Zeitung mit Rasenduft zur WM

[Janik]

'Handelsblatt' bringt Rasenduft ins Büro

Den Duft der großen Fußballwelt will die Verlagsgruppe Handelsblatt ihren Lesern auch ins Büro transportieren. Wer am 8. Juni mit dem Finger über eine grüne Anzeigenfläche im Handelsblatt reibt, dem soll der Geruch von Rasen und Stadion in die Nase steigen. Mit der Eigenanzeige wirbt der Verlag für eine neue Sonderwerbeform. Entwickelt hat die Duftmarke Schubert International, Utting. Realisiert wurde sie von der Kreativbeteilung von Grey Düsseldorf.

[Didi]

Hallo Janik

Als ich den Filmbeitrag "Es liegt was in der Luft" sah, hatte ich das Gefühl ich sei auf einem fremden Planeten.
Da steht das Fläschchen mit dem Duft von frischgebackenem Brot auf dem Tisch, neben den Früchten im Einkaufszentrum verströmt die Duftsäule zusätzlichen Orangengeruch und im Bestattungsinstitut soll, wenn möglich, eine Brise eingesetzt werden, die trauernden Menschen einen Hauch von Lebenslust vermitteln soll.
Dass es im Moment Mode ist, die Kunden über den Geruchssinn zu überlisten ist mir bewusst, aber dass dies ein so grosses Ausmass annimmt, hätte ich nie gedacht.

Dass mit der WM allgemein viel Werbung gemacht wird, ärgert schon genug, aber der Rasenduft sprengt alle Grenzen.
Haben wir nicht mehr genügend Phantasie, dass wir uns ein Stadion in Gedanken vorstellen können? Wenn mir schöne Erinnerungen von früher in den Sinn kommen, dann habe ich oft das Gefühl, dass ich den passenden Geruch dazu noch in der Nase verspüre, sei es nun der Lieblingsauflauf bei meiner Oma, das Baumhaus beim Nachbarn oder der Tabakgeruch meines Lehrers.

Alles woran sich unsere Kinder einmal erinnern werden, sind künstliche Düfte, und von denen schweben so viele in der Luft, dass auch die langfristig vergessen gehen. Wie aber ein feiner Apfel, das Laub am Boden oder der Tannenwald riecht, das nehmen heute viele nicht mehr wahr. Das stimmt mich traurig.

Mit lieben Grüssen
Heidi

[Elloran]

Hallo Didi,

ganz meine Meinung. Aber dafür kämpfen wir ja. Und je mehr Menschen CSN bei ihren Kampagnen unterstützen, desto schneller wird auch ein umdenken hier zu Lande stattfinden. Siehe Ottawa, was die da machen in Sachen Duftstoffen, super.