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Beschwerden nach Dachbodenisolierung?

BeitragVerfasst: Samstag 26. März 2011, 10:17
von Molly
Seit einiger Zeit ist mein clean-room verändert. Meine Augen brennen morgens, ein eklig-süßlicher Geschmack auf der Zunge und kaum wahrnehmbare Gerüche und starke Tagesmüdigkeit belasten meinen Aufenthalt dort. Mittlerweile riecht auch mein Bettzeug danach. Vermutete Ursache: neue Dachbodenisolierung mit herkömmlichem Material wie Glaswolle usw.
Zwischen Dachboden und clean-room gibt es offenbar nur Gipsplatten an Decke und Schräge.
Muß ich den Raum jetzt aufgeben und die Wohnung ganz aufgeben? Wer weiß Rat oder Hilfsmaßnahmen dagegen? Der Dachboden gehört leider nicht mir; wird wohl so bleiben. Kann ich von innen etwas tun?
Molly

Beschwerden nach Dachbodenisolierung?

BeitragVerfasst: Samstag 26. März 2011, 11:01
von Clarissa
mit alufolie gegen den dachboden abisolieren, das erscheint mir als einzige möglichkeit auf die schnelle

Beschwerden nach Dachbodenisolierung?

BeitragVerfasst: Samstag 26. März 2011, 11:03
von Clarissa

Beschwerden nach Dachbodenisolierung?

BeitragVerfasst: Samstag 26. März 2011, 21:54
von Molly
Hallo Clarissa,

danke für Deine Antwort! Ich hatte auch daran gedacht, eher noch an eine Isoliertapete. Aber ob es gut ist für das Raumklima, wenn eine Wand, die Schräge und die Decke isoliert sind? Ich weiß es nicht und scheue deswegen den Aufwand noch.

Molly

Beschwerden nach Dachbodenisolierung?

BeitragVerfasst: Sonntag 27. März 2011, 22:22
von mirijam
Hallo Molly,

1) Hast du andere mögliche Ursachen sicher ausschließen können?

2) Wenn es aber tatsächlich die neue Dachbodenisolierung ist, dann hilft wahrscheinlich doch nur eine Isolierung dagegen, wie schon Clarissa vorgeschlagen hat.

Ich kenne mich zwar nicht so aus, doch das Thema ist interessant für jeden mit Chemikaliensensitivität. Vielleicht ist es kein Problem für das Klima im Raum, wenn die übrigen Wände nicht isoliert sind, oder? Vielleicht reicht es, wenn man dann einfach immer dafür sorgt, dass keine zu hohe Luftfeuchtigkeit entsteht oder sich lange hält, ich meine- immer für trockene Luft sorgen.

Was meinen die Experten dazu? Und aus welchen Materialien besteht eine Isoliertapete- sind diese verträglich?

Gruß Mirijam

Beschwerden nach Dachbodenisolierung?

BeitragVerfasst: Montag 28. März 2011, 09:15
von Karlheinz
Ich hatte vor einiger Zeit mal jemandem eine PM zu derartigen Problemen geschickt. Ich kopiers hier einfach mal rein. Kann sein das nicht alles zutrifft etc., also bitte ggf. nicht wundern.

Am besten wäre wahrscheinlich eine andere Wohnung.

Also:

"Mir hat seinerzeit ein bekannter Dachdecker das Dach mit Mineralwolle
nachträglich isoliert. Das war dann natürlich in keiner Weise
normgerecht oder auch nur effektiv. So eine Dämmung funktioniert nur
zusammen mit einer praktisch perfekten Dampfsperre, weil sonst der Wind
die kalte Luft locker durchbläßt. Wenn das so perfekt ausgeführt ist,
kann theoretisch auch der Innenraum OK sein. Betonung auf theoretisch,
verlassen kann man sich natürlich nicht drauf, dass alles perfekt ist.

