Suizid des Torwarts Enke

Suizid des Torwarts Enke

Beitragvon Mia » Mittwoch 11. November 2009, 09:18

Der Suizid des Nationaltorwarts Enke ist sehr tragisch und zurück bleiben viele offene Fragen. Seinen Angehörigen gilt mein volles Mitgefühl!

Zugleich denke ich an die Chemikalienerkrankten, die still, leise und ungehört von der großen Öffentlichkeit in diesem Jahr und die Jahre davor ihr Leben beendet haben. In all diesen Fällen gibt es keine offenen Fragen, ist das "Warum" bekannt und dennoch gab es keinerlei gesundheitspolitische Hilfestellung. Hier läßt man ebenso wertvolle Menschen einfach im Stich. Das macht mich unendlich traurig.

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Beitragvon sunday » Mittwoch 11. November 2009, 14:14

wir leben halt in einer ziemlichen perversen zeit.
wenn ein promi irgendwas hat, gibt es schlagzeilen und tv-sendungen.
ein schweinegrippe-toter bringt auch schlagzeilen, weil die industrie ja gerade sehr daran interessiert ist, die panik zu schüren, um mit impfstoffen und medis kasse zu machen.

daß jedes jahr etliche tausend menschen in deutschland an (weitgehend vermeidbaren) krankenhausinfektionen sterben, interessiert niemanden (eigentlich müßten die schlagzeilen dooch lauten: geht nie in ein krankenhaus) und auch daß jedes jahr ein paar millionen menschen v e r h u n g e r n und ein paar millionen sterben, weil sie kein sauberes trinkwasser haben, interessiert die leute noch viel weniger.

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Beitragvon kf-forum » Mittwoch 11. November 2009, 23:24

Wenn Prominente mal den Mut hätten, eher über solche Erkrankungen zu sprechen, könnte man Ihnen den Hinweis geben, dass die (in diesem Fall offensichtlich unbekannten) Ursachen der Depressionen auch bei sogenannten "zerebralen Allergien" liegen können, die ähnlich schwere "Depressionen und Versagensängste" erzeugen. Ich weiß wovon ich spreche ...
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Suizid des Torwarts Enke

Beitragvon Maria Magdalena » Donnerstag 12. November 2009, 01:24

In der Geschichte des Sports gibt es viele Spitzensportler, die Dopingmittel nahmen, sie starben früh an Herzinfarkt, Schlaganfall oder begingen Selbstmord.

Allerdings weiß ich nicht, ob das bei Enke der Fall ist. Es kann eine Impfung, Zahnamalgam, Medikamente und viele andere Risikofaktoren (eventuelle Auslöser) in seinem Fall gegeben haben.

Das wird uns wohl verborgen bleiben. Schade, was passiert ist, er soll ein guter, engagierter Sportler und ein netter, höflicher Mann gewesen sein. Löw hat sich in der Presse sehr positiv über ihn geäußert.
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Beitragvon Juliane » Donnerstag 12. November 2009, 10:09

Über weitere Hintergründe wurde zunächst nichts bekannt. Dem Vernehmen nach soll Enke eine mysteriöse Viruserkrankung noch immer mehr belastet haben, als dies in der Öffentlichkeit bekannt war. Wegen der schweren Erkrankung hatte er von Anfang September bis Ende Oktober nicht das Tor des Bundesligisten Hannover 96 hüten können

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/aktuell/?em_cnt=2072812&


Er hatte wegen einer Erkrankung, die als Bakterien-Infektion des Darmes angegeben wurde, vier Länderspiele verpasst.
http://www.sueddeutsche.de/sport/728/494069/text/
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Suizid des Torwarts Enke

Beitragvon Monja » Donnerstag 12. November 2009, 11:45

Ich weiß, dass Darmpilze (Candida) auch schwere Depressionen
verursachen können und überhaupt heißt es ja, Leben und Tod
sitzen im Darm, wenn er darin was hatte, kann das der Grund
gewesen sein. Vermutlich wurde er ja auch nur von normalen
Schulmedizinern behandelt, und die pfeifen auf Candida, hab
ich oft genug erlebt, nennen es nur Histerie, statt sie zu eleminieren.

Heut früh gabs viele kleine Filmausschnitte von ihm, man sieht doch
schon als Laie diese tiefe Traurigkeit in seinen Augen, seinem Gesicht.
Und es wurde geschwärmt (!) von Psychopharmaka, hätte er die genommen,
wärs ihm gut gegangen und so.

Schlimm finde ich den Suizid unterm Zug, der arme Zugführer wird doch
seines Lebens nicht mehr froh. Das früher übliche Kopf in den
Backofen des Gasherds zu legen war ja auch immer für alle anderen
im Haus gefährlich, Lichtschalter ein und Peng. Dennoch hat jeder
das Recht, aus dem Leben zu scheiden oder drin zu bleiben, wie er
es wünscht, das hat keiner zu verurteilen, niemand kann in einen
reingucken, was für ein unerträglicher Terror da eventuell herrscht.

