Eisenbahnschwellen

Eisenbahnschwellen

Beitragvon Aimy » Freitag 20. Oktober 2006, 10:53

Wer kann mir Infos geben! In meiner Nachbarschaft will jemand eine Pferdekoppel mit alten imprägnierten Eisenbahnschwellen aus Holz bauen. Diese Koppel befindet sich direkt an einem Bachlauf. Wir gefährlich sind diese für Mensch und Natur?
Aimy
 

Eisenbahnschwellen

Beitragvon Charlie » Freitag 20. Oktober 2006, 12:39

Hallo Aimy,
soweit ich weiß, müssen die Holzschwellen entsorgt werden und dürfen nicht für andere Zwecke eingebaut werden (war früher ja auch Mode die im Garten als Stützmauer oder ähnlichem zu verwenden). Habe so etwas in Erinnerung, weiß aber auch nicht mehr wo ich es evtl. gelesen habe. Nach meinem Kenntnisstand sind die Holzschwellen mit Teer getränkt. Wenn Du im Sommer im Gleisbett über die Holzschwellen läufst, wird Du merken wie das stinkt.
Gruß Charlie
Charlie
 

Eisenbahnschwellen

Beitragvon Clarissa » Freitag 20. Oktober 2006, 12:48

nicht nur teer!! da ist jedemenge fungizide, herbizide und viele andere stoffe drin!!

Dekontaminationsprozesse sind in den Bereichen Wasser, Luft und Boden Stand der Technik und weit
verbreitet; im Bereich Altholz trotz erheblicher Mengen aber eher selten.
Das Problem bei der Verwertung von Altholz, einem an sich biologisch gut verwertbaren Material,
besteht in seiner Behandlung mit Lacken, Farben, Lasuren, Holzschutzmitteln u.ä., die zur Verlängerung
der wirtschaftlichen Nutzungsdauer angewendet werden. Die meisten dieser Stoffe enthalten
anorganische (Schwermetalle, Halogene) oder organische (Teeröl, PCP, Lindan, PCB, DDT) Komponenten,
die nach der Behandlung im Holz verbleiben und dann Schadstoffe darstellen, an denen eine
spätere Altholzverwertung scheitert häufig.

Leider entsteht in beiden Fällen das gleiche Problem: es werden Stoffe wie z.B. Schwermetalle und organische Verbindungen in oder auf das Holz gebracht, die wegen ihrer möglichen Nebenwirkungen als "Schadstoffe" einzustufen sind. Und das, obwohl die mittlerweile verbesserten Produkte nicht mehr pauschal mit den in Verruf geratenen Holzschutzmitteln auf PCP- und Lindan-Basis verglichen werden können. Besondere Aufmerksamkeit verdienen in diesem Zusammenhang auch ältere Masten und die gerne als Treppenstufen verwendeten ehemaligen Bahnschwellen. Diese Hölzer wurden mit dem krebserregenden und deswegen als gefährlicher Stoff eingestuften Teeröl vorbehandelt. Sie dürfen daher nicht mehr eingebaut und nur noch zur ordnungsgemäßen Abfallentsorgung weitergegeben werden.

Apropos Entsorgung: Das Verfeuern von mit Holzschutzmitteln behandelten Hölzern im heimischen Kachelofen schadet nicht nur Ofen und Schornstein. Wegen der negativen Folgen für die Umwelt ist es sogar gesetzlich verboten; die entstehenden giftigen Rauchgase erfordern ein Verfeuern in dafür besonders zugelassenen Verfeuerungsanlagen mit spezieller Filtertechnik wie z.B. in Müllheizkraftwerken.

Die Abfallentsorgungseinrichtungen der Landkreise und kreisfreien Städte nehmen solches Holz in größeren Mengen z.B. bei den Müllumladestationen gegen eine Gebühr von meist etwa 250 DM an. Kleinere Mengen werden als Sperrmüll mitgenommen. Übrigens: Auch ein Verrottenlassen der Hölzer in der Erde ist alles andere als umweltfreundlich. Die Schadstoffe bleiben nämlich nicht im Holz, sondern wandern ins Erdreich.

