer
Parfümeur Frank Rittler, der normalerweise Düfte für Waschmittel herstellt. „Die Idee fand er so witzig, dass er gesagt hat: Das mach ich kostenlos“, sagt Hahn.

Am meisten ähnelt der Gießereigeruch, der beim Schmelzen oder Gießen flüssigen Metalls entsteht, an eine heiß
gelaufene ICE-Zugbremsscheibe. „ Aber heiß gelaufene Bremsscheiben darf es ja eigentlich nicht geben“.
Über mehrere Umwege bekam Hahn schließlich eine. „ Ich hatte dann eine zweieinhalb Kilo schwere, heiß gelaufene
Zugbremsscheibe, hab die luftdicht verpackt und an Herrn Rittler geschickt“, so Hahn.
Parfümeur Rittler schnupperte und kreierte aus 38 Duftnoten ein neues Parfüm. Was genau drin ist, bleibt geheim.
Hundert kleine Schachteln sind so entstanden. Die ersten 50 Exemplare waren nach 3 Tagen bereits verkauft.
Aber jetzt gibt es die „Brebacher Brise“ nur noch auf Anfrage als Postsendung.
Saarländer aus Dublin und Brüssel hätten sich schon gemeldet.
Jens
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Gestank in Flaschen

Beitragvon bling.bling » Samstag 10. Juli 2010, 15:11

Schade, dass der Hersteller nicht den Mut hat zu verraten welche Chemikalien er in das Flacon
reingepackt hat, damit es nach heißgelaufener Bremse stinkt. Viel Natur wird es kaum sein.
bling.bling
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