Billige Mode für einen hohen Preis

Billige Mode für einen hohen Preis

Beitragvon Beobachter » Montag 26. November 2012, 19:22

Angesichts dieses Anlasses/dieser Zustände müsste die passende Forum-Rubrik heißen:
"Tot durch Arbeit" !

SWR 1.de:

Aktuell zu den Brandopfern in der Textilindustrie in Bangladesh:

http://www.swr.de/swr1/rp/tipps/alltag/billigklamotten/-/id=446800/nid=446800/did=10640244/1u1qo4o/index.html

"Textilindustrie
Billige Mode für einen hohen Preis
Billig, billig - Hauptsache billig. Katastrophen wie in Bangladesh werfen dunkle Schatten auf die Textilindustrie, aber auch auf das Kaufverhalten der westlichen Industriegesellschaften. Die Zeche zahlen vor allem die Männer und Frauen, die Billigklamotten herstellen."

"Hauen und Stechen bei der Filial-Eröffnung von Primark vergangenen Woche in Karlsruhe - hunderte Menschen gehen auf Schnäppchenjagd: Die irische Modekette macht Milliarden-Umsätze mit Textilien zu sehr niedrigen Preisen.
Die Erfolgsmarke mache die Stadt noch attraktiver für Jugendliche, betont die Erste Bürgermeisterin Margret Mergen bei der Eröffnung. Auf shopping-wütige Teenager und sehr preisbewusste Erwachsene setzt nicht nur Primark. Vor allem billig muss es sein, lautet die Devise bei vielen Anbietern.
Preis
Qualität
Gift
Gewissen
Textildiscounter wie Primark sind so billig, weil sie große Stückzahlen verkaufen. Aber, so betont SWR-Umweltredakteurin Sabine Schütze, auch weil so viel Raubbau an Mensch und Natur betrieben wird. Es gibt kaum Arbeitsrechte und Arbeitsschutz, aber viele giftige Substanzen, die Mensch und Natur vergiften.
Was sollen die Einkäufer tun?
In der Textilfabrik in Bangladesh, in der jetzt mehr als 100 Menschen den Tod fanden, wurde Kleidung für C&A hergestellt. Bangladesch ist der weltweit drittgrößte Exporteur für Konfektionskleidung mit einem Jahresumsatz von über 15 Milliarden US-Dollar. Deutschland ist in der Europäischen Union der größte Abnehmer.

Deutsche Firmen haben Verantwortung
Heiner Kunold beschreibt die Situation in Bangladesh ..."

(Zitate, Auszüge)

siehe auch:
viewtopic.php?t=18907


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Billige Mode für einen hohen Preis

Beitragvon Beobachter » Montag 26. November 2012, 22:56

taz.de:

http://taz.de/Textilarbeiter-in-Bangladesch/!106240/

Zitat:

"TEXTILARBEITER IN BANGLADESCH
„Wir werden oft eingeschüchtert“
Arbeiter werden verprügelt und entlassen, wenn sie sich für ihre Rechte einsetzen, sagt der Gewerkschaftsaktivist Amirul Islam. Brandschutz? Wird weitgehend ignoriert."

Es folgt ein Interview mit dem Gewerkschaftsvertreter.


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Billige Mode für einen hohen Preis

Beitragvon Beobachter » Dienstag 27. November 2012, 10:49

Süddeutsche Zeitung:

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/nach-brand-in-textilfabrik-modetrends-in-europa-tote-in-bangladesch-1.1533689

"26. November 2012 17:59 Nach Brand in Textilfabrik
Modetrends in Europa, Tote in Bangladesch"

"Die Frauen nähen wie Getriebene, sie werden beleidigt, sexuell belästigt, geschlagen. Die Textilproduktion für westliche Konzerne in Billiglohnländern fußt auf der Ausbeutung von Frauen. Wenn Menschen bei der Herstellung von Billigtextilien sterben wie jetzt in Bangladesch, ist der Aufschrei jedes Mal groß. Doch an der Situation ändert sich nichts.

