Gestern hier: Frau sprang vor den Zug

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Beitragvon Monja » Freitag 26. Februar 2010, 15:07

Nur weil ich in der Wohnung durch ewiges Telefonklingeln noch so
lange aufgehalten wurde, obwohl ich zum Zug musste, wurde mir der
Anblick erspart; es waren 4 Feuerwehren und 4 Unfallwagen da, die
Frau wurde quasi unter der stehenden Bahn heraus gezogen und war
natürlich tot. So etwas geschieht hier übrigens öfters, nur wenige
Bahnstationen entfernt ist ein großes Psychiatrisches Krankenhaus
und an dem Bahnhof dort hört man immer wieder, dass sich deren Insassen
vor den Zug werfen, man merkt es meist daran, dass lange Verspätungen
sind. Arme Menschen, gell, die nicht mehr ein noch aus wissen, aber
verstehen kann ich sie auch, sie wollen nur noch ihren Frieden.

Herzlichst Monja
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Beitragvon Mia » Sonntag 28. Februar 2010, 12:39

In der Presse erfährt man so gut wie gar nichts darüber. So geschehen an unserem Bahnhof. Ich habe die Frau noch kurz davor gesehen, da sie in die falsche Richtung am Bahnsteig lief. Kurz darauf ist sie, verdeckt durch ein Gebäude, vor den anfahrenden IC gelaufen. Wir haben den Krankenwagen und einen Hubschrauber gehört und gesehen, aber in unserer Presse stand nichts darüber.
Wie viele werden da wohl verschwiegen?
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Beitragvon Lulabee » Sonntag 28. Februar 2010, 12:48

Kürzlich sprang ein Chemikaliengeschädigter in Ravensburg von einer Brücke, nichts in der Zeitung.
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Beitragvon Energiefox » Sonntag 28. Februar 2010, 18:43

Ich glaube ich habe es hier im Forum schon gebracht. Auf Arte lief mal ein Bericht, viele Lokführer haben etliche Tote erlebt. Es ist für diese Leute oft zu viel und die brauchen Betreuung. Denke mal wenn man so verzweifelt ist, denkt man nicht an diese Leute. Auch Frau Schürmann die Nachrichtensprecherin Ihre Tochter wurde durch einen Selbstmörder, Falschfahrer auf der Autobahn getötet und es hat Sie so mitgenommen, dass Sie schwerst krank wurde.
http://www.abendzeitung.de/muenchen/158895

Gruß Energiefox
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Beitragvon Galaxie » Sonntag 28. Februar 2010, 19:10

hier in Hmb. beim Klinikum Nord tun das auch viele durch die Folgen der Neuroleptika und Psychopharmaka.
Die u.a. Modellpsychosen hervorrufen etc.-.


Grüsse v. Galaxie!
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Beitragvon Yol » Sonntag 28. Februar 2010, 23:51

Warum es nicht gross verbreitet wird?

Das ist eigentlich bekannt. Wer sehr lange mit psychisch Kranken zusammen gearbeitet hat, kann das auch besser verstehen.

Wenn es publiziert werden würde, würde das eine Kette von weiteren Selbstmorden hinter sich ziehen. Ist das logisch und gewollt?

Früher, als ich jung war, die Geschichte von 8 Selbstmorden über lange Zeit miterlebt habe, da hab ich das auch nicht verstehen können. Ich habe mich sehr über alle Beteiligten geärgert, doch heute sehe ich das anders. Heute lehrt mich die Erfahrung dass auch der Tod ein relativer Begriff für Menschen ist, insbesondere für Kranke unter denen psychisch Kranke ihre ganz spezifische Art haben damit umzugehen, was ich immer noch jeden Tage miterlebe.

Und diese Art können wir nicht alle verstehen, wir haben den Schlüssel zum Verständnis ihrer Denkweise nicht und werden diesen Schlüssel auch nicht bekommen oder nur bruchstückhaft. Psychiater in der Regel auch nicht. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel.
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Beitragvon Maria Magdalena » Montag 1. März 2010, 15:24

Galaxie ist gut informiert. Jeder Fachmann weiß, dass Psychopharmaka die Neigung zu Depressionen und Selbstmord fördern und verstärken können.

So manche Psycho-Pille hat schon so manche Seele ins Jenseits befördert, die lieber länger am Leben geblieben wäre. Man sollte also ganz vorsichtig sein mit dieser Medikamentengruppe.
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Beitragvon Sausewind » Montag 1. März 2010, 15:54

Stimmt, es steht sogar im Beipackzettel von so manchem Psychomedikament.
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Beitragvon Mia » Dienstag 2. März 2010, 00:03

Obwohl die Presse nicht berichtet, geschehen immer wieder diese Art Suizide. Mich interessiert dennoch, wie viele Menschen (nicht nur psychisch Kranke sind es!)in der BRD pro Jahr einfach nicht mehr können und diesen Weg wählen. Eine Gesellschaft, die nicht weiß, wie viele Mitbürger so sehr am Ende sind, dass sie lieber sterben, kann auch nichts verändern.
Es sollte zumindest eine Art Gedenkstein für jedes Opfer geben, denn jeder Suizid ist einer zuviel in einer Gesellschaft, die im Überfluß lebt und zugleich solche Härtefälle produziert.

