"Demenzkranke werden in Deutschland häufig mit stark beruhigend wirkenden Neuroleptika behandelt, obwohl bekannt ist, dass dadurch das Sterberisiko steigt. "Chemische Gewalt an Älteren" nennt Professor Gerd Glaeske vom Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen dieses Vorgehen, mit dem Patienten als "Ersatz für aufwendige Pflege" einfach "ruhig gestellt" würden
Laut dem Arzneimittelreport der Gmünder Ersatzkasse GEK, den Glaeske verfasst hat und am Dienstag in Berlin vorstellte, bekommen rund 30 Prozent der GEK-Versicherten mit Demenz solche Neuroleptika verschrieben. Die Zahl der Verordnungen müsste "drastisch gesenkt werden", forderte Glaeske, "sie bedeutet eine erhebliche Gefährdung für Demenzpatienten." Nach Einnahme der Medikamente komme es bei ihnen häufig zu Herzproblemen, Infektionen oder Schlaganfällen."
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