Jetzt werden wieder alle aufschreien. So wie im September 2012, als in Pakistan zwei Fabriken abbrannten und mehr als 300 Menschen in den Trümmern erstickten. Es sind immer die gleichen Bilder: verschmurgelte Nähmaschinen, Männer, die mit bloßen Händen nach ihren Frauen oder Töchtern graben. Es sind immer die gleichen Probleme: abgesperrte Notausgänge, vergitterte Fenster, gefälschte Sicherheitszertifikate, korrupte Fabrikbesitzer. Es sind immer die gleichen Ausreden: der Druck der Weltwirtschaft." ...

(Zitate, Auszug)

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Beitragvon Kira » Mittwoch 28. November 2012, 11:43

"Die Arbeitsbedingungen waren wohl furchtbar"
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Arbeitstage von bis zu 13 Stunden, Frauen werden brutal schikaniert: Mehr als 100 Menschen sind bei einem Brand in einer Textilfabrik in Bangladesch gestorben. Hasan Ashraf hat selbst in einer solchen Produktionshalle gearbeitet. Der Südasien-Experte über die Arbeitsbedigungen vor Ort - und die Verantwortung von Unternehmen und Konsumenten.

http://www.sueddeutsche.de/panorama/brand-in-textilfabrik-in-bangladesch-die-arbeitsbedingungen-waren-wohl-furchtbar-1.1532948

Drei Fabrik-Manager festgenommen
Sie sollen Arbeitern verboten haben, vor dem Feuer zu fliehen, Türen waren angeblich mit Vorhängeschlössern verriegelt. Nach dem Brand in einer Textilfabrik in Bangladesch mit mehr als 100 Toten sind drei Manager festgenommen worden.

http://www.sueddeutsche.de/panorama/bangladesch-drei-manager-verbrannter-textilfabrik-festgenommen-1.1535282
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(Jupp Müller, deutscher Schriftsteller)

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Billige Mode für einen hohen Preis

Beitragvon Kira » Mittwoch 28. November 2012, 11:49

Brände Bangladesch Deutschland
Walmart will keine Textilien mehr aus Fabrik in Bangladesch
Washington (dpa) - Der US-Handelsriese Walmart beendet seine Arbeit mit der Textilfabrik in Bangladesch, in der über 100 Menschen in einem Feuer starben. Die Fabrik dürfe nicht länger für Walmart produzieren, berichtet CNN. Ein Lieferant habe die Fabrik ohne Erlaubnis als Subunternehmer eingesetzt. Am Wochenende war in der Fabrik in Bangladesch ein Feuer ausgebrochen, viele Arbeiter saßen in dem Gebäude fest, mehr als 100 starben in den Flammen. Der Lieferant produziert laut Unternehmenshomepage unter anderem für C&A, Carrefour und Walmart.

http://www.n-tv.de/ticker/Walmart-will-keine-Textilien-mehr-aus-Fabrik-in-Bangladesch-article9616016.html
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Billige Mode für einen hohen Preis

Beitragvon Clarissa » Mittwoch 28. November 2012, 12:21

Die 13 Stunden sind geschönte Zahlen, in der Realität sind es 15-16 Stunden und der Lohn beträgt dann ca. 3€/Tag und da sie direkt bei der Fabrik in 4m² Löchern wohnen die dem Fabrikanten gehören, dürfen sie da auch noch miete zahlen. Sklaven wurden besser behandelt, sie hatten früher wenigsten kost und logis und mussten nur arbeiten.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Petition für saubere Kleidung

Beitragvon Christina » Mittwoch 26. Dezember 2012, 15:07

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Giftige Abwässer von Textilfabriken werden in Südchina direk

Beitragvon Kira » Donnerstag 6. Februar 2014, 20:37

Shishis schmutziges Geheimnis
Giftige Abwässer von Textilfabriken werden in Südchina direkt ins Meer geleitet

28.01.2014,
veröffentlicht von
Sara Westerhaus


An der Küste von Südchina bei der Stadt Shishi treibt eine riesige schwarze Wolke im Meer – etwa so groß wie fünfzig olympische Schwimmbecken. Auf dem Meeresgrund befindet sich ein Abwasserrohr der Kindertextilfabriken von Shishi. Greenpeace wollte wissen, welche Schadstoffe in der Brühe genau enthalten sind, und hat Abwasserproben des betroffenen Industriegebiets Wubao Dyeing Industrial Zone, wo 19 Färberei-Fabriken angesiedelt sind, genommen und ins Labor geschickt.