Sinnvoller ist es, gleich naturbelassenes Holz zu verbauen. Man braucht es nie zu streichen und es hält trotzdem fast ewig. Allerdings kommt es dabei auf die richtige Holzart und vor allem die richtige Verbauweise an.


na bitte, ich wusste es doch,, das da was recht übles war!!!

frag mal bei der gemeinde nach was die dazu sagen!!
das ist sonder - giftmüll der fachgerecht entsorgt werden muss!!
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
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Eisenbahnschwellen

Beitragvon Udo » Freitag 20. Oktober 2006, 18:45

Hallo,
der damalige Hersteller der Eisenbahnschwellen, Fa. Richtberg in Bingen, hat
etwa 1990 seine Pforten geschlossen. Auf dem Gelände wollte Jenaer-Glas ein
Werk bauen und damit 1000 Arbeitsplätze schaffen.
Die Bodenproben haben ergeben, dass das Erdreich sehr, sehr tief mit Teeroel
kontaminiet war.
Das Grundstück wurde daraufhin auf 5-6 Meter ausgekoffert,die Erde auf Lastwagen verladen und via Güterzug nach Holland in eine spezielle Verbrennungsanlage verbracht.
Da die Aktion einige Milionen verschlungen hat und ein Ende nicht in Sicht war,
wurde alles zubetoniert.
Heute steht ein großes Lagerhaus eines regionalen Lebensmittelgroßmarkts dort.

Die Imprägnierung der Schwellen gast natürlich bei Sonnenbestrahlung besondes aus.
Mir ist bekannt, dass das Verbauen und lagern von alten Schwellen strengstens verboten ist.
Viele Grüße
Udo
Udo
 

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Beitragvon Elloran » Samstag 21. Oktober 2006, 10:25

Hallo Udo,

es wundert mich allerdings, wenn sowas verboten ist, wieso dürfen denn immer noch Zaunpfähle ect. mit Teeröl gestrichen werden.
Stinkt übelst und wird vielerorts noch so gehandhabt.

Viele Grüsse von Elloran
Elloran
 

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Beitragvon Jeckyl » Samstag 21. Oktober 2006, 17:52

Zu Bahnschwellen gibt es ein Urteil.
Über die IHG ist es zu bekommen.
Sie dürfen nicht mehr privat eingesetzt werden.

Die typische Jägerzaunfarbe Carbolineum ist
auch verboten. Nicht nur der Verkauf, auch die
Anwendung. Näheres dazu auch von der IHG.

Gruß Jeckyl
Jeckyl
 

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Beitragvon Xenia » Dienstag 24. Oktober 2006, 12:53

Bei uns am Rhein sind die Pfäle in den Weinbergen auch
mit übel stinkendem Teer gestrichen.
Geht das nicht in die Trauben?
Xenia
 

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Beitragvon Clarissa » Dienstag 24. Oktober 2006, 13:21

[quote]Bei uns am Rhein sind die Pfäle in den Weinbergen auch
mit übel stinkendem Teer gestrichen.
Geht das nicht in die Trauben?[/quote]

na aber sich geht das über die wurzeln in die trauben, du bekommst zur zeit auch kaum normale trauben, bio gibts wesentlich mehr, warum wohl? weil die normalen trauben hoch belastet sind, ich frag mich nur was dann hinterher mit dem wein ist? (gut, dass ich keinen trinke)
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
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Beitragvon Sunflower » Dienstag 24. Oktober 2006, 13:29

Ich kenne eine Schule bei der der Biolehrer damals Bahnschwellen als Gemüsebeetzaun benutzte. Sein Kommentar war: Diese Schwellen sind mit Unkraut- und Holzschutzmittel gestrichen und ersparen uns den Kauf solch teuer Mittel liebe Kinder, sie schützen unser Gemüse auch vor Schnecken weil selten eine Schnecke darüberkriecht.
Sunflower
 


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