09.11.06
Bayern - blauer Himmel, klare Luft, saftige Bergwiesen und chemikalienverseuchte Flüsse! Rund 50 Greenpeace-Aktivisten haben der Umweltverschmutzung am Donnerstag Einhalt geboten. Bei Burgkirchen a.d. Alz haben sie das hochgradig belastete Abwasser eines Industrieparks zurück in ein Rückhaltebecken auf dem Werksgelände gepumpt. Eine kleine Verschnaufpause erhielt dadurch der Fluss Alz, der in den Inn fließt und gewöhnlich als Abwasserentsorger herhalten muss.
Nach Greenpeace-Recherchen ist die Alz mit Höchstmengen an umwelt- und gesundheitsschädlichen Chemikalien belastet. Eingeleitet werden die als krebserregend geltenden Perfluorierten Tenside (PFT) aus dem Industriepark Werk Gendorf, der zum Bayerischen Chemiedreieck zählt. Die von Greenpeace heute veröffentlichten Analysen der Alz-Wasserproben [b]zeigen die höchsten PFT-Werte auf, die jemals in deutschen Flüssen gemessen wurden.[/b] Die Alz ist ein beliebtes Ausflugsziel für Kajaksportler und Angler und fließt kurz hinter Gendorf durch ein Naturschutzgebiet.
Hier wird einer der schönsten Flüsse Bayerns vergiftet, sagt Greenpeace-Sprecherin Corinna Hölzel. Die langlebige Chemikalie reichert sich zudem über Trinkwasser und Fische auch im menschlichem Blut und in der Muttermilch an. Industrieparkbetreiber und Behörden müssen die Chemie-Einleitung stoppen. Weitere Untersuchungen zur Gesundheit der Werksarbeiter und zur Belastung von Trinkwasser, Fischen und Böden bei Gendorf müssen jetzt erfolgen.
[b]Behörden schützen Verschmutzer[/b]
Doch bislang scheinen die Behörden lieber untätig bleiben zu wollen. Auf einen Greenpeace-Antrag an das Landratsamt Altötting auf Einblick ins Wasserbuch kam eine ablehnende Antwort. Mit der rechtswidrigen Begründung, Geschäftsgeheimnisse seien berührt, wollte das Amt nicht mitteilen, welche Firma welche Chemikalien ins Abwasser einleitet.
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http://www.greenpeace.de/themen/chemie/nachrichten/artikel/chemikalienhoechstmengen_in_bayerischem_fluss