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Beitragvon Maria Magdalena » Dienstag 2. März 2010, 11:18

@ Mia

Ich glaube nicht, dass diese Menschen eine Wahl haben. Der Überlebenstrieb ist sehr stark und kann meistens nur chemisch unterdrückt werden.

Ich kenne viele Fälle, wo die Leute verzweifelt versuchen, zu entziehen, doch sie schaffen es nicht.


- Editiert von Maria Magdalena am 02.03.2010, 10:20 -
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Beitragvon Energiefox » Dienstag 2. März 2010, 15:22

Mia Zitat...Eine Gesellschaft, die nicht weiß, wie viele Mitbürger so sehr am Ende sind, dass sie lieber sterben, kann auch nichts verändern. ..Zitat Mia

Stimmt schon, aus meinem Berufsleben 3 noch jüngere Männer (zwischen 20-30 Jahre alt) haben sich umgebracht.
Waren eine große Firma und vermutlich ist es woanders (in anderen großen Firmen ) auch so gewesen. Jedenfalls die hatten einen sehr guten Job und die Aussicht auf Beamter auf Lebenszeit. Der eine ist leider entlassen worden und ist anscheinend darüber nie weg gekommen. Er litt an Minderwertigkeitskomplexen obwohl der danach einen guten Job erwischt hat. Einer war in psychologischer Betreuung und auch extra deswegen in eine andere Stadt gezogen. Der dritte war sogar bekannt als Spaßmacher hatte Probleme mit seiner Freundin. Jedenfalls man steckt nicht drin was in den Leuten vorgeht.
Ich singe im Kirchenchor oft sind es Beerdigungen . Letztens der Pastor sagte in etwa: "manche Menschen sterben schon vor Ihrem Tod den Beziehungstod" und das ist glaube ich des Pudels - Kern, ist jedenfalls meine Meinung.
Gruß Energiefox
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Beitragvon Maria Magdalena » Dienstag 2. März 2010, 16:36

Das stimmt schon, Energiefox,

Existenzangst und Angst vor dem Alleinsein können schon sehr starke Wirkung haben. Aber den meisten Menschen fällt es trotz allen Problemen schwer, sich das Leben zu nehmen, denn die Angst vor dem Tod ist noch stärker.

Man sollte jeden Fall individuell betrachten und mehr Einzelheiten kennen, um beurteilen zu können. Ich kenne nämlich auch genügend Fälle, in denen Menschen allen Grund hatten, glücklich zu sein (einen tollen Job, intakte Beziehung, keine Unfälle, keine Krankheiten oder sonstigen Unannehmlichkeiten). Trotzdem haben sich diese Menschen das Leben genommen.

Zum Thema Depressionen gibt es viele wissenschaftliche Studien. Interessant sind die Forschungen der Wissenschaftlerin und Ernährungsbiochemikerin Patricia Kane, laut Frau Dr. Kane setzt sich Quecksilber in die Fettsäuren rein, die die Zellmembran bilden, und behindert den Stoffwechsel und die Funktionen der Zellen. Das kann u. a. zu Depressionen führen.

In diesem Buch kann man es nachlesen: Patricia Kane, The Detoxx Book.

Aber auch von deutschen Autoren gibt es sehr gute Bücher, z. B. von Dr. med. Joachim Mutter, Amalgam- Risiko für die Menschheit.

Dr. Dr. Max Daunderer weiß auch eine Menge über den Zusammenhang zwischen Amalgam (Quecksilber) und Depressionen.

Das sind jedenfalls die Meinungen der Experten.
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Beitragvon Energiefox » Dienstag 2. März 2010, 17:09

Maira Magdalena,
ich gebe Dir aus meiner Laiensicht vollkommen Recht. Hab mich etwas ungeschickt ausgedrückt. Ich meine den Beziehungstod durch irgendwas ausgelöst, was auch immer (Medikamente oder keinen Kontakt mehr zu Mitmenschen oder oder) . Die haben nicht mehr so eine Beziehung zum Leben wie wir. Auch der Pastor (Predigt) in dem Fall war es eine Frau die zwar nur kurz im Heim lebte, aber kaum noch Leute kamen und besuchten Sie, obwohl Sie vorher vielen Leuten gute Gesellschaft geleistet hatte.
Gruß Enrgiefox
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