Herzlichst Monja



- Editiert von Monja am 12.11.2009, 10:58 -
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Beitragvon sunday » Donnerstag 12. November 2009, 13:26

natürlich hat jeder das recht, mit seinem leben zu machen, was er will, aber doch nur, wenn er dadurch nicht anderen schadet, die völlig unschuldig an seinem zustand sind und die jetzt lange zeit sehr leiden müssen.
enkes frau, sein kind und der lokführer müssen jetzt lange leiden, obwohl sie nichts dafür konnten, daß er depressiv war. psychopharmaka sind zwar nicht gut und für uns sogar extrem schädlich, aber für nicht-mcs-kranke besser als nichts, wenn sie suizidgefährdet sind und nichts anderes hilft, wenn damit vernünftig umgegangen wird.
und wenn jemand ganz allein ist und absolut keinen ausweg mehr sieht (z.b. bei krebs im endstadium o.ä.), gibt es auch andere möglichkeiten, sein leben zu beenden, die anderen nicht schaden. dafür reichen z.b. sogar manche medikamente, die man rezeptfrei in apotheken bekommt.

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Beitragvon Maria Magdalena » Donnerstag 12. November 2009, 13:48

Er war in Behandlung bei einem Psychiater wegen schwerer Depressionen. Wisst ihr, wie Psychiater schwere Depressionen behandeln?
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Beitragvon Anna-Lena » Donnerstag 12. November 2009, 14:46

Mit Psychopharmaka natürlich.
Und die sind ja bekannt dafür, Suizidgedanken auszulösen.
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Beitragvon sunday » Donnerstag 12. November 2009, 18:28

keineswegs alle. meistens liegt es daran, daß die ärzte zu blöd sind, die richtigen mittel zum richtigen zeitpunkt zu verordnen. etliche psychopharmaks müßten allerdings ganz verboten werden, weil sie letztendlich nur negative wirkungen haben.
ich bin keineswegs für die verordnung von psychopharmaka, sondern in fast allen fällen dagegen. aber solange die tatsächlichen ursachen im dunkeln liegen, kann es in einzelfällen, bei richtiger anwendung, lebensrettend wirken und einem guten arzt die zeit verschaffen, die er braucht, um bessere hilfen zu finden.
solche ärzte gibt es, aber leider nur extrem wenig.

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Beitragvon kf-forum » Donnerstag 12. November 2009, 18:32

Parasiten, deren Stofwechselgifte und Psychopharmaka - ein tödlicher Mix.
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Beitragvon Juliane » Freitag 13. November 2009, 10:41

"Anfang September habe Enke über eine zunächst nicht erklärbare Erschöpfung geklagt, sagte Hermann. Dabei musste man nach Ansicht des Psychologen und des Mannschaftsarztes Tim Meyer eine mögliche Depressivität oder Depression in Betracht ziehen. Doch: "In einem etwa einstündigen Gespräch gab es für mich damals keinerlei Hinweis auf diese Erkrankung. Im Gegenteil, Robert beschrieb sich außerhalb dieser Müdigkeit als privat und sportlich glücklichen Menschen mit klaren Zukunftsideen", sagte Hermann.

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/aktuell/2077239_Nationalmannschafts-Psychologe-Hermann-Kein-Hinweis-auf-Depression.html
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Beitragvon Juliane » Freitag 13. November 2009, 10:42

Anfang September habe Enke über eine zunächst nicht erklärbare Erschöpfung geklagt, sagte Hermann. Dabei musste man nach Ansicht des Psychologen und des Mannschaftsarztes Tim Meyer eine mögliche Depressivität oder Depression in Betracht ziehen. Doch: "In einem etwa einstündigen Gespräch gab es für mich damals keinerlei Hinweis auf diese Erkrankung. Im Gegenteil, Robert beschrieb sich außerhalb dieser Müdigkeit als privat und sportlich glücklichen Menschen mit klaren Zukunftsideen", sagte Hermann.

