Verhaltenstoxikologie/psychisch krank durch Chemie

Verhaltenstoxikologie/psychisch krank durch Chemie

Beitragvon Konstantin » Mittwoch 17. August 2005, 10:26

Das menschliches Verhalten durch toxische Stoffe beeinflußt werden kann
ist genau der Punkt, wo die notorische Befürworter der pauschalen
Psychiatrisierung von Umweltgifterkrankten einen Fehler begehen.
Psychische Reaktionen und Veränderungen des Verhaltens eines Menschen
widersprechen der These, das diese Menschen durch Chemikalien krank wurden
nicht. Sie können sie genauso wie körperliche Schäden aufdecken und bestätigen.

Hier ein Beispiel, daß im Bereich Verhaltenstoxikologie genau solche
Mechanismen erforscht werden.

Auszug aus dem Forschungsplan
"Projektgruppe Verhaltenstoxikologie"

Projektleiter
PD Dr. Christoph van Thriel

Fachgebiet und Arbeitsrichtung
Psychologie, Toxikologie, Arbeitsmedizin

Übersicht
Arbeiten zur Neurotoxizität von Arbeitsstoffen werden im Projekt als Schnittpunkt von Arbeitsmedizin, Toxikologie und Psychologie realisiert. Verhalten und Befinden stellen die wesentlichen Nachweisebenen dar. Im Vordergrund stehen dabei die Bereitstellung und Verdichtung humanbezogener Daten für die Festsetzung von Grenzwerten. Bisher wurden vordringlich neurotoxische Schädigungen in Verbindung mit psychologischen Verstärkungs- oder Kompensationsmechanismen untersucht.

In Zukunft wird die subjektive Wahrnehmung und Bewertung des Risikos der Exposition stärker betont. Nach unseren Erkenntnissen besitzen psychologische Mechanismen der Expositionsverarbeitung besonders im Bereich niedriger Dosen eine zunehmende Bedeutung bei der Erklärung von Expositionseffekten. Bezogen auf die Institutsmission des IfADo werden arbeitsbedingte Einflüsse und individuelle Suszeptibilität sowie deren Interaktion auf psychische, neuropsychologische und physiologische Prozesse untersucht.

Mit 5 weiteren Projektgruppen des IfADo wird interdisziplinär kooperiert: "Chronobiologie", Flexible Verhaltenssteuerung", "Individuelle Sehleistungen", "Biomechanik", "Gefahrstoffbelastungen/ Suszeptibilität".

Die experimentell und epidemiologisch angelegten Projekte der Arbeitsgruppe erfuhren eine besondere Wertschätzung im internationalen Vergleich durch die "International Neurotoxicology Association", deren Kongress im Jahr 2003 durch die Arbeitsgruppe organisiert wird. Die methodische Kompetenz der Arbeitsgruppe wurde in den letzten Jahren erweitert. Der Trend von der alleinigen Messung neurobehavioraler Funktionen zur erweiterten Erfassung von sensorischen und psychophysiologischen Funktionen sowie zugehörigen Dimensionen des Erlebens wird im internationalen Maßstab mitbestimmt. Durch die Kooperation mit entsprechenden Institutionen der Berufsgenossenschaften und Forschungsgruppen in Mainz und Düsseldorf wird ein Netzwerk gebildet, um diese Trends auch weiterhin mitbestimmen zu können.
Konstantin
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