Dr. Rothdach im Interview bei Natur und Heilen

[Juliane]

„Nahezu die gesamte Krebsforschung der Welt ist fest in der Hand der internationalen allopathischen Pharmakonzerne. Diese bestimmen, was geforscht, finanziert und veröffentlicht wird. Auch die Universitäten sind auf diese so genannte „Drittmittelfinanzierung“ angewiesen, ohne die sie z.B. keine klinischen Studien durchführen können. Nur solche Projekte kommen bei diesem System zum Zuge, welche den Konzernen satte Gewinne versprechen. So wird etwa alljährlich eine 11-stellige Dollarsumme auf dem Markt der zystostatischen Chemotherapie umgesetzt. Niemand hat dort ein Interesse, dass billige Therapien wie die von Lebedewa und Alternativ-Medizinern propagierten zu Zuge kommen und die teuren ablösen. Die Kassenpatienten, die zum Arzt für Naturheilverfahren oder zum Heilpraktiker gehen, müssen ihre Kosten selbst tragen. Alternative ärztliche Forscher bekommen kein Geld, sondern müssen alles auf ihrem Privatvermögen finanzieren, was ihre Möglichkeiten natürlich stark begrenzt. Vor einigen Jahrzehnten war es außerdem noch sehr gefährlich, Alternativmethoden zu propagieren: So wurde der Wuppertaler Arzt Dr. Dieter Aschoff, der kürzlich mit 90 Jahren gestorben ist, zehn Jahre lang mit Prozessen überzogen und hätte beinahe seine Zulassung verloren. Dr. Josef Issels, der „Krebsarzt vom Tegernsee“, wurde 1963 aus seiner Visite heraus verhaftet, verbrachte einige Monate in U-Haft, seine Klinik wurde geschlossen. Der Erdinger Krebsforscher Dr. Alfons Weber verlor seine Zulassung, sollte psychiatrisiert werden und konnte nur durch einen großzügigen Mäzen überleben und seine Forschungen fortsetzen.“

Interview "Gedanken eines Arztes zu Tamara Lebedewas "
Natur und Heilen Heft 3/2009
Dr. Med. Peter Rothdach, München