Risiko: Manche Parfüms enthalten schwer abbaubare

Risiko: Manche Parfüms enthalten schwer abbaubare

Beitragvon Clarissa » Freitag 13. Oktober 2006, 19:55

Inhaltsstoffe von Parfüms und

Risiko: Manche Parfüms enthalten schwer abbaubare Stoffe

Den Duft von Moschus riechen viele gern. Er soll sogar eine aphrodisierende Wirkung haben, also das sexuelle Verlangen anregen. Manchem dürfte der betörende Duftstoff weniger zusagen, wenn er wüsste, woher dieser ursprünglich stammt. Es handelt sich nämlich um ein Sekret des ostasiatischen Moschushirschs, gewonnen aus einer walnuss-großen Drüse am Bauch, direkt vor den Geschlechtsorganen. Der Paarhufer bildet die Flüssigkeit in der Brunftzeit, um weibliche Tiere anzulocken. Moschus ist ein Beispiel dafür, dass ein gut riechender Duftstoff aus einer unvermuteten Quelle stammen kann. Doch solange der Geruch nur die Nase verwöhnt und keine negativen Wirkungen hat, kann uns seine Herkunft egal sein.
Keine Duftstoffe an öffentlichen Orten
Einige Duftstoffe können allerdings gesundheitliche Beschwerden hervorrufen. „Manche Produkte enthalten Bestandteile, die Kontaktallergien auslösen oder an anderen Unverträglichkeiten beteiligt sind", sagt Wolfgang Straff vom Umweltbundesamt. Für den Gebrauch am eigenen Körper kann das jeder noch selbst kontrollieren und entscheiden, welches Parfüm er aufträgt oder ob er Waschmittel mit Duftzusätzen verwendet. Duftstoffe kommen aber auch öffentlich zum Einsatz, zum Beispiel in den Raumbelüftern vieler Kaufhäuser. „Die Kunden sind dem schutzlos ausgeliefert", bemängelt Straff. In einem vor Kurzem herausgegebenen Bericht empfiehlt das Umweltbundesamt daher, Duftstoffe an öffentlichen Orten möglichst nicht einzusetzen.

Vorsicht bei Moschusimitaten
Bei Moschusverbindungen, die in fast allen Duftstoff enthaltenden Produkten von Kosmetika bis zu Waschmitteln stecken, tritt ein weiteres Problem auf. Die Hersteller verwenden heute nicht mehr das Sexualsekret des asiatischen Hirschs, sondern chemische Ersatzstoffe, sogenannte polyzyklische Verbindungen. Diese riechen zwar genauso intensiv wie der echte Moschus, aber einige von ihnen sind nur schwer abbaubar und gesundheitlich bedenklich. Sie gelangen in die Nahrungskette und können sich mit der Zeit im Körper von Mensch und Tier anreichern. Mittlerweile haben Wissenschaftler chemische Abkömmlinge dieser Substanzen schon in der Muttermilch gefunden. „Und da gehören sie sicher nicht hin", sagt Wolfgang Straff. Verteufeln möchte er Duftstoffe aber nicht. „Ohne sie wäre vieles nicht so schön." Doch bei ihrer Verwendung sind ein paar Punkte zu beachten:

Auf die Beduftung von Räumen verzichten.

Das gilt nicht nur für öffentliche Gebäude, sondern auch für das Wohnzimmer. Vielleicht befindet sich unter den
Gästen ein Allergiker oder eine besonders empfindliche Person.

Lieber einmal mehr lüften.

Benutzen Sie Duftstoffe nicht, um unangenehme Gerüche zu verdecken. Eine mangelhafte Qualität der
Innenraumluft sollte nicht mit Duftstoffen maskiert werden. Besser ist es, der Ursache für den schlechten Geruch
nachzugehen und sie zu beseitigen.

Rücksicht auf Kinder nehmen.

Duftstoffquellen dürfen nicht in die Hände von Kindern geraten.. Farbe und Geruch können die Kleinen zum
Trinken oder Essen der Produkte verfuhren - mit der Gefahr einer Vergiftung. Diese kann sich durch Symptome
vom Erbrechen bis zur Lungenentzündung äußern. •



Apotheken Umschau Seite 38-39 Ausgabe 10/2006


Meine Güte wohin soll das führen, wenn sogar die Apotheken Umschau sowas nicht mehr leugnet ;-)
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Clarissa
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