Ich würde bei der Ursache anfangen:

Ich vermute mal, dass über dem Gips der Hohlraum zw. den Deckenbalken
auch gedämmt wurde (so hatte ich das verstanden). Man könnte hier
versuchen, nachträglich eine Dampfsperre einzubauen, indem man die
Mineralwolle wieder entnimmt, die Folie entsprechend zuschneidet und
dann die Gipsdecke von oben damit abdeckt. An den Rändern sorfältig mit
Siga-Primur zu den Balken hin versiegeln. Dann alles wieder rein (besser
natürlich was anderes, z.B. Perliteschüttung). Evtl. Stromkabel
natürlich unter der Folie lassen oder Durchführungen auch sorfältig
abdichten.

Die hoffentlich vorhandene Dampfsperre zur Dachschräge sorgfältig
nacharbeiten. Stöße der Folien nochmal mit Riga-Rissan abkleben,
Anschluß zu den Giebelwänden mit Siga-Primur ausführen.

Wenn das Dach über dem letzten Geschoß endet, auch dort am Boden
entsprechend abdichten.

Auch auf der den Dachziegeln zugewandten Seite müßte eine gute
Windbremse angebracht worden sein (Dachpappe reicht nicht), sonst kann
der Wind durch vorhandene Lücken drücken (und die Dämmung funktioniert
sowieso nicht richtig). Ggf. Mineralwolle noch mal rausnehmen,
Unterspannbahn zw. den Sparren einziehen und abdichten, Mineralwolle
wieder rein (besser natürlich was anderes) usw.

Habt ihr im Obergeschoß eine Dachschräge, wird es schwierig. Wurde die
auch nachträglich gedämmt? Man kann z.B. Mineralwolleflocken einblasen.
Da ist nachträglich praktisch nicht mehr ranzukommen, ohne das Dach
abzudecken. Der Wind kann ggf. den Mist durch vorhandene Lücken in den
Wänden in die Wohnung drücken, insbes. Steckdosen. Da kann man dann nur
versuchen von innen was zu machen:
Steckdosen u.ä. sorfältig abdichten, desgleichen evtl. vorhanden Zugänge
zum Kniestock/Drempelbereich, um Dachfenster etc.
Wände mit Alutapete bekleben, möglichst so , dass die Nähte in der Mitte
zwischen den Stößen der Gipsplatten liegen. Tapetenbahnen etwas
überlappen lassen und abschließend Stöße mit Aluklebeband überkleben.
Möglichst nicht überkleben später, da man auf den Alutapeten evtl. sich
bildendes Kondenswasser gut sehen bzw. spüren und dann abwischen und
trockenlüften kann -> keine Schimmelgefahr.

Evtl. mit den übrigen Wänden/Decken genauso verfahren. Wenn das Zeug
jedoch auch in die anderen Räume des Geschosses reinkommt, dürfte das
alles nicht viel bringen, dann muß man alle Räume machen. Treppe zum
Dach nicht vergessen.

Derart kritische Arbeiten kann man leider i.a. nur selber machen.
Handwerker arbeiten normalerweise nicht perfekt. Vielleicht besonders
gut instruieren. Wenn die Arbeiten dann entsprechend gut ausgeführt
wurden kann man evtl. selbst nochmal eine "Endkontrolle" vornehmen und
ggf. selbst nochmal nacharbeiten.

Die einzig wirklich sichere Lösung besteht aber darin die Minaralwolle
zu ersetzten.

Eigentlich müßte ich bei mir im Badezimmer auch Minaralwolle in einem
Leitungschacht haben (bin mir aber nicht ganz sicher). Obwohl die
Abdichtung wohl nicht ganz perfekt ist, habe ich da aber noch nichts von
gemerkt. Ist mir etwas ein Rätsel. Vielleicht wurde aber auch gar nichts
eingebaut. Oder man kann sowas tatsächlich ganz gut abdichten. Ähnlich
in einem weiteren Badezimmmer mit definitiv noch viel Mineralwolle in
der Decke und im Leitungsschacht. Hab ich aber noch nicht richtig
ausprobieren können, da es da noch ein anderes Problem gibt, so dass ich
mich da möglichst nicht aufhalte.

Schwer zu sagen, ob sowas (ausschließliche Abdichtung von Innen) reichen
könnte. Durchaus möglich. Da hilft immer nur ausprobieren. Manches
funtioniert besser als man denkt, manches schlechter. Müßte dann aber
wohl im ganzen Geschoß gemacht werden."