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Spielzeug total vergiftet

BeitragVerfasst: Freitag 22. Oktober 2010, 13:02
von Mary Poppins
Verbraucherzentrale fordert strengere Kontrollen von Spielzeug

Berlin – Einen Krisengipfel zur Spielzeugsicherheit fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) als Reaktion auf die jüngste Untersuchung der Stiftung Warentest. Diese hatte ergeben, dass mehr als 80 Prozent der getesteten Spielzeuge mit Schadstoffen belastet waren und zehn Prozent der Produkte Kinder einer direkten Gefahr aussetzen. „Das ist der BSE-Skandal im Kinderzimmer. Bund und Länder müssen zügig Schritte einleiten, um gefährliches Spielzeug aus dem Verkehr zu ziehen“, forderte vzbv-Vorstand Gerd Billen.

Er appellierte an die Politik, die Marktüberwachungsbehörden finanziell und personell besser auszustatten und die Zuständigkeit für Spielzeug- und Produktsicherheit beim Bundesverbraucherschutzministerium (BMELV) zu bündeln. Derzeit kümmert sich das BMELV gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und dem Arbeits- und Sozialministerium um das Thema.

Mehr:

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/43190/Verbraucherzentrale_fordert_strengere_Kontrollen_von_Spielzeug.htm

Spielzeug total vergiftet

BeitragVerfasst: Sonntag 7. November 2010, 11:08
von Kai Uwe
Vorschläge zur Spielzeugsicherheit zügig umsetzen
Berlin, 05.11.2010: Zügige Maßnahmen für mehr Spielzeugsicherheit auf Bund-, Länder- und EU-Ebene fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Dabei begrüßt er den Antrag der Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und FDP zur Nachbesserung der EU-Spielzeugrichtlinie.

Dieser soll kommende Woche in den zuständigen Ausschüssen beraten werden. "Die Koalition hat das Problem erkannt. Den Worten müssen nun Taten folgen", mahnt Vorstand Gerd Billen.

In ihrem Antrag fordern CDU/CSU und FDP die Bundesregierung auf, sich in der EU im Rahmen einer Nachbesserung der Spielzeugrichtlinie für eine unabhängige Drittprüfung einzusetzen. Bislang reicht es, wenn die Hersteller erklären, dass ihre Produkte den gesetzlichen Vorschriften entsprechen. "Eine unabhängige Prüfung ist entscheidend, um zu verhindern, dass unsichere Produkte in den Handel gelangen", so Billen.

Zudem verlangt der Antrag, die Außenkontrollen und die Marktaufsicht zu verbessern. Die jüngste Untersuchung der Stiftung Warentest hatte ein massives Kontrolldefizit offengelegt. Der vzbv fordert, die Verantwortlichen in Der BUND ist mit über 365.000 Mitgliedern der größte deutsche Umweltverband und Mitglied im FriendsOfTheEarth.Bund und Ländern an einen Tisch zu bringen, um konkrete Maßnahmen festzulegen. Laut Verbraucherschutzindex 2010 gibt es in einigen Ländern pro 1.000 Einwohner immerhin 0,7 überprüfte Produkte, in anderen dagegen nur 0,2. "Die Zahl der Kontrollen muss binnen eines Jahres bundesweit auf das höchste Niveau steigen", fordert Billen.

Darüber hinaus verlangt der Antrag von der Bundesregierung, in der EU für strengere Rechtliche zulässige Höchstwerte für Emission und Immission von Schadstoffen, Lärm, Strahlung usw., die oft recht willkürlich festgelegt werden und dem Anspruch nach Bevölkerung und Umwelt vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen schützen sollen. Grenzwerte zu sorgen, unter anderem von Schwermetallen und polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (engl.: polycyclic aromatic hydrocarbons, PAH)PAK). Die EU-Spielzeugrichtlinie enthält eine Klausel, die es der EU-Kommission erlaubt, Grenzwerte anzupassen, soweit neue wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen. "Die Bundesregierung muss dies schnellstmöglich auf den Weg bringen", fordert Billen.

Autor: Verbraucherzentrale Bundesverband e.V

Spielzeug total vergiftet

BeitragVerfasst: Sonntag 7. November 2010, 12:09
von schlumpf
"Die Zeit" sieht durch die strenge Bewertung von Schadstoffen die Errungenschaften unserer Zivilisation gefährdet.... man müßte dann auch rauchenden Eltern das Sorgerecht entziehen.
http://www.zeit.de/2010/44/Verbraucherschutz-Spielzeug

Spielzeug total vergiftet

BeitragVerfasst: Freitag 12. November 2010, 14:40
von Dellavalle
Pressemitteilung vom 12. November 2010

Reduzierung von gefährlichen Chemikalien in Spielzeug: Konzept der Koalitionsfraktionen ist halbherzig

Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) unterstützt zwar grundsätzlich die heute im Bundestag auf der Tagesordnung stehenden Pläne zur Nachbesserung der EU-Spielzeugrichtlinie. Das Konzept von CDU/CSU und FDP zur Reduzierung gefährlicher Chemikalien in Spielzeug habe jedoch noch entscheidende Lücken.

Heribert Wefers, BUND-Chemieexperte: "Wegen ihrer enormen Gesundheitsrisiken dürfen hormonartig wirkende Schadstoffe wie Weichmacher, Bisphenol A oder bromierte Flammschutzmittel in Spielzeugartikeln nicht vorkommen. Die Regierungsparteien versäumen es jedoch, ausreichende Vorgaben zu machen. Die gesamte Gruppe der hormonell wirksamen Schadstoffe muss in Spielzeugen verboten werden."

Eine Reihe verschiedener und bereits in geringen Dosen hormonartig wirkender Chemikalien lassen sich inzwischen im Blut nahezu aller Kinder in beträchtlicher Konzentration nachweisen. Sie beeinträchtigen die Organentwicklung und könnten zu Fruchtbarkeitsstörungen führen. Die schädlichen Wirkungen einzelner Stoffe addierten sich zu einem gefährlichen Schadstoffcocktail. Aufgenommen würden sie über den Mund oder die Haut und seien nicht nur in Spielzeug, sondern auch in Sportgeräten und vielen Alltagsprodukten zu finden, mit denen Kinder ebenfalls häufig in Kontakt kämen.

"Erforderlich ist eine Chemikalienpolitik, die die Gesundheit der Kinder besser schützt. Sowohl bei Spielzeugen als auch in Alltagsprodukten müssen gefährliche Stoffe durch vorhandene, sichere Alternativen abgelöst werden", sagte Wefers. Die Forderung der Koalitionsfraktionen, keine krebserregenden Stoffe in Spielzeug einzusetzen, sei seit langem überfällig. "Für den krebserregenden polyaromatischen Kohlenwasserstoff Benzpyren beispielsweise existieren beim Spielzeug derzeit noch Grenzwerte, die 1000 mal höher sind als die maximal zulässigen Konzentrationen in Autoreifen", sagte Wefers.

Der BUND forderte außerdem, das von den Spielzeugherstellern genutzte und irreführende sogenannte "CE-Zeichen" - mit diesem Label kennzeichnen die Hersteller selbst ihre Produkte - durch unabhängige Analysen sowie verpflichtende und aussagekräftige Angaben zum Vorkommen von Schadstoffen im Spielzeug zu ersetzen.


Weitere Informationen:
BUND-Material und Broschüren zu Gift in Spielzeug: http://www.bund.net/spielzeug/