POPs, Flammschutzmittel und künstliche Duftstoffe in Fischen hochalpiner Gebirgsseen nachweisbar
Das staatliche Schweizer Labor für Analytische Chemie hat bei Proben aus den Seen im Hochgebirge und Flachland persistierende organische Verbindungen (POPs) festgestellt, die direkt aus atmosphärischem Niederschlag und Luftverschmutzung stammen.
Es wurden Fische aus 7 alpinen Seen in Regionen zwischen 2062 und 2637m über dem Meeresspiegel untersucht. Man fand im Fettgewebe der Fische Pestizidkonzentrationen von DDT, DDE, Dieldrin, HPEX, HCB, HCH, PCBs, PCDD/F und PBDE. Zusätzlich wurden sieben verschiedene künstliche Moschusverbindungen und Moschusxylol festgestellt.
Die Konzentrationen von PCB, PCDD/F, und PBDE waren in den Fischen aus den Gebirgsseen so hoch wie im Flachland, im Gegensatz zu den Konzentrationen der synthetischen Moschusverbindungen. Diese aus Duftstoffen in Waschmitteln und Kosmetika stammenden Verbindungen, waren in den Fischen der Gebirgsseen weniger hoch angereichert, als in Fischen aus dem Flachland. Der Grund hierfür liegt darin, das in die Flachlandseen Wasser aus Wasseraufbereitungsanlagen einfließen.
Vorallem der Eintrag der künstlichen Duftstoffe in den Fischen im Hochgebirge, wo kaum jemand hinkommt, fand ich erschütternd.
Grüsse
Silvia
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Quelle:
Persistent organic pollutants, brominated flame retardants and synthetic musks in fish from remote alpine lakes in Switzerland
Schmid P, Kohler M, Gujer E, Zennegg M, Lanfranchi M.
Empa, Swiss Federal Laboratories for Materials Testing and Research, Laboratory for Analytical Chemistry, Uberlandstrasse 129, CH-8600 Dubendorf, Switzerland.