Süddeutsche Zeitung: Risiko im Büro

Süddeutsche Zeitung: Risiko im Büro

Beitragvon Maria » Donnerstag 2. August 2007, 15:57

Risiko im Büro
Gesundheitsrisiko Laserdrucker
In manchen Büros stehen echte Dreckschleudern: Wie eine Studie über die Emissionen von Druckern zeigt, sind manche Geräte genauso gefährlich wie die Gesellschaft eines durchschnittlichen Rauchers.
Von Marlies Michaelis

Er steht in fast jedem Büro und kann schon mal für ein schlechtes Raumklima sorgen: Der Laserdrucker. Die Wissenschaftler vom International Laboratory for Air Quality and Health untersuchten die Ausdünstungen von 62 Laserdruckern auf die Präsenz von besonders kleinen Teilchen hin. Diese Partikel mit einem Durchmesser von weniger als einem Mikrometer wurden zwar von den meisten Geräten gar nicht in die umgebende Luft abgegeben, acht der Testkandidaten lieferten jedoch geringe bis mittlere Werte und 13 Geräte stießen gar hohe Mengen der kleinen Teilchen aus, meldet der NewScientist auf seiner Website. Der Drucker mit den höchsten Emissionen lieferte dieselben Mengen an Feinstaubteilchen in dieser Größe wie ein durchschnittlicher Raucher. "Das sieht so aus als könnte da ein großes Risiko vorliegen", sagte Linda Morawska von dem Forscherteam.

Sie hält weitere Studien für erforderlich, sieht aber gleichzeitig die zuständigen Behörden in der Pflicht, die Emissionen von Laserdruckern zu begrenzen.

Eine Gesundheitsgefahr durch Laserdrucker sieht auch die Interessensgemeinschaft Tonergeschädigter (ITG). Die Gemeinschaft hat bisher 1500 Fälle bundesweit gesammelt, in denen Betroffene angeben, durch Tonerstaub geschädigt zu sein. Sie klagten über Symptome wie Husten, Atemnot, Kopfschmerzen und allergische Reaktionen.

Das Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit (GSF) betont, das Risiko einer möglichen gesundheitlichen Gefährdung durch Tonerstäube sei nach wie vor nicht abschließend geklärt. Studien an Menschen haben laut der GSF bedeutsame Auswirkungen der Emissionen gezeigt, bei Tierversuchen und in Untersuchungen an Zellen dagegen ist gemäß den Angaben des Forschungszentrums keine toxische Wirkung aufgetreten.

Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, hat mehrere Möglichkeiten: Die ITG empfiehlt, ganz auf Laserdrucker zu verzichten und statt dessen Tintenstrahldrucker zu verwenden. Einen völligen Verzicht auf Laserdrucker hält das Umweltbundesamt dagegen nicht für notwendig: Es empfiehlt, für eine gesunde Raumluft und zu Gunsten der Umwelt Laserdrucker einzusetzen, die mit einem "Blauen Engel" gekennzeichnet sind. Diese Geräte müssen emissionsarm sein. Die Nutzer könnten davon ausgehen, so das Umweltbundesamt, "dass diese Geräte wenig flüchtige organische Substanzen freisetzen - insbesondere kein Benzol und auch nur kleinste Mengen an Staub und Ozon".

01.08.2007
http://www.sueddeutsche.de/,ra17l3/gesundheit/artikel/364/126170/
Maria
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Süddeutsche Zeitung: Risiko im Büro

Beitragvon Maria » Donnerstag 2. August 2007, 16:58

Und hier noch eine Meldung zum Thema:

Tonerstaub: Gefahr liegt in der Luft

Atemnot, Hautausschlag und Dauerschnupfen: Besorgte Mediziner warnen, der von Laserdruckern ausgestoßene Feinstaub enthalte hochgiftige Substanzen, dem Rauch einer Zigarette vergleichbar. Betroffene klagen über schwere Gesundheitsschäden. Eine aktuelle australische Studie belegt, dass Laserdrucker die Atemluft in Büros erheblich belasten. Hersteller versichern dagegen, dass Tonerstaub aus ihren Druckern keine Gefahr für den Menschen darstellt.

Die australischen Forscher des "International Laboratory for Air Quality and Health" an der Technischen Universität in Brisbane hatten die Emissionen von 62 Laserdruckern gemessen und kamen zu besorgniserregenden Ergebnissen: Die durchschnittliche Feinstaubkonzentration in den untersuchten Büros lag während der Arbeitszeiten um den Faktor Fünf höher als außerhalb der Bürozeiten. Zum Teil wurden Luftbelastungen gemessenen, wie sie durch den Rauch einer Zigarette entstehen. Die Palette möglicher Gesundheitsschäden reiche von Herz-Kreislauf-Problemen über Reizungen der Atemwege bis zu Krebs, so die Studie weiter. Dabei belasteten die untersuchten Geräte die Atemluft höchst unterschiedlich: 60 Prozent der Geräte sonderten gar keine Partikel ab – 13 gehörten zu der Gruppe der Großverschmutzer. Doch wie schwer sind die tatsächlichen Belastungen in der Atemluft, und welche Auswirkungen haben sie auf die Gesundheit?

http://oncomputer.t-online.de/c/11/81/96/54/11819654,pt=self,si=0.html#

Hier kann man noch verschiedene andere Seiten zu diesem brisanten Thema öffnen!
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Beitragvon Maria » Donnerstag 2. August 2007, 17:01

Ich finde es gut, dass in letzter Zeit auch vermehrt kritische Berichte in Bezug auf Toner in der Presse erscheinen.

Vielleicht tut sich dann auch endlich einmal etwas in die richtige Richtung, damit nicht weiter ahnungslose Benutzer von Laserdruckern und ähnlichen Bürogeräten, an den Folgen der gesundheitsschädlichen Ausdünstungen erkranken!

Viele Grüsse
Maria
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Beitragvon JüHe » Freitag 3. August 2007, 16:54

Liest man aber die neuste Äußerung des Verbandes der Betriebs- und Werstattärzte (http://www.vdbw.de)klingt das alles ganz harmlos.
Schlussresüme "Toner sind bei sachgemäßen Gebrauch ungefährlich. Solange Kartuschen komplett ausgewechselt werden und nicht gewaltsam geöffnet und versüttetes Pulver sofort mit einem feuchten Lappen aufgenommen werde besteht kein Grund Zur Sorge."
Es wird mir übel bei soviel Inkompetenz und Borniertheit. Von fehlendem Sachverstand garnicht erst zu reden. z.B. Wenn Pulver verschüttet wird ist die Kartusch offen und das sind die alle. Beim Betrieb wird der Feinststaub ausgeblasen, Filter bei der Zwangsentlüftung sind Mangelware d.h. nicht vorhanden.
Hiprokrates würde sich schütteln und diesen Leuten verbieten den nach ihm benannten Eid zu leisten. Ich kann diese Leute nicht als Mediziner oder Ärzte bezeichnen sondern als ... Haufen.
JüHe
 

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Beitragvon Maria » Freitag 3. August 2007, 19:29

Hallo Jürgen,

klar, es wird immer wieder versucht, seriöse Forschungsergebnisse und damit die Negativmeldungen in Bezug auf Toner zu verharmlosen. Das kennen wir ja.

Aber immerhin finden sich in letzter Zeit wenigstens ab und zu einmal Artikel, die auf wissenschaftlich fundierten Ergebnissen beruhen. Irgendwann kommt man nicht mehr daran vorbei diese auch offiziell anzuerkennen!

Viele Grüsse
Maria
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