Lymphome durch Chemikalien

Lymphome durch Chemikalien

Beitragvon Janik » Sonntag 7. August 2005, 13:23

Am Ende des Artikels wird es jedoch schräg.
In Albanien kämen die Erkrankungen kaum vor, weil die Kinder dort nicht so "steril" aufgezogen würden. Meine Gegenfrage an Prof. Diel, kann es nicht auch daran liegen, daß die Menschen dort glücklicherweise nicht so viel Chemiemüll kaufen können und kein Geld für Pestizide habe, keine Deos und Parfüms benutzen?! Haare färben ist dort höchstwahrscheinlich auch nicht angesagt.


Immer mehr Lymphome in Industrieländern
Niedrig-maligne Non-Hodgkin-Lymphome sind besonders schwer zu diagnostizieren / Einfluß von Umweltfaktoren
FRANKFURT AM MAIN (ner). Die Zahl der Menschen mit bösartigen Erkrankungen des Lymphsystems steigt rasch - vor allem in den Industrienationen. Der Onkologe und Lymphomforscher Professor Volker Diehl aus Köln hat als Auslöser unter anderem Kosmetika und Nahrungszusätze im Verdacht.

Ist Jackie Kennedy an einem Non-Hodgkin-Lymphom gestorben, weil sie sich regelmäßig die Haare gefärbt hat?

Auszuschließen ist das nach Angaben von Diehl nicht. Weltweit sei eine Zunahme der Inzidenz von Non-Hodgkin-Lymphomen in den vergangenen zwei Jahrzehnten um das Zwei- bis Dreifache zu verzeichnen, hieß es bei einer Veranstaltung von Hoffmann-La Roche in Frankfurt am Main. In Deutschland geht man derzeit von jährlich zehn bis 15 Neuerkrankten pro 100 000 Personen aus.

Auffällig sei, so Diehl, daß vor allem die Zahl der Patienten in den mittleren und höheren Altersgruppen mit niedrig-malignen Non-Hodgkin-Lymphomen zunehme. Sie sind besonders schwer zu diagnostizieren, weil sie sich langsam ausbreiten und zunächst kaum Symptome verursachen. Patienten mit der Erkrankung sind nicht heilbar. Die mediane Überlebensdauer nach Diagnose liegt bei 6 bis 10 Jahren.

Es gebe eine erhebliche Evidenz dafür, so der Onkologe, daß als Ursachen der steigenden Lymphom-Inzidenz unter anderem die Zunahme der schädlichen Umwelteinflüsse durch Pestizide, Haarsprays und Kosmetika sowie Konservierungsmittel und chemische Nahrungszusätze in Frage kommen.

Ein weiterer Grund sei die verspätete Auseinandersetzung des Immunsystems von Babys und Kleinkindern in der westlichen Welt mit der Umwelt. Sie würden geradezu steril aufgezogen, so Diehl. Wenn dann der Thymus, der große Bedeutung für die Entwicklung der zellvermittelten Immunität hat, sich später als gewöhnlich zurückbilde, reagiere das Immunsystem mit Allergien und Tumoren. Als Gegenbeispiel nannte Diehl das ärmste Land Europas - Albanien. Dort gebe es kaum Allergien oder Lymphome.

Ärzte Zeitung, 27.01.20004
Janik
 

Lymphome durch Chemikalien

Beitragvon Anne » Montag 8. August 2005, 00:07

Auch wenn der letzte Absatz dem Prof. Diehl etwas entglitten ist, so finde ich es schon lobenswert, dass er entgegen dem jetztigen Psychiatrisierungstrend wenigstens die Gifte für eine Non-Hodgkin-Erkrankung verantwortlich gemacht hat, welche eine so schwerwiegende Erkrankung wohl am ehesten begründen.

Seine These, dass das Immunsystem von Babys und Kleinkindern sich verspätet mit der Umwelt auseinander setzen würde, kann ich weniger nachvollziehen. Zumal gerade die Kleinsten und damit Empfindlichsten schon sehr heftig mit Umweltgiften bombardiert werden. Eine Ausfahrt mit dem Kinderwagen in der Nähe einer Straße fordert das Immunsystem durch die krebserregenden Dieselabgase noch viel mehr heraus, als dies bei Kindern noch vor hundert Jahren der Fall war. Ebenso ist sogar die Muttermilch oft belastet und das sogar mit Dioxin, wenn in der Nähe eine Müllverbrennungsanlage ihr Unwesen treibt.

Anerkennenswert ist aber, dass Prof. Diehl zumindest den größeren Teil seines Artikels der wahren Ursachenforschung widmet.

Anne
Anne
 


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