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/aktuell/2077239_Nationalmannschafts-Psychologe-Hermann-Kein-Hinweis-auf-Depression.html

Über weitere Hintergründe wurde zunächst nichts bekannt. Dem Vernehmen nach soll Enke eine mysteriöse Viruserkrankung noch immer mehr belastet haben, als dies in der Öffentlichkeit bekannt war. Wegen der schweren Erkrankung hatte er von Anfang September bis Ende Oktober nicht das Tor des Bundesligisten Hannover 96 hüten können

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/aktuell/?em_cnt=2072812&


Er hatte wegen einer Erkrankung, die als Bakterien-Infektion des Darmes angegeben wurde, vier Länderspiele verpasst.
http://www.sueddeutsche.de/sport/728/494069/text/
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Beitragvon Maria Magdalena » Montag 16. November 2009, 16:52

Tragischer Tod von Robert Enke: Mainstreammedien wie der SPIEGEL blenden das Thema Nebenwirkungen von Antidepressiva erneut aus

12. November 2009, von T. Engelbrecht


Als Journalist erlaube ich mir, die Frage zu stellen, was Robert Enke, der offenaber unter schweren Depressionen gelitten hat und deswegen lange in Behandlung war, zu dieser “unerklärlichen” Tat veranlasst haben könnte.

Lässt sich Enkes Tat also “nur” mit dem beruflichen Druck und den persönlichen Schicksalsschlägen erklären? Oder könnten auch andere Faktoren beteiligt gewesen sein, zum Beispiel Antidepressiva? So soll Robert Enke laut einem heutigen Bericht von http://www.rp-online.de “spätestens seit seiner Zeit beim FC Barcelona [2000 bis 2004] Antidepressiva genommen haben”.

Viele Menschen scheint eine Frage nach der möglichen (Mit)Schuld von Medikamenten zu irritieren, und auch die Journalistengemeinde scheint wenig bis gar nicht gewillt, in diese Richtung zu denken. Jedenfalls taucht das Thema Antidepressiva nirgends in den Medienberichten über den tragischen Tod von Robert Enke auf (mit Ausnahme dieses rp-online-Berichtes). Und wie mir Stefan Wittke, Leiter der Pressestelle der Polizeidirektion Hannover am Telefon sagte, hätte auch auf der gestrigen Pressekonferenz keiner der anwesenden Journalisten das Thema Antidepressiva angesprochen.

Dass Antidepressiva Menschen zum Selbstmord veranlassen können, ist hinreichend belegt
Die Thematik kann also derzeit nicht abschließend geklärt werden. Fest steht, dass es heutzutage gängig ist, Menschen, die wegen Depressionen in Behandlung sind, Medikamente zu verabreichen.

Nur auf rp-online.de heißt es immerhin: “Die Wirkung der Medikamente ist rein symptomatisch, heilen können sie den Kranken nicht.” Doch das ist noch nicht alles. In Wahrheit können Antidepressiva (genau wie die durch das Abesetzen von Antidepressiva verursachten Entzugserscheinungen) nämlich schwere Nebenwirkungen verursachen und die Patienten zum Selbstmord und zu anderen Wahnsinnstaten veranlassen. Einer, der dieses Thema intensiv erforscht hat, ist der renommierte amerikanische Psychiater Peter Breggin (siehe z.B. seinen Beitrag “Violence and Suicide Caused by Antidepressants Report to the FDA”). Und auch auf stern.de lesen wir am 15. Oktober den Beitrag “Antidepressivum fördert Suizidgedanken”. Wieso also schweigt man sich über Antidepressiva im Zusammenhang mit Robert Enke aus?

Dieses Schweigen kennen wir von anderen medial gepushten Ereignissen, etwa vom Amoklauf in Winnenden. Auch hier spekulierten die Journalisten freimütig über alle möglichen Ursachen wie Videospiele und Schusswaffen - das Thema Antidepressiva wurde hingegen auch hier totgeschwiegen. Immerhin ist das Thema Antidepressiva von gesellschaftlicher Relevanz und geht weit über den tragischen Tod von Robert Enke hinaus.

Welch dramatische Folgen die Einnahme von Antidepressiva haben kann, ist nicht nur durch die Arbeiten von Peter Breggin oder auch durch entsprechende Warnhinweise auf den Beipackzetteln der Medikamente gut dokumentiert; auch persönliche Berichte zeigen eindrucksvoll auf, wie Antidepressiva Patienten durchdrehen lassen können:

# In einem Schreiben an die US-Medikamentenzulassungsbehörde FDA schilchert Stephen Leith, wie er als Lehrer unter dem Einfluss des Antidepressivum Prozac im Medikamentendelirium den Schulleiter erschoss.

# In einem anderen persönlichen Bericht schildert David Carmichael, wie er unter Einfluss von Paxil seinen eigenen 11-jährigen Sohn erschoss.

Eine öffentliche kritische Debatte über Antidepressiva ist überfällig, auch wenn sich irgendwann herausstellen sollte, dass sie tatsächlich nicht (mit)schuld gewesen sind am tragischen Tod von Robert Enke.

http://www.spiegelblog.net/tragischer-tod-von-robert-enke-blenden-mainstreammedien-wie-der-spiegel-das-thema-nebenwirkungen-von-antidepressiva-erneut-aus.html
Maria Magdalena
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