Das Ergebnis hat Greenpeace in dem neuen Report A Little Story A Monstrous Mess veröffentlicht: Im Wasser finden sich giftige Chemikalien wie Nonylphenol, Antimon oder Chlorbenzole. Die ansässigen Firmen scheren sich nicht um Umweltstandards. Und die Kläranlagen können das giftige Wasser nicht vollständig säubern.

Die Vergiftung des Wassers in Shishi ist nur die Spitze des Eisbergs. "Das ist kein Einzelfall", sagt
...

http://www.greenpeace.de/themen/chemie/ ... _geheimnis

Report A Little Story A Monstrous Mess http://www.greenpeace.org/eastasia/publ ... ory-mess-2
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Opfern von Fabrikeinsturz in Bangladesch fehlen noch 5 Milli

Beitragvon Kira » Montag 8. Juni 2015, 09:30

focus.de
05.06.2015
dpa

DGB
Opfern von Fabrikeinsturz in Bangladesch fehlen noch 5 Millionen

...


http://www.focus.de/finanzen/news/wirts ... 29270.html
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Re: Billige Mode für einen hohen Preis

Beitragvon Nachtigall » Mittwoch 17. August 2016, 10:45

die story: Edelmarken zum Hungerlohn - HD Doku

Veröffentlicht am 11.05.2014


"die story: Edelmarken zum Hungerlohn - HD Doku"

Vor einem Jahr stürzte eine Textilfabrik in Bangladesch ein und begrub über tausend Näherinnen unter den Trümmern. Spätestens da war klar: Die Arbeitsbedingungen für Näherinnen dort und in anderen Billiglohnländern sind unzumutbar.

Doch nicht nur Billigmarken produzieren in diesen Fabriken, auch Edelmarken lassen hier unter den gleichen Bedingungen nähen. die story zeigt, wie hart Näherinnen für sogenannte Edelmarken schuften müssen, und wie lokale Politiker in diesem System mitwirken. Kann man in Ländern wie Bangladesch überhaupt fair produzieren?

Die 14jährige Yeanur aus Dhaka hat den Einsturz des Fabrikgebäudes im letzten Jahr überlebt. Als Näherin wird sie aber nie wieder arbeiten können. Sie ist wütend auf westliche Firmen, die dort nähen ließen. Nach dem Unglück hieß es, dass Billigmarken und deren Preisstrategie Schuld an den schlimmen Arbeits- und Produktionsbedingungen der Näherinnen seien. Doch geht die Rechnung tatsächlich auf?

Die story-Autoren haben in Bangladesch und Hongkong, dem Zentrum des internationalen Textilgeschäfts, recherchiert. Getarnt als Einkäufer einer erfundenen Modefirma ist es ihnen gelungen, Einblicke in Nähfabriken in Bangladesch zu bekommen, in denen für Edelmarken geschuftet wird. Und Arbeiterinnen berichten von exzessiven Überstunden, physischen Misshandlungen und Löhnen, die kaum zum Überleben reichen.

Die Recherche führt die Autoren außerdem nach Myanmar. Das ehemalige Burma könnte schon bald die neue Adresse für billige Textilproduktionen sein. Viele Investoren sind schon jetzt begeistert von den niedrigen Löhnen und den jungen und fleißigen Arbeitern.

Quelle: http://www1.wdr.de/fernsehen/dokument...

https://www.youtube.com/watch?v=6hkxdxP9Phg
Nachtigall
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