(Am 17.06.2010 16:26 per Kontaktformular:)
Sehr geehrtes Air Creative Team,
beim Lesen Ihrer Homepage bekommt man schnell den Eindruck, die Welt wäre schöner und selbst kranke und pflegebedürftige Menschen gesünder und glücklicher, wenn allgemein nicht mehr "die langweilige alte Luft" sondern nur noch die edlen Air Creative Düfte eingeatmet würden.
Welche Rolle spielt die nachweislich rasante Zunahme an Parfüm-Allergikern bei Ihrer Marketing-Strategie?
Wie wird diese wachsende Personengruppe bei der Entwicklung Ihrer Produkte berücksichtigt?
Sind zukünftig Warnhinweise für Asthmatiker und von Duftstoffunverträglichkeit Betroffene beim Betreten bedampfter Räumlichkeiten wie Arztpraxen, Krankenhäusern oder Geschäftsräumen vorgesehen?
Mit großem Interesse & vielen freundlichen Grüßen
Am 17. Juni 2010 20:32 schrieb Beat Grossenbacher
Sehr geehrte Frau Sakia
Warscheinlich haben Sie unsere Homepage nicht ausführlich gelesen!! Wie sonst kommen Sie darauf das wir Parfumewolken verbreiten.
Haben Sie die Seite von Airomex (Geruchsneutralisation) angeschaut. Es erstaunt mich immer wieder wie man dagegen sein kann, wenn zum Beispiel Bewohner die Inkontinenz sind, keine Besuche mehr empfangen weil Ihre Umgebung eben nicht nur positiv riecht. Wäre da nicht angebracht diese Gerüche zu neutralisieren?
Allergiker nehmen wir sehr ernst. Und es simmt auch das immer mehr Menschen mit Allergien zu kämpefen haben! Aber auch da gibt es Menschen die zu unseren Kunden zählen. auf der Grundlage der Aroma- Therapien, gibt es Möglichkeiten positiv mit Düften ein zu wirken. Dies haben auch selbst Allergiker-Organisationen mittlerweile erkannt.
Wenn man in der Presse immer nur negatives über natürliche Ätherische Öle hört bekommen immer mehr Menschen sogenannte Psychische Beschwerden. Untersuchungen zeigen, das schon nur das Wort "Duft" bei 7-8% der Menschen ein Unwohlsein auslöst (mit oder ohne Duft).
Aber eben, das schreibt die Presse ja nicht.
Nun Ihre vorgefasste Meinung kann ich wohl durch mein schreiben nicht beeinflussen. Aber die tägliche Arbeit zeigt mir,dass das das Thema Düfte und Gerüche, sich normalerweise immer positiv auf das verhalten der Menschen auswirkt. Zum teil bekommen wir auch Dankesschreiben, die unsere Motivation noch verstärken (Eben auch von Allergie geplagten).
Ich denke dass Sie unsere Firma falsch einschätzen und dass Sie doch auch mit vorgefasster Meinung an das Thema heran gehen. Aber sicher ist es immer gut, wenn man auch negative Meldungen bekommt, aus diesen können wir ja nur lernen. Aber diese Meldungen sollten eben auch wissenschaftliche Grundlage haben oder das Sie uns Erfahrungen mitteilen aus denen wir wieder Rückschlüsse ziehen können um unsere Produkte weiter und ständig zu verbessern.
Im Anhang noch unser Firmenleitbild
Für weitere Fragen, stehe ich Ihnen gerne weiterhin zur Verfügung
Mit freundlichen Grüssen
Beat Grossenbacher
Air Creative
(meine Antwort, 18. Juni 2010 16:37:)
Sehr geehrter Herr Grossenbacher,
herzlichen Dank für Ihre freundliche Mail und das mitgesandte Firmenleitbild von Air Creative. Es ist schön zu hören, dass sich Ihr Team in der Produktentwicklung bereits konstruktiv mit dem Thema Duftstoffallergie auseinander zu setzen versucht.
Im allgemeinen Sprachgebrauch sind die Wörter "Parfüm" und "Duft" weitestgehend gleichbedeutend. Beiden Begriffen ist gemein, dass sie keine nähere Auskunft über die Beschaffenheit der geruchsstiftenden Substanz(en) geben. In Ihrer Werbeschrift ist an einigen Stellen von "reinen ätherischen Ölen", an anderer dann von "naturidentischen Düften" die Rede. Zumindest letztere sind doch unbestritten künstlichen Ursprungs, richtig? Eine ausführlichere Auskunft über Herkunft und Zusammensetzung Ihrer Duftöle oder mögliche Verunreinigungen mit schädlichen Chemikalien geben Sie dem interessierten Leser nicht. Stattdessen verleihen Sie sich selbst ein wohlklingendes "Prüfsiegel mit selbst auferlegtem Reinheitsgebot". Seien Sie mir nicht böse: Aber wirklich seriös und aufrichtig wirkt das Ganze auf mich nicht!
Zu Ihrer sicherlich gut gemeinten Idee einer Therapie von Allergien mit Aromen möchte ich Ihnen folgendes sagen: Als Duftstoffallergikerin (schwere Unverträglichkeit natürlicher und synthetischer Duftstoffe ist von mehreren Fachärzten attestiert) ist mir weit und breit kein einziger Betroffener bekannt, der eine Aromatherapie auch nur ansatzweise vertragen, geschweige denn der einen noch so geringfügigen gesundheitlichen Nutzen aus einer solchen ziehen würde! Wie bei allen anderen schweren Allergien (so auch Pollen- oder Nahrungsmittelallergien) bringt erfahrungsgemäß allein die strikte Meidung des Allergens eine Linderung der mitunter lebensbedrohlichen Symptomatik.
Davon abgesehen sollte es das gute Recht eines jeden mündigen Bürgers sein, s e l b s t über die Inanspruchnahme von gesundheitstherapeutischen Maßnahmen zu entscheiden, finden Sie nicht?
Wie aber, Herr Grossenbacher, soll der Durchschnittsbürger bewusst diese Entscheidung treffen, wenn er beim Betreten von Verkaufs- und Büroräumen, oder beim Aufenthalt in Arztpraxen und Krankenhäusern nicht ausdrücklich über die permanente Beduftung seiner Atemluft mit Air Creative Produkten aufgeklärt wird?
Daher meine Frage, ob denn zukünftig - wie nun schon in weiten Teilen des Lebensmittelbereichs üblich - zumindest für Allergiker und andere Risikogruppen entsprechende Hinweisschilder vorgesehen sind.
Über eine Beantwortung derselben würde ich mich sehr freuen!
Mit freundlichen Grüßen
P.S. Mein eigener Vater leidet nach seinem Schlaganfall als schwerst Pflegebedürftiger an Inkontinenz. Problematisch sind für mich bei Besuchen im Pflegeheim allein die dort in sämtlichen Bereichen verwendeten Duftstoffe, nicht der Geruch der Bewohner.
(Sollte er tatsächlich nochmal antworten, lass ich Euch umgehend dran teilhaben...)