Öko-Test entlarvt grüne Etikettenlüge: Warum enthält Naturkosmetik Chemie?
Öko-Test hat Naturkosmetik unter die Lupe genommen. Statt Bio und Natur steckt demnach in vielen Produkt trotz der Aufschrift Naturkosmetik viel Chemie. Aber warum? Die Erklärung dafür ist einfach: „Naturkosmetik“ ist nicht geschützt. Jeder Hersteller darf „Natur“ oder „Bio“ auf seine Kosmetik schreiben, garantiert damit aber nichts. Mineralöl und Paraffine in Naturkosmetik stehen daher an der Tagesordnung.
Der Begriff „Naturkosmetik“ ist vom Gesetz nicht geschützt. Jeder Hersteller darf „Natur“ oder „Bio“ auf seine Kosmetik schreiben. Damit verspricht er seinen Kunden viel, doch eine Garantie ist es nicht. Mit dieser Gesetzeslücke schlagen viele Anbieter offenbar Profit. Unter dem Deckmäntelchen von Naturkosmetik wird Chemie teuer verkauft. Mineralöl und Paraffine in Naturkosmetik sind keine Seltenheit. Schon beim Lesen der Inhaltsstoffe fällt viel Chemie auf. Oder in diesen Produkten steckt nur eine Minidosis Natur. Darauf macht das Frankfurter Verbrauchermagazin ÖKO-TEST aufmerksam, das bei 34 Kosmetika mit „grünem Anstrich“ die Liste der Inhaltsstoffe durchforstet hat.
Unter dem Etikett “Naturkosmetik” ist oft ein Chemiecocktail verborgen, mit Sulfat, Phosphat, Nitrosamin und Paraffin – alles Mineralöle. Verbraucher, die denken, dass sie bei sogenannter Pflanzenkosmetik und „Natural“-Produkten auch Natürliches bekommen, irren sich laut Öko-Test. Viele Pflegeprodukte werben mit dem Aufdruck „Natur“ oder „Bio“. Verbraucher, die denken, dass sie bei sogenannter Pflanzenkosmetik und „Natural“-Produkten auch Natürliches bekommen, irren sich. Denn in diesen steckt nur eine Minidosis Natur. Darauf macht das Frankfurter Verbrauchermagazin ÖKO-TEST aufmerksam, das bei 34 Kosmetika mit „grünem Anstrich“ die Liste der Inhaltsstoffe durchforstet hat. So sind etwa bei der Biotherm Multi Recharge Ginseng-Gesichtspflege 28 der 59 enthaltenen Stoffe rein chemisch, darunter Fette auf Erölbasis und künstliche Farbstoffe. Von dem Ginsengextrakt, der immerhin im Namen des Produktes hervorgehoben wird, steckt dagegen nur ein Prozent oder sogar weniger in der Creme. Ähnlich ist die Situation in der Palmolive Naturals Olive & Feuchtigkeitsmilch Cremedusche von Colgate-Palmolive „mit Inhaltsstoffen 100 % natürlichen Ursprungs“: Hier sind der Oliven- und Aloe-Vera- Extrakt auch nur minimalen Mengen enthalten.
Egal, ob es sich bei der Pseudo-Naturkosmetik um Cremes, Lotionen, Shampoos, Duschgel oder Haarfärbemittel handelt, in den Produkten stecken nach Analyse von ÖKO-TEST zwischen 15 und 60 Prozent chemische und künstliche Zutaten. Diese sind teilweise umstritten und/oder bedenklich, wie beispielsweise Konservierer, die krebsverdächtiges Formaldehyd abgeben können, und PEG/PEG-Derivate, die in echter Naturkosmetik nicht erlaubt sind. Das Verbrauchermagazins rät deshalb, sich nicht von den mit Blüten, Blättern, Kräutern und Obst dekorierten Verpackungen blenden zu lassen, sondern besser echte Naturkosmetik mit dem Gütesiegel „kontrollierte Naturkosmetik“, Ecocert oder Natrue zu kaufen.
Mehr Sicherheit vor schädlichen Chemikalien versprechen Naturkosmetiksiegel. Sie funktionieren ähnlich wie Biosiegel bei Lebensmitteln, sind jedoch weniger bekannt. Außerdem gibt es zahlreiche Siegelanbieter. Zu den bekanntesten gehören das BDIH-Siegel, das internationale Ecocert-Siegel und – relativ neu – das NaTrue-Siegel. Alle drei Siegel haben einen gemeinsamen Mindeststandard: keine Mineralöle, keine Parabene und keine Tierversuche.
http://www.markenpost.de/oeko-test-entlarvt-gruene-etikettenluege-warum-enthaelt-naturkosmetik-chemie-13494/
und
http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=98178;bernr=10;co=